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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Flottille vor, den der Leutnant abholen solle und den er dann bestimmt zu seinem Verbindungsmann bringen werde, um ihn heimlich zu öffnen und zu lesen. »Aber der Befehl muß echt wirken!« schloß David.
    »Das kriegen wir hin! Hast du Leute, die den Mann beschatten?« Als David bejahte, sagte er: »An die Arbeit! Aber ein Essen mit reichlich Wein und Zeit zum Erzählen habe ich gut, Sir David. O ja, ich weiß sehr wohl, wer da als Kommodore nach Gibraltar gesegelt kam. Aber man muß ja nicht immer alle Karten aufdecken, nicht wahr?«
    Als David an Bord zurückkehrte, trafen gerade Leutnant Shield mit den Matrosen der Apollo und Hauptmann Ekins mit den Seesoldaten ein. David machte sie schnell mit Leutnant Watt bekannt und ließ dann Signal setzen, daß die Kommandanten seiner Flottille an Bord kommen sollten.
    Kapitän Andrew Harland von der Fregatte Shannon kannte David aus gemeinsamer Zeit als Midshipman seit 1774. Zuletzt war Andrew sein Erster Leutnant in der Baltischen Flotte gewesen und hatte dann selbst die Fregatte Nicholas kommandiert. Commander James Neale hatte David während der letzten Jahre als Erster Leutnant begleitet und war nach dem Sieg über die San Leon zum Kommandanten der Zweimastbrigg Bulldog ernannt worden, die mit ihren achtzehn Zweiunddreißigpfündern und den beiden langen Sechspfündern als Jagdgeschützen ihrem Namen alle Ehre zu machen versprach.
    Nur der Kommandant des Kutters Falcon war David unbekannt. Leutnant Albert Ross war ein grauhaariger Mann von etwa fünfzig Jahren, aber seine Haltung war die eines viel jüngeren Mannes. David wußte aus seinen Personalpapieren, daß er auf Vorschlag von Admiral Duncan wegen außergewöhnlicher Tapferkeit in der Schlacht bei Camperdown vom Master zum Leutnant befördert worden war. Er begrüßte ihn herzlich und machte ihn mit den beiden anderen bekannt.
    »Meine Herren, dies ist nur eine vorläufige Besprechung zur Regelung der wichtigsten Fragen. Sie sehen ja selbst, daß ich noch nicht eingerichtet bin, und der Wein, der Ihnen angeboten wird, ist vom Transport noch unruhig. Aber wir werden alles später nachholen. Zunächst berichten Sie mir bitte, was Sie dringend brauchen, um mit Ihren Schiffen am achtundzwanzigsten Dezember auslaufen zu können. Der Hafenkapitän, Mr. Jerry Desmond, ist ein alter Bekannter von Kapitän Harland und mir und wird uns sicher nach Kräften unterstützen. Aber zunächst trinken wir auf das Wohl Seiner Majestät!«
    Andrew Harland hatte bei Erwähnung des Namens Jerry Desmond kurz aufgelacht, trug aber jetzt ruhig und sachlich als dienstältester Kommandant seine Wünsche vor. Alle wollten Wasser, Obst und Frischfleisch übernehmen. Auf der Bulldog waren zwei Quota-Männer an Skorbut erkrankt. »Die hatten im Gefängnis anscheinend nur vom Suff gelebt«, bemerkte Mr. Neale sarkastisch. Sonst waren keine besonderen Ausfälle und Wünsche zu melden.
    David entschuldigte sich. »Meine Herren, ich muß mich jetzt einem Problem widmen, über das ich Ihnen in wenigen Tagen berichten kann. Ich werde morgen früh Inspektion auf der Thunderer und der Falcon durchführen, einen Tag später auf der Shannon und der Bulldog. Morgen laufen wir im Anschluß an die Inspektionen zu Segelübungen im Verband aus. Einen Tag später werden wir Scharfschießen vor der afrikanischen Küste üben. In den nächsten Tagen werden wir noch ausführlicher über unseren Auftrag sprechen. Ich danke Ihnen.«
    Harland fragte im Hinausgehen noch: »Wie geht es dem lieben Jerry, Sir David?«
    »Er hat das rechte Bein verloren, geht am Stock, ist aber energisch und rührig wie immer. Wir werden uns einen Abend zusammensetzen, sobald ich zum Atmen komme.«
    Mr. Watt meldete sich. »Der Agent kommt zurück, Sir. Sein Bursche wurde ihm vor zwei Wochen in Cadiz zugeteilt. Er war als Junge zehn Jahre mit seinen Eltern in Sussex, ist aber Spanier. Nach seinen Angaben weiß er nur, daß der Agent spionieren soll, kennt aber keine Verbindungsleute und Einzelheiten. Ich lasse ihn erst einmal im Lazarett verwahren.«
    »Gut! Dieser sogenannte Mr. Rossano soll mir den Brief übergeben, dann werde ich ihn beauftragen, die Musketen der Matrosen zu inspizieren. Sie kommen bitte mit den drei Männern, die ihm gefolgt sind, zu mir, sobald sie an Bord sind. Hauptmann Ekins soll sich bereithalten. Ich werde ihn bald rufen.«
    Der angebliche Leutnant Rossano brachte den Brief des Kommandierenden Admirals, hatte sonst nichts zu berichten und nahm den neuen

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