Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
am Anfang dieses Buches steht eine einfache Erkenntnis. Es gibt etwas, das alle Menschen rund um den Globus verbindet. Egal aus welcher Region sie stammen, zu welcher Religion sie sich bekennen oder welcher Nation sie angehören: Die Menschen wollen einen guten Job, das heißt eine geregelte Tätigkeit mit einem festen Einkommen.
Zu dieser Erkenntnis kommt die Gallup World Poll, die Jim Clifton, CEO von Gallup und Autor dieses Buches, ins Leben rief, um den 7 Milliarden Menschen eine Stimme zu geben. Kontinuierlich werden Tausende von Interviews in 150 Ländern geführt, um zu erfahren, was die Welt wirklich bewegt.
Aus der Erkenntnis, dass dies vor allem der Wunsch nach einem guten Job ist, leitet er eine provokative These ab: In künftigen Auseinandersetzungen zwischen Staaten wird es weniger um Landgewinne oder Rohstoffe gehen sondern um Arbeitsplätze. Dringlichste Aufgabe für die Politik, die Wirtschaft und ihre Entscheidungsträger ist daher das Schaffen von guten Jobs, der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen. Bewusst hat Jim Clifton den Begriff »Kampf« für den Titel dieses Buches gewählt, da das Schicksal ganzer Gesellschaften von ihrem Erfolg im Wettbewerb um Arbeitsplätze abhängt.
Was passiert, wenn Regierungen bei dieser Aufgabe versagen, können wir in den von der Wirtschafts- und Finanzkrise besonders hart betroffenen Ländern sehen: Eine hohe Arbeitslosigkeit führt nicht nur zum sozialen Abstieg ganzer Gesellschaftsschichten sondern auch zu tiefen gesellschaftlichen Konflikten. Auch die USA wurden in den vergangenen Jahren von einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen getroffen, der das Selbstverständnis und die Zuversicht der Amerikaner zutiefst erschüttert hat.
Auf den ersten Blick mag daher der Einwand berechtigt sein: Was hat das alles mit Deutschland zu tun? In der Tat: Gemessen an vielen seiner europäischen Nachbarn steht die Wirtschaft des Landes und insbesondere der deutsche Arbeitsmarkt gut da. Nicht zuletzt wegen des starken Mittelstandes und hoher Exportquoten – Faktoren übrigens, die Jim Clifton als wesentlich für das Schaffen von Arbeitsplätzen sieht. Insbesondere die gut geführten kleinen und mittleren Unternehmen sind es, die neue Arbeitsplätze schaffen, und die Voraussetzung für Wachstum ermöglichen. In diesen Bereichen kann Deutschland seine Stärken voll ausspielen.
Doch dies allein wird nicht ausreichen, um den Kampf um die Arbeitsplätze von morgen zu gewinnen. Die Faktoren, die Jim Clifton als Bedingungen des Erfolgs identifiziert, sind wesentlich umfassender. Zum einen spielen mikroökonomische Aspekte wie gute Mitarbeiterführung oder die Gewinnung neuer Kunden beziehungsweise die Bindung bestehender Kunden eine Rolle. Zum anderen müssen makroökonomische Faktoren wie Gesundheit und Bildung stärker berücksichtigt werden, um Entrepreneure anzuziehen beziehungsweise sie langfristig an ein Unternehmen, eine Stadt oder ein Land zu binden. Jim Clifton greift bei deren Erklärung auf die Erkenntnisse der Verhaltensökonomie zurück, die Grundlage der Gallup-Forschung ist und auf deren Basis Gallup sowohl Unternehmen als auch staatliche Organisationen berät. Außerdem sind in das Buch die Ergebnisse aus den Gesprächen eingeflossen, die Jim Clifton täglich mit den Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft führt.
Wie können Nationen ihre Position im globalen Wettbewerb langfristig ausbauen und neue Arbeitsplätze schaffen? Dies ist die entscheidende Zukunftsfrage für ganze Staaten und Gesellschaftssysteme – und damit auch für jeden Einzelnen von uns. Mit diesem Buch gibt Jim Clifton Ihnen hierauf eine Antwort und zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten auf.
Eine interessante und anregende Lektüre wünscht Ihnen
Pa M. K. Sinyan
Gallup Senior Consultant
Vorwort
Einleitung
Der nächste »Krieg«, der uns bevorsteht, ist ein globaler Kampf um gute Arbeitsplätze.
Seit dem Jahr 2008 hat der Kampf um qualifizierte Arbeitsplätze alle anderen Führungsaufgaben in den Schatten gestellt, weil er Ursache und Wirkung dessen ist, was weltweit passiert. Dies wird sich in Zukunft noch verstärken, je mehr der globale Wettbewerb zunimmt. Wenn es den einzelnen Ländern nicht gelingt, Arbeitsplätze zu schaffen, brechen ihre Gesellschaftssysteme auseinander. Vor allem in den Städten kommt es zu Miseren, Instabilität, Chaos und schließlich zur Revolution. Dies ist die neue Welt, der sich die Verantwortlichen in
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