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Der Hund kommt - Roman

Der Hund kommt - Roman

Titel: Der Hund kommt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Noestlinger
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der Hund.
    Der Bär und der Hund wieselten aus dem Krankenhaus. Sie sprangen ins Auto.
    Der Bär brauste los.
    »Gegen Süden?«, fragte der Bär.
    »Gegen Osten«, sagte der Hund.
    Der Bär nickte und fuhr gegen Osten. Hinter der Hügelkette, auf die sie zufuhren, ging die Sonne auf. Zu sehen war sie noch nicht, aber sie färbte den grauen Himmel über der Hügelkette ein bisschen rosa. Schön schaut das aus, dachte der Hund und machte ein Foto davon für seine Kopfkartei. Und dann lachte der Hund. Ganz laut lachte er, denn er stellte sich vor, wie die Siamkatze und die Ärzte dreißig filzstiftgetupfte Katzenkinder gesund pflegten.
    »Ich glaube, wir haben ganze Arbeit geleistet«, kicherte der Hund.
    »Perfekte Arbeit«, kicherte der Bär.
    Der Hund nahm den Strohhut vom Kopf und kurbelte das Wagenfenster herunter. Er wollte den Hut zum Fenster hinauswerfen.
    »Setz ihn wieder auf«, sagte der Bär.
    »Warum?«, fragte der Hund.
    »Weil die Polizei keine Hündin mit Strohhut sucht«, sagte der Bär.
    »Ich kann doch nicht als Frau weiterleben!« Der Hund schaute entsetzt.
    »Es wäre eine neue Erfahrung«, sagte der Bär. »Für ein paar Wochen wenigstens. Bis Gras über die Sache gewachsen ist.«
    Da setzte der Hund den Hut wieder auf und kurbelte das Wagenfenster hoch.
    »Sehr vernünftig, Tante Wetti«, lispelte der Bär.
    »Sowieso, Tante Käthe«, mömerte der Hund und pfiff dann eines seiner Lieblingslieder vor sich hin. Er war ziemlich neugierig auf die nächsten paar Wochen.

7. Kapitel
Der Hund hat Bärenkummer
    Frohgemut brausten der Hund und der Bär gegen Osten. Der Bär wusste da einen kleinen See. Dort wollte er hin, weil dort ein kleines Holzhaus stand, das seinem Neffen gehörte. »Der Schlüssel liegt immer unter der Türmatte«, sagte der Bär zum Hund. »Und ein kleines Boot gibt es auch. Und jede Menge Vorratskonserven. Und weit und breit weder eine Menschen- noch eine Tierseele. Wir werden ein paar sehr friedliche Tage haben.«
    »Die haben wir uns auch redlich verdient«, sagte der Hund. Die Pflegevaterzeit bei den Katzen hatte ihn recht mitgenommen.
    Aber leider bekommt man nicht immer, was man sich redlich verdient hat. Die größte Strecke des Weges hatten der Hund und der Bär schon hinter sich, da tuckerte es auf einmal im Motor so sonderbar, und gleich darauf qualmte es aus der Motorhaube und stank ganz entsetzlich. Der Bär fuhr an den Straßenrand.
    Der Hund, der von Mechanik mehr verstand als der Bär, öffnete die Motorhaube und schaute nach. »Der Kühler ist durchgerostet«, rief er. »Alles Kühlwasser ist ausgeflossen. Das hat den Motor überhitzt. Ich fürchte, er ist total im Arsch. Wir müssen uns abschleppen lassen.«
    Der Bär und der Hund stellten sich neben das Auto und warteten auf einen vorbeikommenden Wagen, der sie zur nächsten Autowerkstätte mitnehmen könnte. Eine gute Stunde standen sie am Straßenrand, aber kein Auto kam. Die Gegend war eben wirklich gottverlassen einsam!
    So versperrte der Bär das Auto und sie machten sich zu Fuß auf den Weg. Lange Fußmärsche machten weder dem Hund noch dem Bären viel aus. Aber die Kleider der Witwe Olga waren ihnen beim Marschieren sehr lästig.
    »So was von idiotischen Klamotten gibt’s kein zweites Mal«, fluchte der Bär. »Nicht einmal richtig Luft holen kann ich. Alles zwickt und zwackt und schneidet ein und schnürt ab.«
    »Und einen ordentlich großen Schritt kann man auch nicht machen«, schimpfte der Hund. »Hol’ ich mit einem Bein halbwegs normal aus, krachen sämtliche Rocknähte.
    »Und müssten wir nicht dauernd unseren blöden Hüten nachrennen, die uns der Wind vom Schädel weht«, klagte der Bär, »wären wir schon sicher im nächsten Ort.«
    »Und müssten wir nicht dauernd unseren blöden Wollbusen zurechtrücken«, klagte der Hund, »wären wir sicher schon beim Mechaniker.«
    »Aber was soll’s?«, sagte der Bär. »Lieber gut getarnt und schlecht gelaufen als ...«
    »... gut verhaftet und schlecht verurteilt«, ergänzte der Hund.
    Gegen Abend kamen der Hund und der Bär in einen Ort.
    Eine Autowerkstätte fanden sie auch.
    Doch der Rollbalken vor der Werkstatt-Tür war heruntergelassen. Der Hund klingelte an der Haustür. Im ersten Stock, über der Haustür, ging ein Fenster auf.
    Eine Sau schaute heraus.
    Sie rief: »Wenn Sie meinen Mann, den Auto-Eber, suchen, müssen Sie ins Wirtshaus gehen. Und bestellen Sie ihm gleich, dass er schleunigst heimkommen soll.«
    Der Hund und der Bär gingen

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