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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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sagte ich. »Ich fürchte nicht. Es ist, wie gesagt, ein magisches Feuer. Es brennt seit vielen Jahren in meinem Kamin und ist nie ausgegangen. Was immer ich versucht habe, um es zu löschen – Tee unter anderem –, es hatte keine Wirkung.«
    »Oh«, machte Barnabas. »Was können wir dann nur tun?«
    »Nun«, sagte ich und richtete mich zu meiner vollen Größe auf, »was wir tun können, ist …« Doch mein Kopf war plötzlich völlig leer. »… äh, um ehrlich zu sein, ich habe es vergessen. Aber ich hatte eine Idee.«
    Eine etwas peinliche Pause trat ein. Dann fragte eine weibliche Stimme: »Was war deine Idee?«
    »Ah«, sagte ich. »Jetzt ist es mir wieder eingefallen. Ich muss an mich glauben . Das war es.«
    »Und?«, rief ein anderer.
    »An mich glauben und dann … hmmm. Wartet. Ich hab’s gleich.«
    Wieder eine unangenehme Stille. Nach einer Weile stand ein weiterer Hobbnix auf – Killerclown Jack, der Kindergeburtstagsorganisator. »Also, wie ich das sehe«, knurrte er, »ist es das Beste, von hier abzuhauen .«
    »Aber wir können nirgendwo hin«, erwiderte ich. »Der Riss im Zauberbann wird immer größer, bis sich schließlich jede Pflanze Obermittelerdes gegen uns erheben wird.«
    »Aber noch ist es nicht soweit?«, fragte Jack.
    »Noch nicht, nein, aber …«
    »Gut. Dann sehe ich zu, dass ich in die Große Stadt komme und mir einen hinter die Binde kippe, bevor sie uns töten. Macht’s gut!« Er stapfte weg.
    Jetzt fiel mir wieder ein, was ich sagen wollte. »Wir müssen eine Bürgermiliz aufstellen!«, rief ich. »Holt eure Heugabeln. Eure Sensen. Eure Heckenscheren. Eure Vertikutierer und Gartenschaufeln. Wir müssen gegen die Invasion angärtnern – und wir müssen es gemeinsam tun. Jetzt heißt es: graben oder sterben!«
    Um ehrlich zu sein: Ich hatte gehofft, meine Rede würde eine etwas inspirierendere Wirkung haben. Hier und da gab es zwar etwas Applaus, während sich die Hobbnixe aufrappelten, aber niemand schien besonders inspiriert. Ich forderte sie auf, zu ihren Schuppen zu laufen, ihre Gartengeräte zu holen und zum Marktplatz zurückzukommen. »Geht zu euren Wintergärten«, rief ich. »Und bereitet euch auf den Sieg vor!«
    Die Leute trotteten davon. Später stellte sich heraus, dass etwa zwei Drittel von ihnen Jacks Rat befolgt hatten und in die Große Stadt geflohen waren. Aber eine kleine Gruppe kam tatsächlich nach einer halben Stunde mit unterschiedlichsten Gartenwerkzeugen in der Hand zum Marktplatz zurück. Zur gleichen Zeit hörte es auch auf zu regnen. Ich fasste das als gutes Omen auf.
    Ich selbst nutzte die Unterbrechung, um mich so gut es ging zu versorgen. Ich klebte Pflaster auf meine zahlreichen Schnitt- und Schürfwunden und wickelte – da ich nichts Besseres zur Hand hatte – meine Füße in zwei Kopfkissenbezüge, die ich mit Schnüren an meinen Waden befestigte. (Dabei wurde mir bewusst, dass wir wirklich bald mal Schuhe erfinden sollten.) Währenddessen liefen die unterschiedlichsten Tiere durch den Ort, alle aufgeschreckt von den sich erhebenden Pflanzen. Ich sah eine rorschachgemusterte Kuh die Großohrstraße herunterstapfen und drei Ziegen auf dem Dach der Eisenwarenhandlung stehen. Unzählige Hühner und Schafe liefen gurrend und blökend auf und ab.
    Ich brach einen Schuppen auf – keine Ahnung, wem er gehörte – und bewaffnete mich mit einer großen Heckenschere. Dann ging ich zum Marktplatz zurück, um die tapfere Hobbnixarmee mit ihren improvisierten Waffen zu begrüßen. Mir war klar, dass sie nun eine wirklich inspirierende Rede benötigten – etwas, das die Hoffnung in ihren Herzen entzündete. Aber meine eigene Hoffnung sank, als ich die wild zusammengewürfelte Truppe sah. Einige trugen Gartenhacken wie Lanzen auf den Schultern; andere hatten Spaten statt Äxte. Manche hatten tatsächlich Äxte, wie ich erfreut bemerkte; dazu Sensen, Scheren, Zangen und so weiter.
    »Bürger von Hoppler-Ahoi!«, rief ich und hob meine Gartenschere hoch in die Luft. »Wir stehen einem Feind gegenüber, der unsere Stadt, unser Land, ja unsere Art zu leben bedroht. Pflanzen, meine Mitbürger – Pflanzen! Jahrhundertelang haben sie stillgehalten, haben uns beobachtet und auf den Tag gewartet, an dem sie uns angreifen können. Jetzt ist dieser Tag gekommen. Aber ich sage: Wir lassen uns das nicht bieten! Wir schlagen sie zurück! Und wenn ihr in vielen Jahren sterbend in eurem Bett liegt, wärt ihr dann nicht bereit, jede Stunde einzutauschen, um ein Mal nur,

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