Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
Vom Netzwerk:
habe.«
    »Der aus Ingolstadt?«
    »Ja. Du hast Glück. Sie hat zufällig morgen einen Termin frei.«
    »Morgen schon?«
    »Ja. Gehst du hin?«
    Carlo hob müde sein Glas. »Kann es schaden?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Na dann …« Er trank.
    »Der Termin ist um acht. Auf den Namen Müller.«
    »Wie originell.«
    Hardy zuckte die Schultern.
    Carlo sah auf seine Uhr. »Wann hast du mit Aleko telefoniert?«
    »Halbe Stunde.«
    »Hat er irgendwas gesagt, wann er mit Boris sprechen wollte?«
    »Ich hab es dringend gemacht.« Das Handy in seiner Innentasche vibrierte erneut. Er sah auf das Display. »Es ist Aleko. Du oder ich?«
    Carlo zögerte. »Mach du das«, sagte er schließlich.
    Hardy nahm das Gespräch an.
    »Boris geht nicht dran«, sagte Aleko. »Er lehnt das Gespräch ab, wenn ich anrufe. Seine Mailbox ist aus.«
    »Ruft er normalerweise zurück?«
    »Ein ›normalerweise‹ gibt es bei ihm nicht.«
    »Dann müssen wir warten. Falls er sich nicht meldet, versuch es morgen noch mal.«
    »Ich kann ihm eine SMS schicken.«
    »Nein, betteln wollen wir nicht.«
    »Wenn er sich meldet, soll er dich oder Carlo anrufen?«
    »Auf jeden Fall Carlo.«
    »Dann soll er aber auch drangehen.«
    »Das wird er.«
    »Na schön. Wir sehen uns am Dienstag.«
    Hardy brauchte eine Sekunde, um die Bemerkung einzuordnen. »Ach so, die Einweihungsparty. Kommt Levan auch?«
    »Wenn Ula ihn eingeladen hat, würde ich das mal annehmen. Gesprochen haben wir nicht darüber. Ich seh ihn nicht mehr so regelmäßig in letzter Zeit.«
    Aleko beendete das Gespräch.
    »Boris geht nicht dran«, sagte Hardy.
    »So viel hab ich schon mitbekommen. Und? Kommt Levan?«
    »Wahrscheinlich. Er sieht ihn nicht mehr regelmäßig.«
    Carlo stieß ein müdes Lachen aus. »Aleko gehört bald genauso zum alten Eisen wie ich.«
    Hardy hatte das Handy gerade erst eingesteckt, als das Prepaid-Gerät wieder zu vibrieren begann. »Entschuldige«, sagte er zu Carlo, bevor er sich meldete.
    Silvia klang ungewohnt ernst. »Ich muss dich was fragen«, sagte sie.
    »Bitte, mein Liebes.«
    »Diese Geschichte mit der Enkelin von deinem Freund …«
    »Was ist damit?«
    »Du hast mich angelogen, oder?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst. Wie kommst du darauf?«
    »Gestern hab ich dir den Namen gesagt, und heute Morgen will mein Chef die Akte von mir haben. Mein Ex-Chef.«
    Hardy setzte sich auf und warf Carlo einen alarmierten Blick zu.
    »Der vom LKA ?«
    »Ja. Aber was spielt das jetzt für eine Rolle.«
    »War nur eine Frage …«
    »Ich glaub nicht an solche Zufälle.«
    »Aber mein Liebes, es war ja gar nicht die Enkelin von meinem Freund.«
    »Ich bin noch nie zweimal nach der Akte von einem abgeschlossenen Fall gefragt worden.«
    »Wieso wollte dein Chef sie denn haben?«
    »Das weiß ich nicht. Ich hab ihn auch nicht gefragt. Aber er ist Polizist. Er darf danach fragen.«
    »Und du meinst, ich darf das nicht. Mein Liebes, es tut mir wirklich leid, dass du böse auf mich bist, aber ich bin mir keiner Schuld bewusst.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dir glauben soll.«
    »Ja dann … wenn du mir nicht mehr vertraust … wenn das so ist … vielleicht ist es dann besser, wenn wir uns nicht mehr sehen.«
    Carlo verzog das.
    »Das … das wollte ich damit nicht sagen. Aber ich muss doch mit dir über so was reden können.«
    »Das kannst du ja auch, mein Liebes.«
    »Aber jetzt bist du sauer auf mich.«
    »Ein bisschen.«
    »Aber vertragen wir uns wieder?«
    »Natürlich, mein Liebes.«
    »Dann sehen wir uns heute?«
    Hardy sah auf die Uhr. »Um neun?«
    »So spät?«
    »Früher geht nicht.«
    »Na schön. Kommst du zu mir?«
    »Ja. Bis nachher.« Er beendete das Gespräch. »Könnte sein, wir haben ein Problem«, sagte er. »Ein Ermittler in dem Mordfall interessiert sich für Reagan und die Vergewaltigung.«
    »Mist«, sagte Carlo. Er sank in seinem Sessel zurück. »Sie wissen, dass wir hier sind, und zählen zwei und zwei zusammen.«
    Hardy kratzte sich am Kinn. »Das Problem ist nicht die Vergewaltigungssache. Aber jetzt haben sie uns auf dem Kieker.«
    Carlo legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
    »Richtig problematisch wird es, wenn sie Claude identifizieren«, sagte Hardy. »Dann finden sie auch die Verbindung zu Reagan.«
    »Können wir ihn irgendwie aus der Schusslinie kriegen?«, fragte Carlo, ohne die Augen zu öffnen.
    »Zuerst müssen wir ihn dazu bringen, wieder mit uns zu reden.«
    Hardy sah, wie Carlo Lippen und Augen

Weitere Kostenlose Bücher