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Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)

Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)

Titel: Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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nichts zu essen zu haben, den Müll an den Stadträndern nach Essbarem zu durchsuchen und sich mit den verlausten Straßenkötern darum zu streiten.
    „Ich werde mich nie wieder mit räudigen Hunden um verfaultes Essen streiten“, flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu.
    „Nie wieder wirst du so tief sinken, versprichst du mir das, Leyla?“ Sie schüttelte ihre blonden Haare, starrte mit den blauen Kontaktlinsen ihr Spiegelbild an.
    „Ich verspreche es dir, Leyla! Bevor es so weit kommt, werden wir jeden, der uns aufhalten will, töten!“
    „Ja, wir werden töten und dadurch reich werden, Leyla! Den Hunger und den Müll aus den Palästinenserlagern lassen wir hinter uns!“
    „So ist es! Wir übersiedeln als reiche Frau in das weiße Haus am Meer!“
    Leyla blieb noch einige Augenblicke regungslos vor dem Spiegel sitzen, dann stand sie auf, zog ein leichtes oranges Strandkleid an, schlüpfte in ihre Sandaletten, wurde wieder zu Ruth Mayer. Sie machte sich auf die Suche nach dem Concierge, denn sie war durstig und hatte die Wasserflaschen in ihrem Zimmer bereits leergetrunken.
    Doch die Rezeption war verwaist, der Concierge hielt wahrscheinlich seinen Mittagsschlaf. Mit der flachen Hand klopfte Ruth immer wieder auf die Klingel, die auf dem Tresen stand.
    „Habe ich auch schon probiert“, hörte sie eine Stimme hinter sich in einem merkwürdig singenden Französisch. Schnell drehte sie sich um, sah, wie sich ein Mann in Jeans und T-Shirt aus einem der Clubsessel in der winzigen Lobby erhob und sich mit wiegenden Schritten der Rezeption näherte.
    „Scheint niemand da zu sein“, sagte Leyla mit einem schweren deutschen Akzent und lächelte den Mann freundlich an. Mit den Augen scannte sie gleichzeitig den Tresen. Prospekte von Saint-Tropez, eine Schale mit Bonbons, eine Blumenvase mit Seidenrosen, mehrere Tageszeitungen und Briefe für die Pensionsgäste. Daneben lag auch ein Brieföffner aus Metall. Eine Waffe für den Notfall!, dachte Leyla und rückte unauffällig den Tresen entlang, um so leichter den Brieföffner zu erreichen, wenn es nötig wäre.
    Doch der Mann hatte sich bereits wieder in den Clubsessel fallen lassen und schien eingeschlafen zu sein. Neben seinem Stuhl stand eine Tasche auf dem Boden, deren buntes, verblichenes Muster Leyla an die Berbertaschen aus Nordafrika erinnerte. Der Mann schlief aber nicht, denn als Leyla das Plastik ihrer leeren Wasserflasche laut zusammenknackte, öffnete er die Augen und sagte gleichmütig:
    „In der Cuisine ist der Kühlschrank mit Selbstbedienung.“ Er streckte den Arm aus, um ihr die Richtung zu zeigen, ließ ihn dann schnell wieder sinken und legte den Kopf auf die Lehne des Stuhls.
    Es war genauso, wie der Mann gesagt hatte. An dem Kühlschrank hing eine Liste, in die man sich eintrug, wenn man ein Getränk holte. Leyla zog eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlfach, trank sofort gierig und wollte gerade ihre Zimmernummer in die Liste eintragen, als sie ein leises Geräusch hinter sich hörte. Ehe sie reagieren konnte, wurde blitzschnell die Tür des Kühlschranks zugestoßen und Leylas rechte Hand war zwischen Tür und Rahmen eingeklemmt.
    „Drehen Sie sich nicht um, sonst breche ich Ihnen das Handgelenk und das wäre für Ihren Auftrag nicht von Vorteil!“, hörte sie eine gefährlich leise Stimme in ihrem Nacken. „Brian Farruk hat mir versichert, dass Sie die Beste auf Ihrem Gebiet sind!“ Vorsichtig versuchte Leyla den Kopf doch ein wenig zu drehen, um irgendetwas zu erkennen, doch der Mann stieß jetzt die Tür des Kühlschranks fest gegen ihr Handgelenk.
    „Ich habe doch gesagt, dass ich Ihnen die Hand breche, wenn Sie sich rühren! Und ich halte meine Versprechen!“
    „Was wollen Sie von mir? Ich habe überhaupt keine Ahnung, wovon Sie sprechen. Ich bin eine Studentin aus Deutschland!“, keuchte Leyla und wartete auf eine Gelegenheit zum Handeln.
    „Mein Auftraggeber macht mir gehörig Druck und diesen Druck muss ich leider weitergeben. Das verstehen Sie doch, Leyla Khan! Ihre Performance in Berlin war sehr professionell, aber leider haben wir es bei Stein mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun, der sich nicht so leicht einschüchtern lässt und der ein Ziel verfolgt: Rache für den Tod seiner Frau!“ Der Mann schlug wütend gegen die Tür des Kühlschranks und Leyla stöhnte leise auf.
    „David Stein ist jetzt schon in der Villa von Gurbanguly und beschäftigt sich wahrscheinlich bereits mit dessen Hund! So war das eigentlich

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