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Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Titel: Der Kater der Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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holte ich aus und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige. »Was glaubst du eigentlich, wer du bist?!«, fuhr ich ihn an.
    »Der Mann, den du liebst«, erwiderte Philipp, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Und dann hat er sich umgedreht und ist einfach gegangen.«
    »Entschuldige mal, was hätte er denn sonst tun sollen? Dir die andere Wange auch noch hinhalten? So viel christliche Nächstenliebe gibt’s nur in der Bibel.«
    Wir saßen in Mareikes Küche, tranken Tee und knabberten Schokoladenkekse.
    »Wir hätten doch wenigstens noch mal über alles reden können.«
    »Hat er denn Recht? Ist er der Mann, den du liebst?«
    »Natürlich hat er Recht«, heulte ich auf. »Wenn ich nicht geglaubt hätte, dass er und Lili ein Paar sind, wäre ich bestimmt schon viel früher dahintergekommen. Die ganze Sache ist dermaßen verfahren. Vor lauter Grübelei habe ich in den letzten Nächten kaum ein Auge zugemacht. Ich fühl mich wie ein Zombie.«
    »Du siehst auch so aus.«
    »Danke, du weißt wirklich, wie du mich aufbauen kannst.«
    »Und, was wirst du jetzt tun?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht auswandern. Oder besser noch: aus dem Fenster springen.«
    »Das würde ich an deiner Stelle lieber nicht tun.«
    »Stimmt, bei meinem Glück ist das Fenster zu riskant. Ich nehme den Kölner Dom, der ist höher.« Ich raufte mir verzweifelt die Haare. »Ich kann mir das einfach nicht erklären. Verdammt, ich war mir so sicher, dass Ludger derjenige ist, den ich liebe. Herzklopfen, weiche Knie, Schmetterlinge im Bauch – die Symptome waren eindeutig.«
    »Typischer Fall von Placeboeffekt«, urteilte Mareike wie ein Chefarzt bei der Visite. »Ich meine, nach einem Kerl wie Ludger würde sich jede Frau die Finger lecken. Die Wahrscheinlichkeit, einen solchen Mann zu finden, ist etwa so groß, wie beim Tulpenpflanzen auf Öl zu stoßen.« Mareike hielt die Teekanne hoch. »Magst du?«
    »Ja, bitte.« Ich ließ mir noch einmal nachschenken.
    »Ganz ehrlich: Ich hätte nicht gedacht, dass es einen Mann gibt, der alle Kriterien deiner dämlichen Checkliste erfüllt. Nicht mal am anderen Ende der Welt, geschweige denn hier in Düsseldorf. Meine Güte, sogar Nichtraucher ist er!« Sie zwinkerte mir aufmunternd zu. »Kurzum: Ludger ist so ’ne Art moderner Märchenprinz. Statt hoch zu Ross kommt er in einem Porsche daher. Kein Wunder, dass du geglaubt hast, du würdest ihn lieben.«
    Vorsichtig nippte ich an meiner Teetasse. »Seit ich Ludger in Griechenland kennen gelernt habe, war ich wie von ihm besessen. Erinnerst du dich noch, wie ich den fremden Jogger im Park verfolgt hab?« Obwohl mir gar nicht danach zumute war, musste ich lachen.
    Mareike stimmte ein. »Sogar eine Suchmeldung übers Radio hast du aufgegeben«, gluckste sie. »Und als du Ludger durch Zufall wiedergetroffen hattest, ging das Theater weiter. Was hast du nicht alles angestellt, um ihn ins Bett zu locken!«
    »Und jetzt bin ich seine Ehefrau, und da will ich ihn plötzlich nicht mehr. Verstehst du das?!« Über so viel Blödheit konnte ich nur den Kopf schütteln.
    »Und ob. Als ich sieben war, hat meine Freundin eine Puppe zum Geburtstag geschenkt bekommen. Keine x-beliebige Puppe, sondern eine, die ›Mama‹ sagen und in die Windeln pullern konnte. Wochenlang hab ich meine Eltern bekniet, mir auch so eine Puppe zu kaufen. Und was soll ich dir sagen? Als ich sie dann endlich hatte, ist mir ihr Gequäke mächtig auf den Geist gegangen. Und dass sie pinkeln konnte, hat mich plötzlich auch nicht mehr interessiert.«
    Ludger mit einer pinkelnden Puppe zu vergleichen, war ein wenig merkwürdig, aber ich wusste, worauf Mareike hinauswollte.
    »Könnt ihr denn die Ehe nicht annullieren lassen?«, fragte Mareike. »So wie Britney Spears? Die war doch auch gerade mal ein paar Stunden verheiratet. Nachdem sie ihren Rausch ausgeschlafen hatte, wurde der Öffentlichkeit mitgeteilt: Hoppla, war alles nur Spaß. Sie hatte ihre Gaudi, die Medien ihre Schlagzeilen, und alle waren glücklich und zufrieden.«
    »Dafür müsste ich mir wohl erst mal ein paar goldene Schallplatten aus den Rippen schneiden. Und du weißt ja, wie schlecht ich singen kann …«
    Mareike feixte. »Vielleicht würde es schon reichen, wenn du ein bisschen mit Madonna rumzüngelst.«
    »So oder so, ohne Promibonus läuft da sicher gar nichts.« Ich stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Normalos wie ich müssen sich mit einer stinknormalen Scheidung zufriedengeben. O Mann, und ich hab mir geschworen, dass mir so

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