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Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)

Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)

Titel: Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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eine Abkürzung durch eine brachliegende Wiese mit verdorrten Pflanzen.
    „Nur Allah kennt mein Ziel und wird mir die Tür zum ewigen Paradies öffnen“, flüsterte er leise im singenden Dialekt seines Volkes.
    Der schwarze Porsche Cayenne hatte endlich die Einfahrt passiert und die drei Rolls-Royce Corniche hinter ihm fuhren jetzt im Schritttempo los. Doch die Ferraris und Aston Martins wurden auf dem Parkplatz vom Personal umgeparkt und wieder kam die Kolonne zum Stillstand. Machmud begann zu laufen und der Dolch, den er unter seinem T-Shirt in den Bund seiner Jeans gesteckt hatte, drückte schmerzhaft gegen seinen Bauch. Endlich hatte er die enge, staubige Straße erreicht, die zum Parkplatz des Nikki Beach Clubs führte, und blieb kurz stehen, um sich zu orientieren. Sein helles T-Shirt hatte auf der Brust und auch am Rücken dunkle Schweißflecke und seine verklebten schwarzen Haare waren mit einer weißlichen Staubschicht überzogen. Zauberer und Märchenerzähler aus dem Land oberhalb von Timbuktu sahen ähnlich aus, wenn sie in den Oasen der Tuareg auftauchten und ihre beflügelnden Kräuter verkauften.
    „Allah ist groß und kennt mein Ziel“, wiederholte Machmud fast lautlos, zog den Dolch aus seinem Hosenbund, die gekrümmte Klinge funkelte im Sonnenlicht, das Lachen der Mädchen brach sich im Wind, vorsichtig wickelte er das rote Samttuch um die Klinge und näherte sich unauffällig dem letzten Rolls-Royce Corniche.
    *

    Leyla Khan saß auf dem Bett ihres abgedunkelten Zimmers und überprüfte ihre Ausrüstung. Aus den verschiedenen gepolsterten Fächern ihres schwarzen Nylonrucksacks holte sie harmlos aussehende Metallteile, die sie blitzschnell zusammensetzte, bis sie ein leichtes Scharfschützengewehr in den Händen hielt. Sie visierte damit ihr Spiegelbild durch das hochwertige Zielfernrohr an, brachte Kimme und Korn auf eine Ebene, krümmte den Zeigefinger, drückte ab. Dann ließ sie die Waffe wieder sinken, zerlegte sie sofort wieder in ihre Einzelteile und verstaute alles in ihrem Rucksack. Sie sah auf ihre Armbanduhr. Insgesamt hatte sie drei Minuten gebraucht, in der Realität wäre die Zielperson tot und sie verschwunden. Doch das war nur die Generalprobe gewesen, die Premiere vor Publikum stand ihr noch bevor.
    Mit einer gefälschten Kreditkarte hatte sich Leyla gestern ein Mountainbike gekauft, denn sie musste mobil sein, wenn sie heute am Strand des Nikki Beach Clubs ihre Mission zu einem Abschluss bringen wollte.
    Sie schlüpfte in extrem kurz abgeschnittene Jeans und eine weiße Leinenbluse. Um Kopf und Gesicht wickelte sie sich einen weißen Leinenschal, den sie fest an ihre Stirn presste, so wie es die japanischen Kamikaze-Piloten gemacht hatten, deren Killerinstinkte Leyla bewunderte.
    Der schwarze Nylonrucksack mit dem auffälligen Aufkleber „J’adore moi“ schlug schwer auf ihren Rücken, als sie mit ihrem Mountainbike die Straße entlangfuhr, die zu den Stränden führte. Trotz der Hitze nahm sie eine Abkürzung über die Hügel und als sie schweißgebadet eine Kuppe erreicht hatte, konnte sie den langen Sandstrand und die verschiedenen Beach Clubs deutlich erkennen. Aus ihrem Rucksack nahm Leyla das Zielfernrohr, verwendete es wie einen Feldstecher und scannte den schmalen Zufahrtsweg zu den Beach Clubs. Durch die extreme Vergrößerung des Zielfernrohrs waren Fahrzeuge und Insassen zum Greifen nahe. Ziellos schweifte sie umher, hatte plötzlich einen schwarzen Porsche Cayenne formatfüllend im Bild, dann drei azurblaue Rolls-Royce Corniche mit Diplomatennummerntafeln. Doch in den Cabrios saßen nur lachende blonde Mädchen. Enttäuscht ließ Leyla das Zielfernrohr weiterwandern, es waren die richtigen Fahrzeuge, doch es wäre zu einfach gewesen, David Stein in einem dieser Cabrios zu erwischen. Wahrscheinlich saß er vorne in dem schwarzen Cayenne, doch dieser hatte getönte Scheiben und selbst durch die extreme Vergrößerung konnte sie die Personen im Inneren nicht erkennen.
    Während sie den Cayenne weiter beobachtete, signalisierte ihr Handy eine anonyme SMS.
    „Zielobjekt ist in Saint-Tropez am Hafen.“ Sofort löschte Leyla die SMS, verstaute ihr Zielfernrohr wieder in dem schwarzen Nylonrucksack und schwang sich auf ihr Mountainbike. In der Stadt war es zwar schwieriger, das Zielobjekt auszuschalten, aber die vielen Touristen, die in lärmenden Gruppen durch den Ort schwärmten, boten eine ausgezeichnete Deckung, wenn es galt, schnell zu verschwinden. Leyla blickte

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