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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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Beteiligten.
    Â»Hammer-Führer, hier Werkzeugkasten. Gehen Sie an das Ziel heran und zwingen Sie es zur Umkehr«, sagte der Hauptmann. »Ziel ist nun an zwölf und auf Ihrer Höhe; Distanz dreitausend Meter.«
    Â»Das weiß ich«, murmelte der Pilot vor sich hin. Er hatte die Verkehrsmaschine zwar im Radar, aber noch nicht visuell erfaßt, und die Radarortung war nicht präzise genug, um ihn vor einer bevorstehenden Kollision warnen zu können. Außerdem mußte er auf die andere MiG an seinem Flügel achten.
    Â»Zurückbleiben«, befahl er seinem Flügelmann. »Das erledige ich allein.« Er erhöhte den Schub leicht und drückte
den Steuerknüppel um eine Haaresbreite nach rechts. Die MiG ist ein schweres, träges, nicht sehr manövrierfähiges Kampfflugzeug. Der Pilot hatte unter jeder Tragfläche zwei Luft-Luft-Raketen hängen, und wenn er das andere Flugzeug aufhalten wollte, brauchte er nur... Doch anstatt ihn tun zu lassen, was er gelernt hatte, befahl ihm so ein Esel vom KGB ...
    Da! Vor ihm war etwas verschwunden. Er zog den Knüppel ganz leicht an, um ein paar hundert Meter Höhe zu gewinnen, und ... ja! Er konnte die Boeing überm Meer erkennen. Langsam und behutsam holte er auf, bis er parallel und hundert Meter über dem Ziel flog.
    Â 
    Â»Lichter rechts«, sagte der Kopilot. »Kampfflugzeug. Den Typ kann ich nicht identifizieren.«
    Â»Was würden Sie an seiner Stelle tun?« fragte von Eich.
    Â»Nach Westen abzischen!« Oder uns abschießen  ...
    Hinter ihnen saß der russische Pilot, der eigentlich nur an Bord war, um in Notfällen russisch zu reden, angeschnallt auf dem Notsitz und hatte keine Ahnung, was vor sich ging. Moskau verlangte, daß sie umkehrten. Warum, wußte er nicht.
    Â»Achtung, er schiebt sich zu uns rüber.«
    Â 
    So vorsichtig wie möglich manövrierte der MiG-Pilot seine Maschine nach links. Er wollte sich über die Kanzel der Boeing setzen, um dann sanft die Höhe zu reduzieren und sie nach unten zu drängen. Das erforderte großes Geschick, und er konnte nur hoffen, daß sich der amerikanische Pilot ebensogut auf sein Handwerk verstand. Er ging in eine Position, aus der er sehen konnte, doch ...
    Die MiG-25, als Abfangjäger konzipiert, bietet dem Piloten nur begrenzte Sicht. Nun konnte er die Maschine, mit der er in Formation flog, nicht mehr sehen. Er schaute nach vorn. Die Küste war nur noch wenige Kilometer entfernt. Selbst wenn es ihm gelingen sollte, den Amerikaner zum Tiefergehen zu zwingen, würde er bis dahin längst über der Ostsee sein, wo es nicht mehr darauf ankam. Der Pilot
zog den Knüppel an und drehte im Steigflug nach rechts ab. Dann machte er kehrt.
    Â»Werkzeugkasten, hier Hammer-Führer«, meldete er. »Der Amerikaner bleibt auf Kurs. Ich habe versucht, ihn abzudrängen, kann aber ohne ausdrücklichen Befehl nicht mit ihm kollidieren.«
    Â 
    Der Hauptmann hatte mit angesehen, wie die beiden Leuchtflecke auf seinem Radarschirm verschmolzen. Was, zum Teufel, geht hier vor? fragte er sich entsetzt. Das war doch eine amerikanische Maschine! Die durfte man nicht zur Umkehr zwingen, und wer bekam die Schuld, wenn dabei etwas passierte? Er traf seine Entscheidung.
    Â»Zum Stützpunkt zurückkehren. Ende.«
    Â»Das werden Sie mir büßen!« tobte der KGB-General. Da war er im Irrtum.
    Â 
    Â»Dem Himmel sei gedankt«, seufzte von Eich, als sie die Küste überflogen. Dann rief er den Kabinensteward. »Was machen die Passagiere?«
    Â»Die meisten schlafen. Müssen ganz schön gefeiert haben. Wann wird der Strom wieder angestellt?«
    Â»Wie sieht es mit der Elektrizität aus?« fragte von Eich den Bordingenieur.
    Â»Scheint eine schadhafte Sicherung gewesen zu sein, Sir. Ich glaube, ich hab sie repariert.«
    Der Pilot schaute aus dem Fenster. Die Positionslichter an den Tragflächenenden brannten wieder. Auch die Kabinenbeleuchtung funktionierte. Nur ganz hinten blieb es dunkel. Sie passierten Wentspils und gingen auf Kurs zwei-fünf-neun. Er atmete langsam aus. Noch zweieinhalb Stunden Flugzeit bis Shannon. »Jetzt hätte ich Lust auf einen Kaffee«, sagte er.

27
    Watutin beschloß, den Chef seines Direktorats anzurufen, der den Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden des KGB verständigte, welcher sich wiederum an eine andere Stelle wandte und dann zum Flughafen,

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