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Der Hobbit

Der Hobbit

Titel: Der Hobbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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Bard wie auch der Elbenkönig unter ihnen waren; und vor ihnen ging ein alter Mann, in Mantel und Kapuze gehüllt, der ein hölzernes, von starken Eisenbändern umschlossenes Kästchen trug.
    »Sei gegrüßt, Thorin!«, sagte Bard. »Bist du noch immer derselben Meinung?«
    »Meine Meinung ändert sich nicht alle paar Tage«, antwortete Thorin. »Bist du gekommen, um mir müßige Fragen zu stellen? Das Elbenheer ist noch immer nicht abgezogen, wie ich befohlen hatte. Bis das nicht geschehen ist, verhandle ich nicht mit dir.«
    »Gibt es denn nichts, wofür du etwas von deinem Gold hergäbest?«
    »Nichts, das du und deine Freunde zu bieten haben.«
    »Auch nicht Thrains Arkenstein?«, sagte Bard, und im gleichen Augenblick öffnete der alte Mann das Kästchen und hielt das Juwel hoch. Hell und weiß sprang das Licht aus seiner Hand in den Tag.
    Thorin war sprachlos vor Erstaunen und Verwirrung. Eine ganze Weile sagte niemand ein Wort.
    Schließlich brach Thorin das Schweigen; seine Stimme war heiser vor Wut. »Dieser Stein gehörte meinem Vater, und er ist mein«, sagte er. »Warum sollte ich um mein Eigentum feilschen?« Aber er konnte es noch immer nicht fassen und fügte hinzu: »Aber wie ist dies Erbstück meines Hauses in eure Hände gekommen – wenn es denn nötig ist, Dieben eine solche Frage zu stellen?«
    »Wir sind keine Diebe«, antwortete Bard. »Wir werden dir zurückgeben, was dein ist, wenn du uns gibst, was uns zusteht.«
    »Wie seid ihr dazu gekommen?«, brüllte Thorin in unbezähmbarer Wut.
    »Ich habe es ihnen gegeben«, piepste Bilbo und lugte über die Mauer, inzwischen in Todesangst.
    »Du! Du!«, rief Thorin, wandte sich zu ihm und packte ihn mit beiden Händen. »Du erbärmlicher Hobbit! Du zu kurz geratener – Dieb!«, brüllte er, weil ihm kein passendesWort einfiel, und schüttelte den armen Bilbo wie ein armes Kaninchen.
    »Bei Durins Bart, ich wollte, ich hätte Gandalf hier! Verflucht soll er sein, weil er dich empfohlen hat! Der Bart soll ihm ausfallen! Und was dich angeht, dich werf ich runter auf die Felsen!«, rief er und hob Bilbo hoch.
    »Halt! Dein Wunsch wird erfüllt«, sagte eine Stimme. Der alte Mann mit dem Kästchen schlug Mantel und Kapuze beiseite. »Hier ist Gandalf! Und nicht zu früh, wie mir scheint. Wenn du mit meinem Meisterdieb auch nicht zufrieden bist, tu ihm bitte nichts! Lass ihn los und hör dir erst an, was er zu sagen hat!«
    »Es scheint, ihr steckt alle unter einer Decke!«, sagte Thorin und stellte Bilbo auf die Mauer. »Nie wieder will ich mit einem Zauberer oder seinen Freunden etwas zu schaffen haben. Was hast du zu sagen, du Rattensohn?«
    »Meine Güte!«, sagte Bilbo. »Klar, das ist alles sehr unangenehm. Erinnerst du dich vielleicht daran, dass du gesagt hast, ich könnte mir mein Vierzehntel auswählen? Vielleicht habe ich das zu wörtlich genommen – ich habe gehört, dass Zwerge manchmal in Worten höflicher sind als in Taten. Trotzdem, das war zu einer Zeit, als du zu denken schienst, dass ich mich nützlich gemacht hatte. Und nun bin ich ein Rattensohn, soso! Sind das die Dienste, die du mir mehrfach verheißen hast, Thorin, mitsamt deiner ganzen Familie? Nimm an, dass ich über meinen Anteil verfügt habe, so wie ich es für richtig halte, und lass es dabei bewenden!«
    »Das werde ich«, sagte Thorin finster. »Und mit dir lass ich es auch dabei bewenden – und hoffe dich nie wiederzusehn.« Dann drehte er sich um und sprach über die Mauer hinweg. »Man hat mich verraten«, sagte er. »Die Annahmewar richtig: Ich kann nicht umhin, den Arkenstein auszulösen, den Schatz meines Hauses. Dafür gebe ich den vierzehnten Teil des Schatzes in Silber und Gold, abgesehen von den Edelsteinen; und das soll als der versprochene Anteil dieses Verräters gelten. Mit diesem Lohn soll er verschwinden, und ihr könnt unter euch teilen, wie ihr wollt. Ich bin mir sicher, viel wird für ihn nicht übrig bleiben. Nehmt ihn denn, wenn ihr ihn lebend haben wollt! Keine Freundschaft verbindet mich mehr mit ihm.
    Los, mach, dass du zu deinen Freunden kommst«, sagte er zu Bilbo, »oder ich werfe dich runter!«
    »Was ist mit dem Gold und Silber?«, fragte Bilbo.
    »Das kommt nach, sobald es sich machen lässt«, sagte er. »Runter jetzt!«
    »Bis wir es haben, behalten wir den Stein!«, rief Bard.
    »Bis jetzt machst du als König unter dem Berge keine sehr gute Figur«, sagte Gandalf. »Aber es kann ja noch alles anders werden.«
    »Und ob!«, sagte

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