Der Hund von Welt
aufzustellen. Der Mensch der mit Hund verreist, überlegt häufig: Wann ist der geeignete Zeitpunkt für Ferien mit dem Hund? Im Sommer könnte es zu heiß für ihn sein. Im Winter vielleicht zu kalt. Im Frühlingoder im Herbst ist es möglicherweise weder warm noch kühl genug. Sobald die passende Saison entschieden wurde, stellen sich weitere Fragen: Wo wird er sich am wohlsten fühlen, von welchen Aktivitäten profitiert er am meisten, wo kann er sich am besten entspannen? Weil die Bedürfnisse von Hunden meist ganz elementar sind, lassen sich diese Fragen leicht beantworten. Tatsächlich ist dem Hund eigentlich alles recht. Ganz egal, wie absurd dem Vierbeiner die Ferienplanung erscheinen mag, er wird alles mitmachen, schon um zu beweisen, dass es einfach keinen besseren Begleiter gibt als ihn.
Allem voran ist dem Hund eine gute Verpflegung wichtig: Das Hotel muss dementsprechend möglichst nach den kulinarischen Fähigkeiten des Küchenchefs ausgesucht werden. Hunde teilen auch gerne den schönen Brauch des Hotelreisenden, sich das Frühstück im Bett servieren zu lassen.
Im Voraus geplante gesellschaftliche Aktivitäten, die häufig einen bedeutenden Teil der Ferienplanung ausmachen, werden von den meisten Hunden entschieden abgelehnt: Sie wollen sich in den Ferien entspannen und brauchen keinerlei Programm, um den gesamten Tag durchzuschlafen. Auch Museumsbesuche fallen flach, Städtereisen kommen nicht in Frage, organisierte Reisegruppen können wenig Rücksicht auf ein individualisiertes Hundeferienprogramm nehmen und werden von Hunden daher selten positiv angenommen. Viele Menschen befinden sich demnach in einem ewigen Dilemma:Sind Ferien in Bergkurorten denen an Meeresküsten vorzuziehen?
Grundsätzlich würden die meisten Hunde Letzteres vorziehen. Bergiges Gelände ist häufig recht steinig und unwegsam, und nicht selten erfordert es größere Anstrengungen, bergauf zu steigen, um zu irgendeiner Berghütte zu gelangen, wo das Essen auch nicht besser ist als im Hotel – man ist nur hungriger. Fast überall stehen Bäume dicht an dicht, was selbst für Hunde, die beim Markieren derselben streng methodisch vorgehen, sehr verwirrend sein kann.
Dagegen lieben fast alle Hunde Strandferien, sofern genug Süßwasser und Schatten spendender, leichter Baumbewuchs zur Verfügung stehen. Strände sind gewöhnlich flach und übersichtlich angelegt, mit vollem weichem Sand, der ein natürliches, ergonomisch perfektes Kissen darstellt.
Am Strand beschäftigen Hunde sich gewöhnlich mit ausschweifenden Buddeleien und gehen anderen Leuten unglaublich auf die Nerven, indem sie ins Wasser springen, um anschließend klatschnass und vergnügt zwischen Fremden auf deren Badehandtüchern herumzurasen, um den Felltrocknungsprozess an der Luft zu beschleunigen. Der moderne Hund merkt schnell, dass er mit diesem spielerischen Verhalten für großes Hallo am Strand sorgt, also springt er, kaum ist sein Haarkleid leicht angetrocknet und die Stimmung wieder etwas entspannter, gleich noch einmal ins kühle Nass, um das lustige Spiel zu wiederholen und diesmal noch schärfere Kurven um fremde Badehandtücher zu laufen. Nach genügend Wiederholungen hat der Mensch gen Ende der Ferien den Strand meist für sich und den Hund ganz allein.
Harry sagt:
Lassen Sie Ihren Hund in den Ferien nicht zuhause. Er hat sich die Erholung ebenso verdient wie Sie.
Geben Sie Ihrem Hund nicht das Gefühl, er sei das fünfte Rad am Wagen. Überlassen Sie ihm möglichst die Rückbank Ihres Autos. Wenn das nicht möglich ist, sollten Sie vielleicht ein neues Auto kaufen.
Versuchen Sie, nicht zu viele Aktivitäten in Ihre Ferien zu stopfen: Ihr Hund ist so viel Tatendrang nicht gewöhnt.
Kommen Sie nicht auf die Idee, Ihren Hund am Ferienort zurückzulassen.
Der Hund und das menschliche Baby
Die Ankunft eines Babies sorgt für eine extreme Belastung des ohnehin stark beanspruchten emotionalen Gefüges des Hundes. Für Hunde ist ein menschliches Baby nicht viel mehr als ein anderer Hund – und noch dazu kein besonders toller, wenn man ehrlich ist: Sein Kopf ist im Verhältnis zum restlichen Körper unproportioniert groß, seine Nase zu klein, um wirklich brauchbar zu sein, und meistens hat es nur sehr wenig Fell – wenn überhaupt, dann höchstens ein bisschen auf dem Kopf. Für einen Hund sieht das menschliche Baby aus wie eine Qualzucht.
Dennoch schätzt der Mensch das neue Baby genauso – wenn nicht mehr – wie den
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