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Der Hobbit

Der Hobbit

Titel: Der Hobbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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den Stein. Es war, als hinge vor ihnen eine mit Mondlicht gefüllte Kugel in einem feinen Netz aus den Strahlen eisig funkelnder Sterne.
    »Dies ist Thrains Arkenstein«, sagte Bilbo, »das Herz des Berges, und er ist auch Thorins Herz. Er ist ihm mehr wert als ein Fluss voller Gold. Ich gebe ihn euch. Er wird euch die Verhandlungen leichter machen.« Nicht ohne ein Erschauern und nicht ohne ein schmerzliches Widerstreben reichte er Bard den Stein, der ihn wie erstarrt in der Hand hielt.
    »Aber wie ist er in Ihren Besitz gekommen, dass Sie ihn hergeben können?«, zwang er sich schließlich zu fragen.
    »Ach so!«, sagte der Hobbit verlegen. »Er gehört mir eigentlich nicht, aber, nun ja, ich bin bereit, dafür auf meinen ganzen Anteil zu verzichten. Mag sein, dass ich ein Dieb bin – oder jedenfalls sagen sie, ich bin einer: Meinerseits bin ich mir nie so vorgekommen –, aber ein ehrlicher Dieb, hoffe ich doch, mehr oder weniger. Jedenfalls, ich muss jetzt zurück, und dann sollen die Zwerge mit mir machen, was sie wollen. Ich hoffe, ihr könnt etwas damit anfangen.«
    Der Elbenkönig sah Bilbo mit neuer Verwunderung an. »Bilbo Beutlin«, sagte er. »Sie sind würdiger, die Rüstung eines Elbenprinzen zu tragen, als manch einer, der stattlicher darin aussah. Ich frage mich nur, ob Thorin Eichenschild das auch so sehen wird. Ich kenne die Zwerge vielleicht doch besser, als du sie kennst. Ich rate Euch, bleibt bei uns, wo Ihr ein dreifach willkommener Ehrengast seid.«
    »Vielen Dank, natürlich«, sagte Bilbo mit einer Verbeugung, »aber ich glaube, ich kann meine Freunde nicht so im Stich lassen, nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben. Und ich habe auch versprochen, den alten Bombur um Mitternacht zu wecken. Ich muss nun wirklich gehn, und zwar schnell.«
    Durch nichts, was sie sagten, ließ er sich zurückhalten; also gaben sie ihm eine Eskorte mit, und sowohl der Königwie auch Bard ergingen sich in Ehrenbezeigungen, als sie ihn verabschiedeten. Als sie durchs Lager kamen, stand ein alter Mann in einem dunklen Mantel vor der Tür eines Zeltes auf, wo er gesessen hatte, und trat auf sie zu.
    »Gute Arbeit, Bilbo Beutlin!«, sagte er und klopfte Bilbo auf den Rücken. »Ich hab doch schon immer gesagt, es steckt mehr in dir, als irgendwer ahnt!« Es war Gandalf.
    Zum ersten Mal seit vielen Tagen war Bilbo wirklich froh. Doch für all die Fragen, die er gern sofort gestellt hätte, war keine Zeit.
    »Warte ab!«, sagte Gandalf. »Alles kommt nun langsam zum Ende, oder ich müsste mich sehr irren. Du hast noch einiges Unangenehme durchzustehen, aber lass den Mut nicht sinken – vielleicht schaffst du es ja! Da braut sich einiges zusammen, wovon selbst die Raben noch nichts gehört haben. Gute Nacht!«
    Verwirrt, aber mächtig aufgemuntert, eilte Bilbo weiter. Er wurde zu einer bequemen Furt geleitet und trockenen Fußes hinübergebracht; dann nahm er Abschied von den Elben und stieg vorsichtig wieder zum Tor hinauf. Er wurde sehr müde; aber es war noch eine ganze Weile bis Mitternacht, als er an dem Seil wieder hinaufkletterte – es hing immer noch da, wo er es gelassen hatte. Er band es los und versteckte es; dann setzte er sich auf die Mauer und überließ sich sorgenvollen Gedanken, was wohl als Nächstes passieren würde.
    Um Mitternacht weckte er Bombur, und dann legte er sich seinerseits in seiner Schlafecke aufs Ohr, ohne die Danksagungen des alten Zwergs anzuhören (er fand, er hatte sie kaum verdient). Bald lag er in tiefem Schlaf und vergaß für den Rest der Nacht all seine Sorgen. Genau gesagt, er träumte von Rühreiern mit Speck.

KAPITEL XVII
     
     
    DIE WOLKEN BERSTEN
    F rüh am nächsten Tag hörten sie Fanfarenstöße aus dem Lager. Bald kam ein Läufer den schmalen Weg herauf. In einiger Entfernung blieb er stehen und rief zu ihnen herüber: Ob Thorin bereit sei, eine neue Botschaft anzuhören? Nachrichten seien eingetroffen, welche die Lage veränderten.
    »Das wird Dain sein«, sagte Thorin, als er es hörte. »Sie werden von seinem Anmarsch Wind bekommen haben. Hab ich mir doch gedacht, dass ihre Stimmung sich da ändern würde!« Und dem Boten rief er zu: »Sie sollen zu wenigen und ohne Waffen kommen, dann will ich sie anhören.«
    Gegen Mittag wurden wieder die Banner des Waldes und der Seestadt herangetragen. Ein Trupp von zwanzig Mann näherte sich. Zu Beginn des schmalen Weges legten sie Schwert und Speer ab und kamen zum Tor. Verwundert sahen die Zwerge, dass sowohl

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