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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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weit entfernt waren von denen der Hobbnixe. Einige seiner Vettern hatten sogar Hobbnixe geheiratet. Das alles ließ klägliche und deprimierende Erinnerungen in ihm aufsteigen. Welch unglückselige Fügung. Seit sieben Jahren hatte er sich mit solipsistischer Philosophie beschäftigt und war nur gelegentlich von einem dieser dämlichen Gobblins gestört worden, der sich verlaufen hatte und als Sonntagsbraten auf Schmollums Tisch landete. Um als Philosoph solipsistischen Gedanken nachhängen zu können, benötigt man absolute Ruhe und Einsamkeit. Und nun war er unterbrochen worden.
    »Wie heißt Ihr?«, wollte Bingo wissen.
    »Schmollum«, antwortete Schmollum.
    »Ach was! Fabelhafter Name, einfach fabelhaft. Könnt Ihr mir helfen?«
    Schmollum stieß einen Seufzer aus. »Euch helfen?«, sagte er schließlich.
    »Ja. Wie bereits gesagt: Ich scheine mich verlaufen zu haben. Den Kopf habe ich mir auch angestoßen.«
    »Euren Kopf habt Ihr Euch angestoßen«, wiederholte Schmollum langsam. Dann fügte er mit einem gewissen Widerwillen hinzu: »Ein Leckerbissen, ein höchst delikater Festschmaus wäre das für mich, Euer Kopf.« Dann seufzte er wieder.
    Bingo konnte seinem Gegenüber nicht ganz folgen, fühlte sich aber dennoch zunehmend unwohl. »So, so«, meinte er nervös. »Könnt Ihr mir nun helfen?«
    »Nun«, sagte Schmollum ärgerlich. »Da stellt sich wohl die Frage, ob es im Universum überhaupt so etwas wie eine bedingungslose, also frei gewählte Handlung geben kann, oder ob nicht vielmehr alle Lebewesen dem Gesetz notwendiger Ursachen unterliegen.«
    »Sicher«, stimmte Bingo ihm nach einer Weile zu.
    »Wenn Ihr mich jedoch besiegen würdet, in einem Wettkampf oder Ähnlichem, sodass meine Einwilligung erzwungen wäre …« Schmollums Stimme verlor sich.
    Bingo stand da und wartete.
    »Wie wäre es mit Rätseln?«, schlug Schmollum vor.
    »Ja«, sagte Bingo schlicht.
    »Also schön. Ich werde Euch Rätsel stellen und Ihr mir.« Schmollums unbewegte Miene wirkte gleichzeitig hochmütig und betrübt, als betrachtete er Bingos erbärmliches kleines Leben von weit oben und fände das, was er vor sich sah, nicht eben beeindruckend.
    »Rätsel«, meinte Bingo. »Also gut. Fragt Ihr zuerst.«
    »Na schön.« Schmollum schluckte hörbar. Es klang wie das Geräusch, das ein Gummiball macht, der von einer federnden Matratze abprallt. »Ich werde anfangen, darauf haben wir uns geeinigt. Dann seid Ihr an der Reihe. Der Erste, der ein Rätsel nicht lösen kann, verliert den Wettkampf.«
    »In Ordnung«, sagte Bingo und ließ sich im Schneidersitz auf dem Boden nieder.
    Schmollum fragte:
    Wie kann im Hinblick darauf, dass die ontologische Notwendigkeit der Existenz als essentiell für das Dasein zu definieren ist, ein derartiges Fundament der epistemologischen Funktion überhaupt artikuliert werden, ohne eine ungerechtfertigte a priori-Prämisse der Existenz vorauszusetzen?
    In der Höhle herrschte lange Zeit Schweigen. Irgendwo draußen im Teich streifte ein Fisch die Unterseite der Wasseroberfläche und brachte sie für einen Moment in Bewegung, bevor er wieder in die Tiefe abtauchte. Das Geräusch, das dabei entstand, klang so: Plop . 33 Bingo tat einen tiefen Atemzug, um die Luft dann langsam wieder aus seinen Lungen entweichen zu lassen.
    »Ihr wollt also eine Antwort?«, fragte er.
    »Ja«, entgegnete Schmollum.
    »Eine Antwort auf Euer Rätsel?«
    »Ja.«
    »Das Rätsel, das Ihr mir gerade gestellt habt?«
    »Ja.«
    »Alles klar. Tja, also, ich würde mal sagen, die Antwort darauf ist«, meinte der kleine Hobbnix und zog sich mit der rechten Hand am linken Ohrläppchen. »Ist«, wiederholte er, wobei er den Vokal so weit wie möglich dehnte. Schniefend rieb er sich die Augen. »Die Antwort auf das Rätsel«, gab er sodann von sich, indem er sehr langsam sprach und auf jeder einzelnen Silbe verweilte, »I-i-i-i-i-ist.« Die nächsten zwei Minuten hüllte er sich in Schweigen.
    Schließlich drängte Schmollum, »Ja?«
    »Ja, was?«
    »Eure Antwort?«
    »Ich dachte, ich sei fertig«, erklärte Bingo.
    »Oh«, gab Schmollum düster von sich. Eine Weile saß er grübelnd da, bevor er meinte: »Das verstehe ich nicht.«
    Nach kurzem Zögern erkannte Bingo die Gelegenheit, die sich ihm bot. »Ach, Ihr versteht es nicht?«, stieß er sarkastisch hervor. »Meine Antwort ist wohl zu komplex für Euch? Das tut mir aber Leid. Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Es ist zu schade, dass ich mich nicht einfacher ausgedrückt

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