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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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jetzt schon eher ihrem Geschmack. Der Tischler hatte alles mit den dunklen spanischen Möbeln ausgestattet, zu dem die hellen Berberteppiche einen lebhaften Kontrast bildeten. Neben ihrem Bild mit den Kindern schmückten jetzt auch zwei Landschaftsgemälde von Whitechurch Hill die Kabinen. Sie würden David an Plätze erinnern, die sie gerne aufgesucht hatten.
    Am 25. und 26. Dezember hatten jene Mannschaften noch Ausgang, die bei den Inspektionen nicht negativ aufgefallen waren. Wie zu erwarten, hatten die Ersten Leutnants auf allen Schiffen um Mitternacht oder am nächsten Morgen Ärger mit den Matrosen, die nicht rechtzeitig zurückgekommen oder sogar von der Polizei eingesperrt worden waren.
    David sagte, als ihm Mr. Watt die Liste mit den Bummelanten und Randalierern vorlegte: »Ich bin froh, wenn wir auf See sind und wochenlang keinen Hafen sehen. Dann kriegt man die Bande in den Griff.«
    »Aber Ihre Familie, Sir.«
    »Ja, Mr. Watt. Sie wird mir sehr fehlen. Aber jetzt bin ich auch nicht glücklich. Ich kann mich meiner Familie nicht in Ruhe widmen, wenn ich weiß, daß ich eigentlich auf den Schiffen noch dies und jenes hätte regeln müssen. Wenn wir diesen Auftrag hinter uns bringen und dann nach Hause kommen, ist das eine ganz andere Sache. Übrigens, morgen um acht Glasen der Nachmittagswache bitte ich alle Kapitäne und ihre Vertreter zur Besprechung. Danach ist kein Landgang mehr gestattet. Machen Sie das bitte bekannt!«
    Nur Mr. Watt wußte von dem falschen Leutnant Rossano, und Kapitän Harland hatte etwas geahnt, als ihm für einige Stunden ein Offizier zum Arrest überstellt und nachts von den Leuten des Hafenkapitäns abgeholt worden war. Die anderen konnten ihre Überraschung nur mühsam verbergen, als ihnen David berichtete, daß sich ein spanischer Agent unter den Namen eines gefallenen Leutnants auf der Thunderer eingeschlichen hatte.
    »Ich habe die Gelegenheit benutzt, um den Spaniern eine Falle zu stellen. Der Agent wurde zum Hafenkapitän geschickt, um einen Geheimbefehl abzuholen. Der Hafenkapitän, von mir eingeweiht, hatte einen Befehl fälschen lassen, nach dem die Brigg Bulldog den Sold für die Flotte nach Palermo transportieren soll. Unsere Flottille soll sie bis zur Höhe von Oran geleiten, dann nach Menorca abdrehen, und die Bulldog soll angeblich an der afrikanischen Küste entlang bis Kap Bon segeln und dann Sizilien ansteuern. Der Agent hat, wie zu erwarten, den Geheimbefehl zu einem Mittelsmann in Gibraltar gebracht, ihn heimlich kopieren lassen und erst dann abgeliefert. Ich nehme an, daß spanische Schiffe bald hinter Oran auf der Lauer liegen werden, um die Bulldog abzufangen.«
    Commander Neale meldete sich. »Sir, werden die Spanier nicht mißtrauisch, wenn der Agent nichts mehr von sich hören laßt?«
    »Ich habe ihn eine Botschaft für seinen Mittelsmann schreiben lassen, wonach er auf die Shannon kommandiert sei und dort Urlaubssperre erhalten habe, weil er beim Glücksspiel ertappt worden sei. Aber sonst laufe alles wie geplant. Da ihn die Spanier wegen seiner Spielschulden in der Hand hatten, sollte das glaubhaft genug klingen«, antwortete David.
    Dann fuhr er fort: »Damit wir die Falle rechtzeitig erkennen, segelt ein Fischerboot mit einer Signalcrew von uns vor der Bulldog. Sobald sie Spanier sichten, geben sie Signal. Die Bulldog sieht die Signale unmittelbar, die Falcon segelt seewärts und gibt sie an uns weiter. Es kommt dann darauf an, daß die Bulldog ihre Fahrt so verringert, daß wir unsere Falle schließen können, ehe die Bulldog zusammengeschossen wird. Mit zwei spanischen Fregatten müssen wir mindestens rechnen. Lassen Sie uns nun die Details besprechen!«
    Es dauerte eine Stunde, bis alle Eventualitäten durchgesprochen waren und jeder wußte, was er in welchem Fall zu tun hatte. Dann ging David an Land, um die letzte Nacht mit seiner Familie zu verbringen.
    Zu seiner Überraschung erwartete ihn der Adjutant des Hafenkapitäns am Kai. »Sir, wir haben den Burschen des Agenten aufgegriffen, als er zum Herrenschneider Harris gehen wollte. Er sitzt jetzt im Gefängnis.«
    »So ein falscher Hund! Uns spielt er den unwissenden Gehilfen vor, dabei war er voll eingeweiht! Sagen Sie bitte Kapitän Desmond, daß er auch in vollem Umfang wegen Spionage angeklagt werden soll. Dem Harris hat er nichts mehr mitteilen können?«
    »Ausgeschlossen, Sir David. Man griff ihn unauffällig vor Betreten des Hauses.«
    Die Kinder waren noch aufgeblieben, damit sie sich

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