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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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raus?«
    Â»Empfehle zwei-sieben-fünf; Distanz beträgt zehntausend Meter.«
    Die verbleibende Entfernung legten sie mit vierunddreißig Knoten rasch zurück. Zehn Minuten später befand sich das Boot wieder in internationalen Gewässern. Mancuso ließ tiefer tauchen und die Geschwindigkeit auf ein Drittel verringern. Dann ging er zurück in den Sonarraum.
    Â»So, das wär’s dann wohl«, erklärte er.
    Â»Sir, worum ging es eigentlich?« fragte Jones.
    Â»Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen darf.«
    Â»Wie heißt sie?« Von seinem Platz aus konnte Jones in den Gang sehen.
    Â»Das weiß ich selbst nicht. Ich gehe mal fragen.« Mancuso ging hinaus und klopfte an die Tür von Clarks Kajüte.
    Â»Wer da?«
    Â»Raten Sie mal«, sagte Mancuso. Clark machte auf. Der Captain erblickte eine präsentabel gekleidete junge Frau mit nassen Füßen. Aus der Dusche kam gerade eine ältere Frau, die die Khakiuniform des Leitenden Ingenieurs von Dallas trug und nasse Sachen überm Arm hatte. Letztere überreichte sie Mancuso und sagte etwas auf Russisch.
    Â»Das soll in die Reinigung, Skipper«, dolmetschte Clark und begann zu lachen. »Darf ich Ihnen unsere neuen Gäste vorstellen? Mrs. Gerasimow und ihre Tochter Katrin.«
    Â»Was ist an den Damen so besonders?« fragte Mancuso.

    Â»Mein Vater ist Chef des KGB!« sagte Katrin.
    Um ein Haar hätte der Captain die Kleider fallen gelassen.
    Â 
    Â»Wir haben Gesellschaft«, sagte der Kopilot. Von rechts näherten sich blinkende Lichter; das mußten zwei Jäger sein.
    Â»Noch zwanzig Minuten bis zur Küste«, meldete der Navigator. Der Pilot hatte sie schon lange ausgemacht.
    Â»Scheiße!« stieß von Eich hervor. Die Jäger zischten keine zweihundert Meter über ihm vorbei. Einen Augenblick später wurde die VC-137 von ihrer Turbulenz durchgeschüttelt.
    Â»Engure, hier U.S. Air Force Flug 971. Wir hatten gerade einen Beinahe-Zusammenstoß. Was geht hier vor?«
    Â»Lassen Sie mich mit dem sowjetischen Offizier sprechen!« sagte eine Stimme, die nicht so klang, als ob sie einem Luftlotsen gehörte.
    Â»Für dieses Flugzeug spreche ich!« erwiderte Colonel von Eich. »Wir fliegen in elftausendsechshundert Meter auf Kurs zwei-acht-sechs, unserem Flugplan entsprechend. Wir befinden uns in einem designierten Luftkorridor und haben Probleme mit der Bordelektrik. Es ist also völlig überflüssig, daß Ihre Burschen da um uns rumdüsen! Wir sind ein amerikanisches Flugzeug und haben Diplomaten an Bord. Wollen Sie vielleicht den Dritten Weltkrieg anzetteln? Over!«
    Â»971, Sie haben Anweisung umzukehren!«
    Â»Negativ! Wir haben Probleme mit der Elektrik und können die Anweisung nicht befolgen. Wir fliegen unbeleuchtet, und diese Spinner haben uns mit ihren MiGs beinahe gerammt! Wollen Sie uns etwa umbringen? Over!«
    Â»Sie haben einen Sowjetbürger entführt und müssen sofort nach Moskau zurückkehren!«
    Â»Würden Sie das bitte noch einmal wiederholen?« bat von Eich.
    Doch dazu sollte der Sprecher, ein Hauptmann der Luftwaffe, nicht kommen. Er hatte nämlich inzwischen einen
KGB-General im Rücken, der ihn wütend zurechtwies, weil er den letzten Satz über einen offenen Kanal gesendet hatte.
    Â»Sie müssen die Maschine aufhalten!« tobte der General.
    Â»Kein Problem. Dann weise ich meine MiG an, sie abzuschießen«, versetzte der Hauptmann. »Wollen Sie mir diesen Befehl geben, Genosse General?«
    Â»Dazu bin ich nicht befugt. Sie müssen das Flugzeug aufhalten.«
    Â»Das geht nicht. Abschießen können wir es, aber einfach anhalten ist unmöglich.«
    Â»Haben Sie Lust, erschossen zu werden?« fragte der General.
    Â 
    Â»Verdammt, wo ist die Mühle jetzt?« fragte der Foxbat-Pilot seinen Flügelmann. Das amerikanische Flugzeug hatten sie nur einmal zu Gesicht bekommen, einen kurzen, gespenstischen Augenblick lang. Sie konnten den Eindringling - der eigentlich keiner war, weil er sich entfernte – mit Radar erfassen und mit radargelenkten Raketen abschießen, aber so dicht am Ziel und in der Nacht ... Das Ziel flog ohne Licht, und wenn sie versuchten, es zu finden, riskierten sie, was amerikanische Düsenjägerpiloten im Scherz ›Fox-4‹ nennen: Zusammenstoß in der Luft; ein rascher und spektakulärer Tod für alle

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