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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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Außerdem steckte in seiner leichenstarren Hand eine leere Flasche Saubua-Schnaps.
    »O mein Gott!«, rief ich fassungslos. 9 »Er ist tot.«
    Der Postbote kniff die Augen zusammen. »Auf dem Postamt gibt es einen Kollegen – ich sage Ihnen, der hat Angst vor Leichen. Ja, er ist geradezu nekrophob. Bei ihm würde das funktionieren. Das Haus von einer Leiche im Garten bewachen zu lassen, meine ich.«
    »Sie alter Narr!« Sein fehlendes Mitgefühl machte mich richtiggehend wütend. »Ich habe diese Leiche doch nicht hier hingelegt, um Postboten von meinem Haus abzuhalten. Was für eine groteske Vorstellung!«
    Wieder sah er mich für einige Sekunden mit seinem verschwörerischen Blick an. Dann sagte er: »Hm?«
    »Ach, vergessen Sie’s.« Ich kniete mich neben die Leiche. »Es sieht aus, als hätte Samuel im Garten gearbeitet – was ja schließlich auch seine Aufgabe war –, als er umgekippt ist. Vermutlich eine Herzattacke. Oder ein Schlaganfall.«
    Der Postbote ging zu mir und tätschelte mir den Kopf. Offenbar wollte er mich trösten.
    »Lassen Sie das!« Ich schlug seine Hand weg und erhob mich mit einiger Mühe. »Der arme Bursche! Gut, diese ganze Trinkerei war wohl nicht gerade gesund. Er hat sehr viel getrunken. Und er war schon ziemlich alt, über hundertfünfzig, glaube ich. Trotzdem ist es traurig.« Ich wandte mich dem Postboten zu. »Könnten Sie bitte schnell in den Ort gehen und die Polizei informieren?«
    Der Postbote saugte eine Weile an seinen Lippen. Dann sagte er langsam: »Ich glaube schon.«
    »Na, dann gehen Sie, Mann! Worauf warten Sie noch?«
    Der Postbote drehte sich um und ging.
    In der folgenden Stunde herrschte auf meinem Grundstück eine ungewöhnliche Betriebsamkeit. Zwei Hilfstrolle der örtlichen Polizei kamen aus Hoppler-Ahoi! und inspizierten den Tatort. Dann holten sie den Amtsarzt, der bestätigte, was keiner Bestätigung mehr bedurfte: Der arme Grünspan war tot. Der Arzt ließ zwei junge Hobbnixe kommen, gab ihnen jeweils einen Groschen und wies sie an, die Leiche in ein Laken zu wickeln und in den Ort zu tragen. Erst dann hatte ich wieder Ruhe und Frieden. Nun, auf jeden Fall Ruhe.
    Ich ging ins Haus, schloss die Tür, bereitete mir eine Tasse Tee und machte es mir in meinem Lieblingssessel gemütlich. Nachdenklich starrte ich in das Kaminfeuer (Sie wissen schon: das Feuer, das nie ausgeht, seit es ein bekannter Zauberer-Schrägstrich-Drache angeniest hat). Das endlose Flackern der Flammen hatte etwas Beruhigendes, und Beruhigung hatte ich wirklich nötig. Es war immer deprimierend, wenn man vom Ableben eines Mithobbnixes erfuhr, und in meinem Alter liegt die Schwelle zur Depression deutlich niedriger als früher. Ich nippte an dem Tee und dachte über mein Leben nach. Wie viele Jahre hatte ich noch vor mir? Ganz bestimmt weniger, als ich hinter mir hatte. Und diese Jahre hinter mir – was trieben die da eigentlich? Zogen Grimassen, streckten die Zunge heraus, spreizten hinter meinem Kopf Zeige- und Mittelfinger, während sie die anderen Finger zur Faust ballten, was den Eindruck erweckte, ich hätte kleine Teufelshörnchen oder Hasenohren – kurz: sie machten sich hinter mir über mich lustig.
    Ja, es war wirklich Zeit, sich einmal mit ihnen zu befassen, diesen Jahren hinter mir. Es war Zeit, meine Geschichte aufzuschreiben, nicht die von irgendjemand anderem. Auch wenn es in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden war, hatte ich doch ein ereignisreiches Leben. Nicht unbedingt in dem Sinne, dass mein Leben voll aufregender Ereignisse gewesen war – sondern dass ich fast einer Menge Leute begegnet war, deren Leben einigermaßen aufregend gewesen ist. Das ist doch schon mal was, oder?
    Hinter mir flatterten die Vorhänge am Fenster. Dann begannen die Teller auf der Anrichte zu klappern – einer fiel sogar zu Boden –, und ein unheimliches »Huhu-huhu« erfüllte den Raum. Die Haare auf meinen Füßen richteten sich auf. Wie kalt es plötzlich im Zimmer war …
    »Hör zu, Geist«, sagte ich mit fester Stimme. »Ich werde meine Autobiografie schreiben.«
    Die Teller hörten auf zu klappern. Die Luft erwärmte sich wieder auf Sommertemperatur.
    »Hm«, murmelte ich eingeschnappt. »Du könntest etwas mehr Begeisterung zeigen.«
    Meine Biografie von Ganzalt hatte sich außerordentlich gut verkauft. Vielleicht lag mein Talent als Schriftsteller also tatsächlich im Erzählen wahrer Geschichten. »Es ist entschieden«, sagte ich in die Stille des Wohnzimmers. »Ich schreibe

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