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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Art schon auf das Ziel zusteuerte. »Sie wissen, meine Herren, daß die Bulldog als Köder für spanische Schiffe dienen soll. Ich erwarte, daß die Spanier Ihnen zwischen Ténès und Cesárea auflauern werden. Ab Mers-el-Kebir läuft vor Ihnen ein Fischerboot mit einer Signalcrew von uns an Bord. Sobald es spanische Schiffe sichtet, die wahrscheinlich in einer Bucht oder hinter einem Felsvorsprung lauern, gibt das Boot Signal. Dann setzen Sie einen Treibanker aus, der ihre Geschwindigkeit deutlich verringert. Die Thunderer und die Shannon, denen die Falcon die Signale des Bootes übermittelt hat, setzen alle Segel und schließen zu Ihnen auf, wobei die Shannon den Spaniern den Weg nach Osten verlegen soll, während die Thunderer den Weg nach Westen blockiert. Ist soweit alles klar?«
    Die Offiziere bestätigten, und David fuhr fort: »Sie haben jetzt die wichtige Aufgabe, die Spanier von unserer Annäherung abzulenken und sich so lange erfolgreich zu verteidigen, bis wir eingreifen können. Sobald Sie die Spanier sichten, sollten Sie Tumult an Deck vortäuschen, als ob ein Teil der Besatzung den Kampf verweigert. Sie können die Flagge niederholen, aber bevor der erste Schuß von Ihnen gefeuert wird, muß sie wieder wehen. Sie können an Bord durcheinanderlaufen, Musketenschüsse abfeuern, Geschrei und Geraufe vortäuschen. Aber Sie müssen jeden Augenblick bereit sein, ihre Karronaden schnell und wirkungsvoll einzusetzen. Sie sollten so dicht an Land gehen, daß die Spanier sie nicht von zwei Seiten angreifen können, aber studieren Sie die Karte und loten Sie! Die Einzelheiten wird Kapitän Neale anordnen, der so etwas ja auf der Apollo oft genug erprobt hat. Sind jetzt noch Fragen?«
    Neale wollte wissen, wie sie sich verhalten sollten, falls Berberpiraten auftauchen würden.
    David antwortete, daß er sich in Gibraltar erkundigt habe. »Die Piratenfürsten haben zugesichert, britische Schiffe ungehindert passieren zu lassen. Bei dieser Entscheidung hat sicher eine Rolle gespielt, daß unsere Flotte jetzt wieder stark im Mittelmeer vertreten ist. Sie zeigen also immer die britische Flagge. Sollte sich ein Pirat nähern, rennen Sie die Geschütze aus, damit er sein Risiko erkennt. Feuern Sie nicht zuerst, aber schlagen Sie mit aller Macht zurück, falls sich einer nicht an die Abmachungen hält. Wir sind ja bald bei Ihnen, sobald wir Kanonendonner hören. Übrigens: Nachts werden die Segel gekürzt, und die Leute mit guter Nachtsicht halten verstärkt Wache.«
    David blickte sich um, aber da im Moment niemand etwas fragen wollte, verabschiedete er sich. »Machen Sie es gut, meine Herren. Gott sei mit Ihnen!«
    David aß allein in seiner Kajüte und mußte sich Mühe geben, das geschmackvolle Essen zu würdigen, das sein Koch Nicholas zubereitet hatte. Immer wieder gingen seine Gedanken zum letzten Essen mit Britta zurück und zu den Umarmungen der letzten Nacht, die er noch zu spüren glaubte und die doch schon so unwirklich waren. Er ließ sich den Liegesessel, den Britta besorgt hatte, auf die Heckgalerie stellen und saß dort für ein Viertelstündchen und träumte.
    Aber dann ließ er den Ersten Leutnant rufen, besprach mit ihm den Dienst für den Nachmittag und die Wachen für die Nacht. »Ich setze jetzt zur Shannon über, Mr. Watt. Lassen Sie bitte meine Gig fertigmachen, und geben Sie der Shannon Signal.«
    Auf der Shannon wurde er mit allen Ehren empfangen, aber er sagte gleich nach der Begrüßung: »Bitte keine formellen Empfänge mehr, wenn wir uns von Bord zu Bord besuchen, Mr. Harland!«
    In der Kajüte fragte er dann: »Wie sind Sie mit Ihrem Bootsmann zufrieden, Andrew?«
    »Mr. Gibbs«, antwortete Harland langsam. »Ich bin mir noch nicht sicher. Manche Aufgaben bewältigt er hervorragend, andere wieder höchst unvollkommen. Ich weiß noch nicht, ob seine Kenntnisse und Erfahrungen so ungleichmäßig sind oder ob er manchmal nicht bei der Sache ist. Warum fragen Sie, Sir?«
    »Weil die Shannon heute beim Segelsetzen schlechter abschnitt als die anderen.«
    »Ich habe es auch bemerkt«, gab Harland zu. »Ich habe ein Donnerwetter losgelassen und Extradienst angesetzt, Sir.«
    »Halten Sie die Augen offen! Jetzt würde ich gern dem Geschützexerzieren zusehen, Mr. Harland.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Auch hier ging David von Geschütz zu Geschütz und mußte sich konzentrieren, um nicht von den Erinnerungen überwältigt zu werden, was er an diesem oder jenem Geschütz nicht alles als junger Midshipman

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