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Der Hurenkiller - Teil 1

Der Hurenkiller - Teil 1

Titel: Der Hurenkiller - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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Kommissaren nun versicherte,
dass alle übrigen grauenhaften und teilweise unfassbaren Details nun wirklich
nichts mehr zur Aufklärung dieses Verbrechens beitragen könnten, verzichteten
die Beiden dankend auf weitere Ausführungen.
     
    Nachdem
sich die Tür hinter dem Gerichtsmediziner geschlossen hatte, saßen die
Kommissare noch eine ganze Weile einfach nur da und tauschten fassungslose
Blicke. Wegner war es dann, der als Erster die Sprache wiederfand: »Ich habe
gedacht wir hätten es hinter uns ... und einen eher ruhigen Sommer vor uns.«
    »Daraus
wird wohl nichts«, bestätigte Hauser seine trübe Vermutung. »Es ist viel
schlimmer ... wir fangen ganz von vorne an.«

Kapitel 11
     
    Auf dem
Weg nach Hause grübelte Wegner noch immer. Wie war es möglich, dass zwei
unterschiedliche Täter sich innerhalb so kurzer Zeit auf die gleiche
Opfergruppe spezialisierten. Und warum ausgerechnet Huren? Handelte es sich um
Männer, die zeitlebens von Frauen gedemütigt wurden und nun ihre Aggressionen
an ihren hilflosen Opfern auslebten. Hatte sich in diesen Monstern ein solcher
Hass aufgestaut, dass dieser zu einer derartigen Entladung führte? Häufig
konnte sich Wegner sehr realistisch in das Seelenleben eines Täters
hineinversetzen. Das hatte in der Vergangenheit schon oft genug geholfen,
künftige Schritte Krimineller vorherzusehen und damit weitere Taten zu
verhindern. Was würde er selbst tun? An wem würde er seine
Minderwertigkeitskomplexe und den damit verbundenen Hass ausleben wollen. Die
Damen des horizontalen Gewerbes kämen ihm wohl als Letztes in den Sinn.
    Nachdem
Gisela ihn damals verlassen hatte, war er ein paar Mal als Kunde bei Frauen
dieser Art aufgeschlagen. Der Schmutz, die Anonymität und zuletzt die billig
riechenden Körper der Frauen belehrten ihn jedoch schnell eines Besseren.
Wegner war ein eiserner Verfechter der These: »Lieber keinen Sex - als
schlechten!«
     
    Mit
einer kühlen Flasche Bier in der Hand machte er sich auf den Weg zum Sofa,
welches Rex allerdings schon zu dreiviertel in Anspruch genommen hatte. Er
hoffte darauf, dass irgendwo Sport liefe. Bloß kein Krimi. Keine Gewalt oder
gar Mord. Und erst recht keine Gerichtsmediziner ... die hochwichtig darüber
berichteten, dass sie eine Rosine im Ohr einer Leiche gefunden hätten. Und dass
die dazugehörenden Trauben nur in den südöstlichen Ausläufern der Atacamawüste
gediehen.
    Er hatte
es satt. Im Fernsehen fand irgendein Typ ein Haar an der Leiche und klärte
damit nicht nur den aktuellen, sondern gleich noch drei weitere ungelöste
Mordfälle auf. Zurück in der Realität musste Wegner sogar einen Antrag
ausfüllen, wenn er eine neue Mine für seinen Kugelschreiber brauchte. Der zu
Beginn so sympathisch wirkende Plantagenbesitzer war damit der Tat überführt
und gestand diese zum Abschluss freundlich lächelnd - einfach so.
    Bei
CSI-Wanne-Eickel sahen die Frauen aus, als ob sie direkt einem PinUp-Kalender
entstiegen seien und in seinem Revier würde er am liebsten jeden Freitag eine
Hexenverbrennung vornehmen. Oft hatte er den Eindruck, dass es sich gerade bei
den Schreibkräften, in erster Linie um umgeschulte Vogelscheuchen handelte.
Wenn er von unterwegs anrief, dann war er schon froh, wenn ihm eine der Damen
mit einer fehlerfreien Telefonnummer dienen konnte. In Hollywood hingegen
bedurfte es lediglich eines Namens und drei Sekunden später hörte der
FBI-Fahnder bereits die komplette Lebensgeschichte des Verdächtigen und die der
vorangegangenen vier Generationen oben drauf.
    Um
heutzutage ein Telefon abhören zu lassen, musste man dem Richter schon die
Leiche auf seinen Schreibtisch werfen, bevor überhaupt der Mord stattfand. Nur
ein unbedachter Schuss, aus der Dienstwaffe abgefeuert, konnte einen Beamten
seine gesamte Karriere kosten.
     
    Wegner
war anscheinend schon bei der Vorabend-Quizshow eingeschlafen, denn als sein
Handy munter klingelte, rodete er bereits einen ganzen Fichtenwald.
    »Hmm«,
brummelte er unverständlich.
    »Vera
hier ... ich hab heut` aber auch kein Glück bei dir. Du hast wohl schon
geschlafen, oder?«
    »Ist
nicht schlimm ... wie geht es dir?«
    »Oh ...
mir geht es sehr gut. Und das liegt wohl zum großen Teil an dir ...«
    »Warum?«
    »Da
kannst aber auch blöde Fragen stellen. Ich frage mich, wie du Hauptkommissar
geworden bist.«
    »Das
frage ich mich auch.«
    Nachdem
Wegner sich mit einigen, mittlerweile lauwarmen Schlucken Bier erfrischt hatte,
kehrte Leben in seinen müden Körper

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