Der Höllenbote
Kräfte, um so schnell wie möglich den kleinen Magier zu erreichen.
Der stand wie ein Denkmal und erwartet seinen Gegner. Auch Myxin hielt die Lanze fest, die einmal dem Herrn der roten Hölle gehört hatte. Eine starke Waffe, aber reichte sie aus, um auch den letzten Horror-Reiter zu vernichten. Zusammen mit dem Erzdämon Eurynome hatte er ein höllisches Spiel eingeleitet und es zum Teil gewonnen, ich aber wollte nicht, daß er der endgültige Sieger blieb.
Die Entfernung zu Myxin schrumpfte zusammen. Aber auch der Reiter näherte sich.
Und er war schneller als ich.
Myxin erwachte aus seiner Erstarrung, drehte sich und schaute den heranwirbelnden Reiter direkt an. Dabei hob er seinen rechten Arm, um die Lanze zu schleudern.
Auch der Horror-Reiter war bereit. Er verließ sich ebenfalls auf seine Waffe und wollte Myxin damit töten.
Wer würde gewinnen?
Wieder einmal konnte ich nur Statist sein, denn bevor ich die beiden erreichte, hatte sich alles entschieden.
Während ich rannte und mein Atem keuchend über die Lippen floß, bekam ich das Drama mit. Es waren Sekunden, die ich nie im Leben vergessen würde, wobei Myxin eigentlich die bessere Ausgangsposition besaß, denn der Horror-Reiter bot ein größeres Ziel als er. Aus den Nüstern und dem Maul des Pferdes drangen schwefelgelbe Wolken, vielleicht ein Zeichen, daß die Gestalt mit dem blutigroten E auf der Brust seine Waffe schleudern wollte.
Er warf sie.
Gleichzeitig auch Myxin. Wer würde treffen?
Der kleine Magier duckte sich, dadurch wurde das Ziel, das der Horror-Reiter anvisierte, noch geringer. Ich glaubte sogar, das Pfeifen zu hören, als die beiden Waffen sich ihre markanten Ziele suchten. Bei einem schlug die Lanze ein…
***
Kara kämpfte verzweifelt!
An Kräften war ihr der Höllenbote weit überlegen, doch sie verließ sich auf ihr Geschick und auf die Stärke ihres Schwertes mit der Goldenen und der Weißen Magie geweihten Klinge.
Yuisan berührte den Boden nicht. Nach wie vor schwebte er über ihm, weil er sich so eine bessere Angriffsposition erhoffte und seine Schläge von oben kamen.
Kara parierte.
Beide Schwerter klirrten gegeneinander. Lange Funkenbahnen sprühten über die Klingen, und die Wucht ließ Kara taumeln. Sie mußte drei Schritte zurück, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden, dabei sah sie sich einer erneuten Attacke ihres Gegners gegenüber.
Die gewaltige Klinge zerschnitt die Luft, so daß ein regelrechtes Fauchen zu hören war. Sie streifte sogar den Untergrund und riß einen aus dem Boden wachsenden Felsbuckel auf.
Yuisan lachte schrill.
Wieder schlug er zu.
Kara wehrte ab.
Das helle Geräusch, mit dem die Klingen aufeinanderprallten, wurde nach einer weiteren Attacke dumpfer, denn irgend etwas war mit den Schwertern los.
Das merkte zuerst Yuisan. Er zog sich zurück, weil er auf seine Waffe schauen mußte.
Sie war weicher geworden, während Karas Schwert einen silbrigen Schimmer besaß und noch härter zu werden schien. Es war die einzige Waffe, die von Delios, Karas Vater, in Auftrag gegeben und mit all dem Wissen über Weiße Magie versehen war, das die alten Atlanter damals besaßen. Dies war sehr viel, deshalb konnte das Schwert auch seine Kraft ausspielen und die Waffe des Höllenboten vernichten. Er war durch diese Tatsache aus dem Rhythmus gebracht worden und achtete nicht mehr auf seine Gegnerin. Eiskalt nutzte Kara die schwäche des Dämons aus.
Obwohl er in der Luft schwebte und sich über Kara befand, griff sie an und führte ihre Waffe in einem gewaltigen Halbbogen. Diesem Streich konnte Yuisan nicht ausweichen. Die Klinge traf zwar nicht seinen direkten Körper, dafür den rechten Flügel.
Sie spaltete ihn!
In diesem Augenblick wußte Kara, daß sie gewonnen hatte, denn sie hatte eine schwache Stelle des Gegners berührt. Ein Teil des Flügels fiel ab, damit jedoch war es nicht getan, der Verfall, dank der Weißen Magie eingeleitet, breitete sich blitzschnell aus und erfaßte auch den großen Rest der Flügel.
Aus Stein war der Höllenbote erschaffen worden, zu Stein wurde er wieder.
Die Farbe änderte sich. Aus dem Schwarz wurde ein düsteres Grau. Plötzlich konnte Yuisan den Flügel nicht mehr bewegen. Er war schwer geworden, und die Verwandlung erfaßte den gesamten Mantel. Da der linke Flügel mit ihm eine Einheit bildete, wurde auch er nicht verschont. Vor Karas Augen verwandelte sich der Höllenbote in Stein. Er fiel schwer zu Boden. Für einen Moment sah es so aus, als wollte
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