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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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fragte Schwemmer.
    Schafmann brummte irgendwas, das sich wie »Auch mal Opfer bringen« anhörte. Schwemmer fragte nicht nach.
    »Wie weit müssen wir rein?«
    »Bis in die Mitte.« Schafmann reichte ihm eine große Stablampe. »Einer von der Gemeindeverwaltung hat ihn gefunden. Sie kontrollieren kurz vor Sonnenuntergang noch mal die Stollen, da hat er ihn entdeckt.«
    Sie stapften auf den Eingang der Klamm zu. Die Partnach tobte neben ihnen, das Ufer und der Pfad waren bis zur Pitznerhütte hin überschwemmt. Ein Kollege wies ihnen den Weg über den Hang darüber.
    »Die Gummistiefel sind nett gemeint«, sagte er, »aber bis zu den Knien geht’s schon rein.«
    »Na toll«, sagte Schafmann.
    Sie erreichten den Stollen und schalteten die Stablampen ein. Schafmann konnte aufrecht gehen, aber Schwemmer musste ständig darauf achten, sich nicht den Kopf an dem rohen Fels aufzuschlagen. Das Wasser stand knöchelhoch. Die Kälte drang durch das Gummi der Stiefel, aber Schwemmer beschloss, sich nichts daraus zu machen.
    Am Ende des ersten Stollens ließ er den Strahl seiner Lampe über den tosenden Fluss und die Felswände gleiten. Überall tropfte und strömte Wasser, Gischtvorhänge und fassdicke Wasserfälle stürzten frei von oben, rauschten und rannen die Wände herab, quollen aus Felsspalten. Sie gingen durch ständigen intensiven Nieselregen. Schwemmer verknotete die Bändel seiner Kapuze, aber das feine Wasser drang in jede noch so winzige Spalte. Schon bald begann der nächste Stollenabschnitt. Ihre Stiefel tauchten bis zur Wade ein. Ein Lichtschein kam ihnen entgegen.
    »’tschuldigung«, brüllte jemand gegen das Getöse des Wassers an. Ein Uniformierter drängte sich an ihnen vorbei.
    »Wie weit ist es noch?«, schrie Schwemmer.
    »Schon noch ein Stück«, erhielt er zur Antwort.
    »Danke«, brüllte Schwemmer ihm nach und ging weiter – und lernte so, dass es ein Fehler war, hier einfach weiterzugehen, ohne vorher nach oben zu gucken.
    Schafmann hinter ihm verstand Wortfetzen wie »Zefix«, »Glump varreckts« und »am Oasch«, bis Schwemmer mit den Worten »Kopf gestoßen« weiterging.
    Der Weg ging ständig auf und ab, und entsprechend stieg und fiel das Wasser darauf. An einigen Stellen war es trocken, an anderen lief es ihnen, wie der Kollege am Eingang angekündigt hatte, in die Gummistiefel.
    »Na servus«, sagte Schafmann.
    Sie kamen aus einem Stollen und fanden sich hinter einem veritablen Wasserfall, dessen Gischt noch den letzten trockenen Faden ihrer Kleidung fand und durchnässte.
    Sie patschten weiter.
    Endlich erreichten sie die Stelle. Auf dem schmalen Weg drängte sich eine Menge Leute. Es war nicht auszumachen, wie viele es genau waren, auf jeden Fall war der gesamte Dauerdienst da. Schwemmer entdeckte Dräger vom Erkennungsdienst. Er presste gerade sein Funkgerät an ein Ohr und einen Finger in den Gehörgang des anderen. Dann sagte er etwas hinein und schaltete es mit resigniertem Kopfschütteln aus.
    Schwemmer stieß ihn an, um auf sich aufmerksam zu machen. Er hatte den Eindruck, der junge Kommissar fühlte sich von ihm ernsthaft bei der Arbeit gestört.
    »Und?«, schrie Schwemmer.
    »Alles Scheiße!«, brüllte Dräger zurück. Er wies über den Fluss, der an dieser Stelle etwa sieben Meter breit war. Etliche Stablampen waren auf eine bestimmte Stelle gerichtet, auch Schwemmer leuchtete hin.
    Die gegenüberliegende Wand war halbkreisförmig eingebuchtet. Hier bildete die Strömung einen Strudel, und in diesem Strudel trieb ein menschlicher Körper.
    Er wurde hinuntergesogen und wieder ausgespien, ein ums andere Mal, dabei vollführte er wilde Tanzbewegungen, immer wieder im Kreis, in einer rasenden Geschwindigkeit.
    Die vielen beweglichen Lichtstrahlen warfen unruhige Schatten und machten es unmöglich, etwas Genaues zu erkennen. Schwemmer war sich sicher, einen Arm gesehen zu haben, aber als er meinte, den Kopf auftauchen zu sehen, konnte er nichts erkennen, was wie ein Gesicht aussah.
    Die Kälte kroch aus seinen nassen Stiefeln den Körper empor, und er merkte, dass die Hand mit der Lampe zu zittern begonnen hatte.
    Er ließ den Strahl die Felswand hochklettern. Ein paar Meter über ihnen verengte sich die Klamm und entwand sich immer schmaler werdend dem Licht.
    Drägers Blick folgte dem seinen.
    »Hab ich auch schon überlegt«, schrie er. »Einer von der Bergwacht ist hierher unterwegs. Der wird sich bedanken! Scheißjob!«
    Schwemmer nickte zur Antwort.
    »Was ist mit

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