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Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Havrick und deutete auf seine gebrochene Nase.
    Gello stand auf und lief unruhig auf und ab. Er wusste, wer Hauptmann Martil war. Er hatte dessen Taten – und Siege – mit großem Interesse verfolgt. Wenn der Rallorer Merren half, war das besorgniserregend – und eine Möglichkeit. Einen derart berühmten Hauptmann zu besiegen, würde Gello zu einer noch größeren Legende machen. Er überlegte rasch. Dieser Martil musste in der Lage gewesen sein, das Schwert zu ziehen, wenn die Meldung des Panzerreiters zutraf. Aber als Rallorer würde er nicht begreifen, dass das Schwert sich nicht gern zum Töten benutzen ließ. Zu viele Kämpfe, und er würde die Fähigkeit des Schwertes, Männer um sich zu scharen, nicht mehr nutzen können. Das konnte sich zu Gellos Vorteil auswirken und gab ihm zudem Gelegenheit, seine Überlegung, ob seine Männer der Macht des Schwertes widerstehen konnten, zu überprüfen.
    »Leutnant, bist du bereit, einen Befehl auszuführen?«, fragte Gello und wandte sich dem Offizier zu.
    »Ja, Herr!«
    »Exzellent. Ich werde dir zwei Kompanien Panzerreiter und drei Kompanien deiner Jagdreiter geben. Sobald wir herausfinden, wo sich dieser Mann versteckt, wirst du diese Männer führen, und ich werde dir die Vollmacht erteilen, dir jeden Truppenstandort zu unterstellen und ebenso die örtliche Miliz. Bilde ein Heer und benutz es, um die klägliche Streitmacht zu zerschmettern, die Martil auf die Beine gestellt hat. Du wirst dich von nichts und niemandem aufhalten lassen und mit allen nötigen Mitteln kämpfen. Sollte sich jemand dir in den Weg stellen, seien es Bauern, Stadtbewohner oder Adlige, gehe ohne Skrupel gegen sie vor. Bist du in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen?«
    Havrick strahlte nun. »Das bin ich, Euer Gnaden!«
    »Dann nimm ein Bad, zieh dich um und befolge meinen Befehl, Hauptmann Havrick.«
    Gello sah Havrick nach, wie er aus dem Saal eilte, und gestattete sich ein Lächeln. Havrick würde eine schnelle, fähige Streitmacht anführen, für die es ein Leichtes war, eine fünfmal so große Streitmacht von nicht ausgebildeten Bauern und Fußvolk zu bezwingen. Wenn er nur herausfinden könnte, wo die Königin war … Er ließ den jungen Offizier herbeirufen, der ihn über die Flucht der Königin informiert hatte, um mehr zu erfahren. Wie war sie geflohen? Wer war bei ihr?
    »Sie hat die Kleidung mit einer Hure aus der Stadt getauscht, die von den Hofdamen hinausgeschmuggelt wurde. Die Hure sah aus wie die Königin, deshalb hatten wir keine Zweifel, bis wir die Kirchglocken läuten hörten. Dann, als ich die Königin dazu befragt habe, war offensichtlich, dass diese Frau keine Königin war.«
    »Lahra! Sie muss es gewesen sein! Sehr scharfsinnig«, sagte Gello. »Was hast du mit den Frauen gemacht?«
    »Die Hure sitzt im Kerker. Soll sie getötet werden, mein Herr?«
    Gello war fassungslos. »Junge, bist du noch bei Verstand? Lahra soll in drei Tagen bei meiner Geburtstagsfeier erscheinen! Wo soll ich bitte schön einen Ersatz für sie finden? Nein, gib ihr etwas Silber und lass sie frei.«
    »Und die Hofdamen?«
    »Befrag sie. Wenn sie sich weigern, Fragen zu beantworten, lasse sie mit ansehen, wie deine Männer eine von ihnen vergewaltigen, bevor sie ihr die Kehle aufschlitzen. Vielleicht ist die Nächste dann etwas gesprächiger. Verstanden?«
    »Aber, Euer Gnaden, eine von ihnen ist die Tochter von Graf Sendric. Sollten wir sie nicht freilassen?«
    Gello prustete. »Sie hätte meiner Cousine nicht bei ihrer Flucht helfen sollen.« Er hielt inne. Was ich auch tue, Sendric und ich werden nie Freunde sein. Früher oder später werde ich ihn umbringen lassen, also kann ich es auch jetzt dazu kommen lassen, dachte er. »Sorg dafür, dass sie die Erste ist, die befragt wird«, befahl er.
    »Ja, Euer Gnaden.«
    Gello sah ihm nach und überlegte, ob er einen Erlass formulieren sollte, wie er anzusprechen war. Für gewöhnlich nannten die Offiziere ihn »Herr«, aber seit er den Thronsaal übernommen hatte, war er von einigen mit seinem herzoglichen Titel angesprochen worden. Aber das reichte nicht. Außerdem klang »Euer Gnaden« zu sehr nach einem Bischof. Nein, von nun an musste er als »Majestät« angesprochen werden. Wer das nicht tat, wurde ausgepeitscht. Er hatte gerade den Befehl erteilt, diese Bekanntmachung zu verbreiten, und auch die Order an den Garnisonskommandanten von Sendric übermittelt, dass der Graf in Haft genommen werden solle, als seine Hauptleute in den Saal

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