Der Hund von Welt
für seinen Hund ausgibt. Das allein sollte Grund genug für den Hund sein, den Menschen immer mit großer Wärme und der Zurschaustellung reinen Glücks über dessen Wiederkehr zu begrüßen.
Diejenigen Hunde, die das Glück haben, ihren Menschen auch ins Büro begleiten zu dürfen, haben derlei Sorgen natürlich nicht. Das Prinzip dieser „Bürobegleithunde“ ähnelt dem der Therapiehunde: Besonders umsichtige Alphatiere unter den Menschen haben erkannt, dass die Anwesenheit eines Hundes sich positiv auf das Arbeitsklima im Büro auswirkt, diese Menschen sich weniger stark nach ihrem Zuhause sehnen und die Stimmung insgesamt entspannter ist. Also erlauben sie ihren Mitarbeitern, ihren Hund mitzubringen. In diesem Moment müsste der Hund eigentlich seinen von den Gemeinden vorgeschrieben steuerlichen Status als „Luxushund“ verlieren, denn ihm obliegt eine große Verantwortung: Davon, wie umsichtig und kollegial sich der Hund im Büro verhält, hängt nicht selten die gesamte Karriere des dazugehörigen Menschen ab.
Der Hund auf Reisen
Hunde sind gewöhnlich jederzeit und gerne für kleinere und größere Reisen zu haben: Auch sie schätzen das Gefühl, dem Alltag für einige Zeit entkommen zu können. Auch sie haben irgendwann die tägliche Routine über, die der Mensch ihnen auferlegt, und freuen sich über eine neue, frische Kulisse – wie etwa ein großzügiges Hotelzimmer mit einem bequemen Bett.
Hunde freuen sich normalerweise so sehr über einen Tapetenwechsel, dass sie sogar den unangenehmen Begleitumstand der Hin- und Rückfahrt, ohne die eine Reise leider unmöglich ist, in Kauf nehmen. Dementsprechend wird man auch nur selten von einem Hund eine Beschwerde zu hören bekommen.
Grundsätzlich stehen Hunde den meisten Transportmöglichkeiten offen gegenüber, mit Ausnahme vielleicht des Hundeschlittens, sofern sie nicht eigens dafür gezüchtet wurden. Ansonsten scheint es für sie keinen besonderen Unterschied zu machen, ob sie per Flugzeug, Bahn, Schiff oder Auto reisen – solange sie es bequem dabei haben. Jegliche mechanische Möglichkeit, die dazu verhilft, einen von einem Ort zum nächsten zu transportieren, macht in den Augen des Hundes das aus, was man eine zivilisierte Existenz nennt.
Der Hund im Auto
Autos sind eine unendliche Quelle großen Amüsements für den Hund. Der moderne Hund hat sich längst großartig an die Vorzüge des Automobils angepasst, und wenn der Mensch klug ist, lässt er den Hund die Fahrt auf seine Weise genießen.
Eine Autofahrt ist ein Abenteuer wie kein anderes. Aufgrund des Rundum-Panorama-Blicks hat der Hund alles im Griff und kann stundenlang fremden Hunden oder Polizisten hinterherbellen. Die Gerüche von draußen sind eine Art Büffet-to-Go, der Wind bläst durchs Fell, während die Ohren im Luftzuge flattern. Man weiß nie, wo man ankommt – vielleicht fährt man auf einen Kurz-Trip übers Wochenende aufs Land, vielleicht einen Hundefreund besuchen, vielleicht in den Park – wer weiß? Auf jeden Fall kommt man sehr viel schneller an als zu Fuß.
Weil der Mensch sich im Auto offenbar automatisch dienstbar fühlt, besteht er meist darauf, dass der Hund auf der Rückbank bleibt, um die Fahrer-Passagier-Klassentrennung aufrechtzuerhalten, oder gar in der geräumigen, bequemen Hunde-Entspannungszone der Ladefläche eines Kombis. Das hat alles seine Ordnung, solange der Hund sich auf diesen Plätzen auch wohl fühlt. Demokratisch veranlagte Hunde dagegen bevorzugen dabei aber vielleicht den Beifahrersitz oder – für einen besseren Überblick über den Verkehr – den Platz auf dem Schoß des Fahrers. Oft reagieren die Menschen recht ungehalten, wenn man sich vorne hinsetzt, sprechen einen barsch an oder versuchen sogar, den Hund körperlich zurück auf einen würdevolleren Platz zu schubsen. In diesem Fall wartet der Hund einfach, bis der Mensch bereits fährt, um sich dann nach vorne zu setzen. Weil der Mensch jetzt fährt und sich auf den Verkehr konzentrieren muss, kann er nicht in gewohnter Schärfe reagieren, und wird bald die Versuche aufgeben, seinen Fifi zurück auf die Rückbank zu befördern.
Fritz sagt:
Menschen haben im Allgemeinen ein intensives, gar liebevolles Verhältnis zu ihrem Auto und lassen sich gewöhnlich recht leicht zum zuvorkommenden Fahrdienstleistenden erziehen. Meist hält der Mensch dem Hund sowieso die Tür auf und wartet, bis dieser Platz genommen hat. Sollte der Mensch das Protokoll irgendwie brechen und zu lange
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