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Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Titel: Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Redline Wirtschaft
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Arbeitsplätze zu schaffen?
    Arbeitsplätze sind das Herzstück einer Nation, das jeden Einzelnen aufrechterhält. Die Regierenden wissen das. Aber fast niemand weiß, wo und wie Jobs geschaffen werden, auch nicht diejenigen, die es zu wissen glauben – der Staat, Theoretiker und Experten von Institutionen aller Art. Diese Leute liegen für gewöhnlich völlig falsch, was die Schaffung von Arbeitsplätzen angeht. Meist setzen sie an der falschen Stelle an.
Die Henne und das Ei
    Das BIP ist eine sehr wichtige Messgröße. Es steigt, wenn die Unternehmen wachsen und Kunden Geld ausgeben, denn das BIP ist die Summe der gesamten Produktion und aller Ausgaben in einem Land innerhalb eines Jahres. Siebzig Prozent des amerikanischen BIP beruhen allein auf den Ausgaben der Verbraucher.
    Wenn Sie ein Unternehmen führen, stellen Sie sich das BIP vielleicht als Bruttoverkaufszahl oder Gesamterlös vor. Wenn das BIP steigt, geht es jedem sehr gut, denn man schafft neue Arbeitsplätze und erhöht die Einstellungszahlen. Die Gehälter steigen, die Beschäftigten sind stolz auf ihre Arbeit, und alle geben viel Geld aus. Waren und Dienstleistungen aller Art werden mit hoher Geschwindigkeit ausgetauscht.
    Wenn das BIP jedoch sinkt, so wie in der schlimmsten Rezession seit über sechzig Jahren, dann läuft es schlecht für die Arbeitnehmer. Unternehmen und Organisationen aller Art reduzieren Kosten, stoppen Kreditaufnahmen und gehen keine Risiken mehr ein. Sie reduzieren die Ausgaben auf das Überlebensnotwendige, sei es für Forschung und Entwicklung, Marketing oder Werbung, und sie führen Einstellungs- und Reisestopps ein. Stellen werden gestrichen und Beschäftigte entlassen, weil die Organisationen für etwas so Grundlegendes wie Mitarbeiter nicht mehr genug Geld haben. Das führt zu einem schnellen wirtschaftlichen Niedergang.
    Genau an diesem Punkt stehen die USA zurzeit. Und es sieht so aus, als würde es noch schlimmer. In diesem Fall steht China bereit, um Amerikas Platz einzunehmen.
    Die Vereinigten Staaten haben mit Abstand das höchste BIP der Welt, sie sind die weltgrößte Wirtschaftsmacht. Nur wenige Amerikaner wissen das. Laut Gallup würden 52 Prozent der Amerikaner eher China als führende Wirtschaftskraft der heutigen Welt nennen. Diese Wahrnehmung ist falsch. Träfe sie zu, so befände sich Amerika aktuell in einem unkalkulierbaren Chaos. Das BIP der USA liegt bei fast 15 Billionen Dollar, das von China bei fast 6 Billionen. Auch wenn sich dieser Abstand verringert, liegt das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Haushalts in den Vereinigten Staaten bei 84.000 Dollar, während es in China knapp über 10.000 Dollar beträgt.
Die fünfundzwanzig Länder mit dem höchsten BIP:
Vereinigte Staaten 14,62 Billionen Dollar
China 5,745 Billionen Dollar
Japan 5,391 Billionen Dollar
Deutschland 3,306 Billionen Dollar
Frankreich 2,555 Billionen Dollar
Großbritannien 2,259 Billionen Dollar
Italien 2,037 Billionen Dollar
Brasilien 2,024 Billionen Dollar
Kanada 1,564 Billionen Dollar
Russland 1,477 Billionen Dollar
Indien 1,43 Billionen Dollar
Spanien 1,375 Billionen Dollar
Australien 1,22 Billionen Dollar
Mexiko 1,004 Billionen Dollar
Südkorea 986,3 Milliarden Dollar
Niederlande 770,3 Milliarden Dollar
Türkei 729,1 Milliarden Dollar
Indonesien 695,1 Milliarden Dollar
Schweiz 522,4 Milliarden Dollar
Polen 470 Milliarden Dollar
Belgien 461,3 Milliarden Dollar
Schweden 444,6 Milliarden Dollar
Saudi-Arabien 434,4 Milliarden Dollar
Taiwan 427 Milliarden Dollar
Norwegen 413,5 Milliarden Dollar
    Oft frage ich erfahrene Führungskräfte, Politiker, Beamte oder MBA-Studenten, ob sie Amerikas aktuelles BIP kennen, und erstaunlicherweise tun sie es meistens nicht. Auch das BIP von China und Indien kennen nur die wenigsten, ebenso wie das von Russland, Japan, England, Deutschland oder der EU, von Afrika ganz zu schweigen.
    Doch das BIP eines Landes ist der wichtigste Leitindikator. Es bestimmt Wachstum und Rückgang, den Arbeitsmarkt, das Kaufverhalten, die Steuerbemessungsgrundlage und vieles mehr. Die Höhe des BIP ist ebenso wichtig wie seine Wachstumsrate. Nehmen wir beispielsweise die USA und China. Auch wenn die USA ein viel höheres BIP haben, ist seine derzeitige Wachstumsrate winzig – etwa 2 Prozent im Jahr. China hat zwar ein deutlich geringeres BIP, aber dafür wächst es pro Jahr um fast 10 Prozent. Das bedeutet, wenn kein Wunder geschieht, wird China das BIP der USA in weniger als dreißig Jahren weit übertroffen

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