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Der Himmel schweigt

Der Himmel schweigt

Titel: Der Himmel schweigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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Gesicht. »Wir haben harte Zeiten. Da kann so etwas vorkommen. Sie wollen also die Bergführerlaufbahn gegen ein Soldatenleben tauschen.«
    »Irgendetwas muss ich tun. Und schlimmer als in der Holzmühle kann es als Soldat nicht sein.«
    »Mal sehen, ob Sie das in vier Jahren immer noch finden«, sagte der Truppführer. Er holte ein anderes Formular aus dem Stapel und markierte eine der freien Stellen im unteren Bereich mit einem flüchtigen X. »Wenn Sie hier unterschreiben, kann ich Sie vorläufig vereiden, und wir beginnen gleich mit den Standardprüfungen. Das wird uns einen Eindruck verschaffen, für welche Aufgaben Sie sich eignen.« Er machte eine Pause und schaute Will in die Augen. »Falls Sie es sich noch anders überlegen wollen, ist jetzt der Augenblick dafür gekommen. Die Tür auf die Straße befindet sich genau hinter Ihnen. Wenn Sie erst einmal unterschrieben haben ... einen Deserteur wieder einzufangen ist eine eklige Arbeit.«
    Plötzlich lief alles verflucht schnell, dachte Will. Der Stift war glatt und schwer zu halten. Er schaffte es, sein »Will Elliot« an die markierte Stelle zu setzen, doch hatte er Mühe, die Unterschrift leserlich zu halten.
    »So«, stellte Truppführer ap Rhys fest. »Und jetzt heben Sie die rechte Hand und wiederholen Sie: Ich, Ihr Name, schwöre .« »Ich, William Alan Elliott, schwöre .«
    ». dass ich die Republik der Sphäre unterstützen und verteidigen .«
    ». dass ich die Republik der Sphäre unterstützen und verteidigen .«
    »... und die Befehle des Exarchen und der mir vorgesetzten Offiziere entsprechend den Gesetzen und Regeln des Regiments ausführen werde.«
    Plötzlich überkam Will ein heftiges Verlangen, die Hand zu senken und davonzurennen. Er unterdrückte es und wiederholte mit leicht zittriger Stimme: »... und die Befehle des Exarchen und der mir vorgesetzten Offiziere entsprechend den Gesetzen und Regeln des Regiments ausführen werde.«
    »Für die nächsten vier Jahre gehört dein trauriger Arsch dem Regiment«, erklärte Truppführer Dylan ap Rhys. »Aufgestanden, Soldat, und ab durch die Tür da. Eine Batterie von Tests wartet auf dich.«
    Das Fort, Tara, Northwind Präfektur III, Republik der Sphäre
    Dezember 3132, Winter
    Oberst Michael Griffin erreichte das Fort am Abend des Empfangs für Paladin Ezekiel Crow kurz nach Sonnenuntergang. Als er sich dem Haupttor näherte, spürte er einen gewissen Stolz auf saubere Arbeit. In der kurzen verfügbaren Zeit hatten die Northwind Highlanders zu Ehren ihres hohen Gastes eine beeindruckende Kulisse geschaffen. Bunte Scheinwerfer spielten über die abweisenden Außenmauern des Gebäudes und badeten es in blauen, roten und grünen Lichtkegeln. Die Fenster hoch oben in den wuchtigen Mauern leuchteten gelb.
    Ein steter Strom von Fahrzeugen glitt durch das Haupttor und setzte Gäste ab: Prominente Politiker, hochrangige Regimentsoffiziere, bekannte auf Northwind wohnende Fremdweltler und Vertreter der prominentesten Familien und wichtigsten Geschäftsinteressen Northwinds: kurz, alle, die es verdienten, dem frisch eingetroffenen Paladin vorgestellt zu werden, und alle, die - Verdienst hin oder her
    - tödlich beleidigt gewesen wären, hätte man sie übergangen. Die Sicherheitskräfte waren unaufdringlich, aber allzeit präsent. Die Soldaten in Ausgehuniform, die den Eingang bewachten, hätten sich nie die Frechheit erlaubt, die eintreffenden Gäste nach dem Ausweis zu fragen. Doch sie würden niemanden ohne Einladung zu den Feierlichkeiten lassen. Und die Einladungen waren ebenso persönlich und weit fälschungssicherer als ein Personalausweis. Dessen war sich Griffin sicher, denn er hatte an ihrem Entwurf mitgearbeitet.
    Er zeigte den Posten seine Einladung, tauschte einen militärischen Gruß mit ihnen aus und machte sich auf den Weg durch alle Etagen des Forts hinauf in den Großen Ballsaal. An einem Ende des lang gestreckten, hohen Saals spielte ein Kammerorchester terranische Musik aus den Tagen vor dem Aufbruch ins All. Die sanften Akkorde und plätschernden Arpeggios unterlegten das Murmeln der Konversation. Hinter einem langen Tisch am gegenüberliegenden Ende und hinter kleineren Tischen, die in regelmäßigem Abstand entlang beider Seitenwände aufgestellt waren, warteten Kellner in ordentlicher Kleidung darauf, die Gäste mit Speisen und Getränken zu versorgen. In der Mitte des langen Tisches erhob sich die riesige Eisskulptur eines Schwert-BattleMechs. Griffin gratulierte der

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