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Der Jäger

Der Jäger

Titel: Der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Schultern. »Keine Ahnung. Das ist das Problem mit psychopathischen Persönlichkeiten, entweder sie reden wie ein Wasserfall und brüsten sich mit ihren Taten, oder sie schweigen wie ein Grab, zum Beispiel, um Stärke zu demonstrieren oder Sie oder Ihre Kollegen dazu zu bringen, die Kontrolle zu verlieren. Sie dürfen auf gar keinen Fall ungeduldig werden oder sich besondere Gefühlsregungen anmerken lassen. Aber vielleicht sollte ich mal mit ihr sprechen? Was halten Sie davon?«
    »Was wollen Sie ihr sagen?«
    »Mir wird schon was einfallen. Darf ich?«
    »Bitte.«
    Auf dem Weg zum Vernehmungszimmer fragte Richter: »Wie sind Sie überhaupt auf sie gekommen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Spuren hinterlassen hat.«
    Durant blieb stehen und sagte leise: »Das ist eine lange Geschichte. Aber sie hat einen Fehler gemacht. Ein Journalist hat uns draufgebracht. Ich erzähl’s Ihnen, wenn alles vorbei ist.«
    »Kann ich allein mit ihr sprechen?«, fragte Richter. »Sie können natürlich vom Nebenraum mithören.«
    »Kein Problem. Wir gehen mit Ihnen rein, und dann verschwinde ich zusammen mit Hellmer. Vielleicht ist sie Ihnen gegenüber ja offener.«
    »Hallo, Carmen«, sagte Richter und trat auf sie zu. Hellmer und Durant verließen das Zimmer und schlossen die Tür hinter sich.
    »Was machst du denn hier?«, fragte sie kühl.
    »Ich wollte dich nur mal sehen. Du hast mich gestern in einen ganz schönen Gewissenskonflikt gebracht. Wie haben sie dich gekriegt?«
    »Kein Mensch ist unfehlbar.«
    »Warum erzählst du ihnen nicht, warum du die Morde begangen hast?« Richter legte eine Hand auf ihre Schulter, wollte sie an sich drücken. Sie entwand sich seiner Umarmung.
    »Willst du mich jetzt ficken? Vor laufender Kamera? Ein Porno im Polizeipräsidium, mal was Neues.« Sie hatte noch immer dieselben Sachen wie am Vortag an, hob den Rock, spreizte die Beine ein wenig, ein höhnisches Lächeln auf den Lippen. »He, ihr da drüben, wir haben übrigens am Samstag gefickt, falls euch das interessiert. Die ganze Nacht lang. Der große Psychologe Richter hat mit einer Massenmörderin gefickt!« Sie lachte irre auf. »Ist es eigentlich ein Unterschied, ob man mit der eigenen Frau oder mit einer Mörderin fickt?«
    »Carmen, hör doch auf damit. Du hast doch nichts mehr zu verlieren. Deine ordinären Ausfälle oder dein Schweigen helfen weder dir noch der Polizei. Die tun auch nur ihre Arbeit.«
    »Blablabla! Mir ist es scheißegal, ob die ihre Arbeit tun oder nicht. Was soll ich ihnen denn sagen? Dass ich diese gottverdammten Skorpionweiber im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tod nicht ausstehen kann? Wenn ich vorher gewusst hätte, dass diese Fotze von Kommissarin selbst zu denen gehört, hätte ich sie längst kalt gemacht! Das garantiere ich dir. Ich hätte sie kaltgemacht. Hören Sie das, Frau Kommissarin Durant?! Ich hätte Sie kalt gemacht!!« Sie hielt eine Hand an ihren Hals und vollzog grinsend einen symbolischen Schnitt von einem Ohr zu andern.
    »Aber warum? Nur weil dein Vater …«
    »Nur weil mein Vater?!«, schrie sie ihn an. »Du hast überhaupt keine Ahnung, wie es ist, wenn die beiden Menschen, die man über alles liebt, kaputtgemacht werden! Du weißt doch überhaupt nicht, was Liebe ist! Du fickst doch jede Fotze, die dir über den Weg läuft und dir schöne Augen macht! Komm, ich kenn dich. Du bist kein Stück anders als Konrad …« Sie winkte in die Kamera. »He, ihr da drüben, ich hoffe, ihr habt alles auf Band! Ich wiederhol’s nicht noch einmal!« Sie hielt inne, sah Richter kalt an. »Konrad war genauso schwanzgesteuert wie du. Du weißt nicht, was Liebe ist, und Konrad wusste es noch weniger. Für euch zählt nur ficken, ficken, ficken! Meinst du etwa, ich hätte nicht mitgekriegt, wie du mich schon beim ersten Mal angestiert hast?! Na ja, ich gebe zu, du hast Erfahrung, aber nur mit dem Schwanz. Ansonsten bist du eine Niete. Oder ein Charakterschwein? Ist ja auch egal. Zwischen meine Beine kommt jedenfalls kein Schwanz mehr«, spie sie ihm zynisch entgegen.
    »Kennst du eigentlich die Lebensgeschichte von Maria? Weißt du, was sie in den letzten Jahren alles durchgemacht hat? Sie hat keine Kindheit gehabt und auch keine Jugend, sie hat unter solch entsetzlichen Angstzuständen gelitten, dass das Leben für sie zu einer einzigen Tortur wurde …«
    »Schön, dann hab ich ja sogar ein richtig gutes Werk getan, indem ich sie von ihren Leiden erlöst habe.«
    »Carmen, wir waren gerade dabei,

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