Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der indiskrete Roboter

Der indiskrete Roboter

Titel: Der indiskrete Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Branstner
Vom Netzwerk:
heilen.«
    »Vor allem verrät sie ihn«, entgegnete Sara.
    »Und sobald sie ihn uns gegenüber verraten hatte, dachtest du, würden wir uns schon seiner annehmen.«
    »Das dachte ich«, sagte Sara.
    »Da hast du dir ja ein feines Spiel ausgedacht«, rief Boris anerkennend, »und ein großer Spaß war es außerdem!«
    »Im Ernst wäre das Problem nicht so schmerzarm zu lösen gewesen«, meinte Sara.
    Während Boris und Gustav dem zustimmten, legte Fredy entschieden Protest ein:
    »Das ganze Problem bestand in nichts als einem Irrtum. Statt in Sara war ich in Olga verliebt, schon seit langem.«
    »Deshalb«, spottete Gustav, »warst du auch gleich weg, als du erfuhrst, daß du zu den WLADIMIRs solltest.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Sara, »jedenfalls hatte ich vor, Fredy zum guten Ende des Spiels eine Spieldose zu schenken. Aber jetzt gebührt sie ihm wohl eher als Anerkennung für seine Leistung.«
    Mit diesen Worten stellte sie ein kleines Kästchen auf den Tisch. Fredy betrachtete es verständnislos, nahm es schließlich in die Hand und versuchte, den Deckel zu öffnen. Da ihm das nicht gelang, prüfte er die Seiten und den Boden und entdeckte dort eine Klappe, die sich ohne weiteres öffnen ließ. Eine Spule glitt heraus.
    »Sieht aus wie ein Nachrichtenträger«, rätselte Fredy. »So was habe ich mal in einem utopischen Film gesehen.«
    Sara nahm das Kästchen, fügte die Spule ein und stellte es wieder auf den Tisch. »Das ist keine Nachricht aus der Zukunft«, sagte sie lächelnd, »es ist im Gegenteil eine Botschaft aus der Vergangenheit.«
    Sie öffnete das Kästchen durch eine Drehung der auf dem Deckel angebrachten Rosette, und sogleich erklang ein Menuett. Der sommerliche Abend schien plötzlich wie von einem Zauber verwandelt zu sein. Die Lotsen schlossen die Augen, legten den Kopf in den Nacken und empfanden die in ihrer Zartheit so wundersame Melodie als einen verbindenden Gruß, den eine frühere Zeit in die ihre herübersandte.

Weitere Kostenlose Bücher