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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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stellte er fest. »Oder zumindest nicht ausschließlich wegen des Goldes. Ich bestreite nicht, dass ihr den Drachenhort gerne als Bonus mitnehmen werdet, wenn getan ist, weswegen ihr eigentlich hierher gekommen seid. Warum verratet ihr mir nicht, um was es geht? Was steckt wirklich hinter unserer Reise?«
    »Hey, Schlafenszeit«, meinte Mori und wickelte sich in seinen Bart ein.
     
    Am nächsten Morgen wurden sie vom Gekrächze der Krähen geweckt, das sich für Bingo lauter als je zuvor anhörte. Es war kalt. Die Sonne schien auf die Ländereien nördlich und südlich des Berges, doch der Lagerplatz der Gesellschaft lag im Schatten des riesigen Berges, und um sie herum war es dunkel. Auf der Schattenseite des Berges zogen sich zahlreiche vereiste Stellen und Schneeflecken wie eine gigantische Schuppenflechte nach oben. Bingo erhob sich fröstelnd. Bofi versuchte ein Feuer in Gang zu bringen, doch auf den Zweigen lag Raureif, und sie brannten nicht.
    »Also ein weiterer Tag vergeblicher Schornsteinsuche, wie?«, meinte Bingo missmutig.
    »Hey, isch schwör, wir finden des Teil schon«, entgegnete Mori. »Wir müssen halt brutal die Augen aufhalten, weissu, wie isch mein?«
    »Ich könnte hilfreich sein«, erklang eine Stimme hinter ihnen. »Ähm … yo!«
    Es war eine riesengroße Drossel mit hellen Sprenkeln. Sie war etwa halb so groß wie Bingo. Von einem Felsblock, auf dem sie sich niedergelassen hatte, beäugte sie die gesamte Gruppe. Ihre Augen waren blässlich, der Schnabel hatte einen leichten Stich ins Rosa. Sie trug eine Goldfadenjacke mit lächerlich langen Ärmeln, die leer vor ihr baumelten. Die Flügel schauten aus zwei Löchern hervor, die der Vogel unterhalb der Achselhöhlen in den Stoff gerissen oder geschnitten haben musste. Am spindeldürren linken Bein der Drossel klapperte ein goldener Anhänger. Auf der Spitze ihres Kopfes trug sie eine winzige Kappe. Dieser Kopfschmuck war selbst für den kleinen Vogelkopf zu klein und schien die obere Hälfte geradezu einzuquetschen. Es sah aus, als hätte man einen Fingerhut über einen ansonsten prall gefüllten Luftballon gestülpt.
    »Guten Morgen, Meister Vogel«, sagte Mori und machte eine tiefe Verbeugung.
    »Yo«, erwiderte die Drossel. »Habt ihr trouble ?«
    »Dem ist korrekt«, gab der Zwerg zu.
    »Wir haben nicht oft Besucher hier in der hood «, erklärte der Vogel. Er machte mit einem Flügel einen Flügelschlag, bevor er ihn wieder an den Körper anlegte. »Hood  … ähm … Mut, Ruth, Sud … äh …« Die Drossel schien angestrengt nachzudenken. »Ich hab es, yo! Wir haben nicht oft Besucher hier in der hood , meine Psyche ist phat ill , aber mein body ist guuut – yo!«
    Die Zwerge und der Hobbnix sahen die rappende Drossel voller Unverständnis an.
    »Yo, wisst ihr, das ist Vogelslang.«
    »Vogelslang?«, wiederholte Mori zweifelnd.
    »Yo, Vogelslang«, meinte der Vogel und trat von einem sternchenförmigen Drosselfuß auf den anderen. »Yo!«
    »Hey, Vogelslang, oder? Was geht’n jetzt ab? Das macht doch einfach kein Sinn, Mann. Erst redst du von da hood und dann von dein body , hey, oder hey?«
    »Ich hab noch nicht so viel Erfahrung beim Textbauen. Mit dem Inhalt meiner lines hab ich es nicht so«, gab die Drossel betreten zu. »Aber egal, ich krächz auf deepe Texte. Es kommt doch phat darauf an, dass es flowt , hood  – guuut, verstehst du? Yo?«
    »Werte Drossel«, schaltete Bingo sich ein, bevor Mori den Vogel vollends verstimmen konnte. »Wir sind hocherfreut, Eure Bekanntschaft zu machen.« Der Hobbnix verbeugte sich.
    »Kräääächz!«, kreischte der Vogel und flatterte hysterisch mit den Flügeln. »Naa! Naa! Naa! Ich bin doch keine Drossel! Ich bin keine Drossel! Ich bin Raveman, der Rabe. Yo!«
    »Ein Rabe«, sagte Bingo.
    »Exakt, yo«, bestätigte der Vogel.
    »Es ist nur so, dass Ihr auf den ersten Blick ein wenig drosselhaft wirkt«, erklärte Bingo.
    »Nein, bei mir geht überhaupt nichts Drosselmäßiges. Niemals! Ich hänge immer mit den Raben ab.« Er überlegte einen Moment. »Yo, ihr wollt wissen, was geht? Wollt wissen, was ich habe? – Yo, check it out , ich bin fresh , bin ein Rabe.«
    »Alles klar«, erwiderte der Hobbnix, dem gar nichts klar war. »Dennoch muss ich sagen, ohne dass das jetzt beleidigend gemeint ist, Ihr seht nicht wirklich wie ein Rabe aus. Also jedenfalls entsprecht Ihr nicht dem konventionellen Bild, das man sich von einem Raben macht.«
    »Inwiefern?«
    »Nun, Eure Farbe zum

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