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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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an mit einem Eingeständnis von inkompetentem Defätismus fest.“
    Serane lachte. „Das ist eine großartige und moralfördernde Feststellung, Fred. Und da Sie das Ganze auf eine persönliche Ebene gebracht haben, wollen wir es auch für eine Weile dort belassen. Zunächst einmal, bevor Sie sich darüber beklagen, daß Sie mit der Patentabteilung im Allgemeinen oder mit Paul im Besonderen festsitzen, vergessen Sie nicht, daß Paul auch mit Ihnen festsitzt. Er arbeitet ebenso für diese wunderbare, wohltätige Firma wie Sie.“
    „Ich …“
    „Ich bin noch nicht fertig.“ Serane paffte gedankenvoll und fuhr dann fort. „Vielleicht sind Sie durch die Tatsache geblendet, daß Korium funktioniert, daß es hervorragend funktioniert. Darüber vergessen Sie womöglich, daß es nur ein Metall auf einer Liste mit mehreren Dutzend Vorschlägen war. Rein zufällig probierten wir es als erstes aus.“
    Ist das wahr? Billy, bist du wieder auferstanden, wieder Phönix aus der Asche? Bist du wieder unter den Lebenden?
    „Aber wenn wir eine ordentliche Patentabteilung hätten“, näselte Kussman, „brauchten wir für diese anderen Metalle kein Geld auszugeben.“
    „Wie Sie wollen“, sagte Serane überaus freundlich. „Inzwischen aber, und angesichts der rechtlichen Situation, werde ich Ihnen schriftlich und unabhängig von diesem Protokoll empfehlen, erstens einen vernünftigen Vergleich anzustreben und zweitens die Korrosionstests wieder aufzunehmen. Wenn sich in ein paar Jahren herausstellt, daß wir diese Überschneidung angefochten und den Prozeß verloren haben und überhaupt keine Fabrik bauen können, weil wir keine anderen Metalle entwickelt haben, werde ich eine Kopie meiner Empfehlung an Hedgewick schicken.“
    Kussman versetzte steif: „Ich hoffe, Sie beide sind bald damit fertig, mich zu erpressen, denn ich habe wirklich anderes zu tun.“
    „Selbstverständlich“, sagte Serane und stand auf.
    Mrs. Pinkster beugte sich vor und sprach in das Mikrophon. „Ende der Besprechung zehn Uhr fünfunddreißig.“ Dann schaltete sie den Recorder ab.
    Paul folgte Serane nach draußen. „Was wird jetzt geschehen?“
    „Wissen Sie das nicht? Nein, das können Sie wohl nicht. Nun, Freddie wird Hedgewick ein Memo schicken und darin wird es heißen, daß er entgegen den Empfehlungen der Patentabteilung, von meiner gar nicht zu reden, darauf drängt, einen Vergleich mit Deutsche anzustreben und zudem Testprogramme mit alternativen Metallen durchzuführen. Und Hedgewick wird zustimmen, weil es vernünftig ist. Es ist vorbei. Freddie hat gewonnen.“ Er grinste.
    Es war ansteckend. Paul lachte mit ihm.

 
3
Serane am Freitag
     
     
     
    Serane hielt seine Gruppenbesprechungen Freitag nachmittags ab. Freitage hatten etwas Besonderes an sich, und das wußte Serane und machte es sich zunutze. Der Freitag war kreativ, entspannt, ein Tag der Spontaneität. Sein Kommunikationsindex war hoch.
    Die Besprechungen waren längst aus den Nähten von Seranes kleinem Büro geplatzt. Man traf sich jetzt in dem Konferenzraum am Ende des Ganges hinter der Stickstoffabteilung. Zum Publikum gehörten eine Anzahl von Schlüsselgestalten aus anderen Gruppen, denen es gelungen war, ihre eigenen Gruppenleiter davon zu überzeugen, daß ihre eigenen Programme mit denen von Serane verknüpft seien und daß ihre Teilnahme an den Sitzungen eine Frage von Leben und Tod sei.
    Von Anfang an hatte Serane sich geweigert, die einzelnen Büros in einer Visi-Konferenzschaltung zusammenzuschließen. Er wollte ein Live-Publikum haben, in dem jeder jeden sehen konnte. Außerdem hatte er eine Vorliebe für die Luminex-Wand und die Decken-Bildschirme im Konferenzraum, die er für seine visuellen Demonstrationen benutzen konnte.
    Der einzige aus Seranes eigener Gruppe, der niemals teilnahm, war Robert Moulin. Während der ganzen Besprechung hörte man das gedämpfte Ächzen der Kugelmühlen.
    Diese Freitagssitzungen unter Leitung von Serane nahmen zumeist einen szenischen Verlauf. Für Paul war es offensichtlich, daß Serane seine Leute dazu bringen wollte, in Analogien zu denken, Muster wahrzunehmen und Lösungen im Verhalten von vergleichbaren Stoffen und Verfahren zu suchen. Nur aus diesem Grunde machte er Abstecher in die Geschichte und auf scheinbar abseitige und irrelevante technische Nebengeleise. Über die qualvollen Pfade vergangener Fehlschläge führte er sie zu einem umfassenden Überblick.
    „Wie wir alle wissen“, begann Serane, „erfordert

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