Der Hund von Welt
noch.
Physische Nähe zum Baby birgt den zusätzlichen Nebeneffekt, dass das Kind auf diese Weise frühzeitig auf den Hund geprägt wird. Dies wird sich später lohnen.
Je älter es wird, desto nützlicher wird das menschliche Junge nämlich für den Hund.
Sobald es entwöhnt ist, wird es zur Nahrungsaufnahme gewöhnlich in einen speziellen Hochstuhl gesetzt. Bereits an dieser Stelle muss die Erziehung einsetzen: Je mehr Begeisterung der Hund zeigt, desto lieber wird das Baby kleine Häppchen seiner Mahlzeit zum Hund werfen. Nach kurzer Zeit wird dies ein ganz automatisches Verhalten und prägt den natürlichen menschlichen Instinkt, den Hund zu bedienen.
Auf diese Weise lernen Hund und Baby, dass eine Freundschaft beiden nützen kann und die Eltern erfreut. Hunde und Kinder sind eine ganz natürliche Verbindung. Sie interessieren sich auch für die gleichen Dinge: beide stecken grundsätzlich erst einmal alles in den Mund und probieren aus, ob man es essen kann. Beide haben zu einer bestimmten Zeit eine für erwachsene Menschen völlig unverständliche Faszination mit Exkrementen, beide interessieren sich vor allem für die Spielsachen des anderen. Was den Hund betrifft, sind Kinderspielsachen gewöhnlich mit ungiftiger Farbe behandelt und geschmacksneutral. Die meisten lasen sich gut kauen und viele sogar herunterschlucken. Dem Baby geht es mit den Hundespielsachen genauso: Sie sind zum Kauen gedacht, und wenn es sich ein bisschen Mühe gibt, lassen sich die meisten herunterschlucken.
Kind und Hund können wunderbar miteinander spielen, wobei der Hund zur großen Freude beider den Hosenboden des Kleinen zerreißt, sie spielen Verstecken im Wohnzimmer und treffen sich dabei unterm Sofa, wo man beide nie wieder finden wird. Wenn die Mutter das Kind zum Essen ruft, erscheinen beide (wobei der Hund etwas schneller ist).
Beide lernen zu teilen – während der Hund sich immer wieder an jedem Keks und jedem Zwieback in der Hand des Babys beteiligen wird, lernt das Kind bald, sich ein paar Leckereien aus dem Hundenapf zu sichern. Und schon bald wird die Mutter zwischen Kind und Hund kaum noch zu unterscheiden wissen. Den Hund überrascht dies kein bisschen – war es doch von Anfang an sein Plan.
Mit 80 Schwarzweiß-Illustrationen von Daniel Müller,
Rotwand Ateliers Zürich
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