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Der Killer wartet

Der Killer wartet

Titel: Der Killer wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Höhenstraße passieren und bis Wettringhof vordringen konnte.
    Als Moeller die gewundene, schmale Straße hinauf nach Wettringhof fuhr, mußte er sich voll konzentrieren, um nicht von der Fahrbahn zu geraten. Moeller fuhr nämlich einfach zu schnell.
    Norbert Wolf wohnte in der Timbergstraße. Es gab hier eine Mischbebauung aus Einfamilienbungalows und maximal dreistöckigen Mietshäusern. Es gab hier einen Kindergarten und eine einzige Kneipe, die Bergschenke. Dazu jede Menge Steilhänge zum Rodeln. In der Bergschenke hatte Moeller mal mit einem Kollegen eine silberne Hochzeit gefeiert. Der Kollege war inzwischen längst in Pension und hatte sich in ein Ferienblockhaus an der Listertalsperre zurückgezogen. Er verbrachte seine Tage jetzt damit, am Seeufer zu sitzen und darauf zu warten, daß irgend etwas an einer seiner fünf Angelruten zog.
    Beneidenswert, dachte Moeller.
    Er stellte den Wagen am Straßenrand ab.
    Ein kleiner dicker Junge kickte mit Steinen herum und zielte dabei auf parkende Autos.
    "Hey, was fällt dir ein!" rief Moeller.
    Der Junge verzog das Gesicht und streckte die Zunge heraus.
    "Hör mal, Kleiner, ich bin Polizist!"
    Der kleine dicke Junge zeigte ihm einen Stinkefinger und rief: "Leck mich doch, du Asi!" Dann rannte er davon.
    Moeller kratzte sich am stoppelbärtigen Kinn. Wenn ich jetzt anfange, über die heutige Jugend zu schimpfen, fühle ich mich nur wie ein alter Knochen! dachte er. Also laß ich es besser.
    Wolfs bewohnten das Erdgeschoß eines dreigeschossigen Hauses. Moeller ging zur Tür und klingelte. Die Haustür wurde geöffnet und vor der Wohnungstür empfing ihn eine dunkelhaarige Frau um die vierzig.
    "Moeller, Kriminalpolizei", stellte sich Moeller vor.
    "Barbara Wolf. Kommen Sie, mein Mann hat schon damit gerechnet, daß Sie hier bei uns auftauchen."
    Moeller folgte ihr in die Wohnung. Überladen, dachte er.
    Von allem zuviel. Das war sein erster Eindruck, als er den Flur betrat. Zu viele Möbel vor allem. Zu große Bilder an den Wänden und zu großflächige Teppiche auf dem Boden. Barbara Wolf führte Moeller ins Wohnzimmer.
    Ihr Mann saß in einem der klobig wirkenden Ledersessel. Er nickte Moeller zu.
    Moeller sah kurz zu der dritten anwesenden Person hinüber, einem kräftig gebauten Endfünfziger.
    "Guten Tag", sagte der Abteilungsleiter kühl an Moeller gewandt. "Bitte setzen Sie sich!"
    "Guten Tag, Herr Wolf. Ich hätte gerne mit Ihnen nochmal gesprochen... Wenn es möglich ist, allein."
    Wolf atmete tief durch und deutete auf den kräftigen Endfünfziger. "Das ist Martin Feller, ein guter Freund. Weder vor ihm, noch vor meiner Frau habe ich irgendwelche Geheimnisse. Also stellen Sie bitte Ihre Fragen!"
    Moeller war etwas erstaunt. Er sah Martin Feller mit hochgezogenen Augenbrauen an und fragte dann. "Der Name Feller kommt mir irgendwie bekannt vor..."
    Martin Fellers Lächeln war dünn.
    "Das will ich doch sehr hoffen", meinte er. "Schließlich machen wir jede Menge Werbung, damit unser Name in aller Munde ist!"
    "Gebrauchtwagen-Feller!" stieß Moeller dann hervor.
    "Ganz genau. Aber wir haben in unserem Haus nicht nur Gebrauchtwagen, sondern bieten auch einen Reparatur-Service!"
    "Verzeihen Sie meine Unkenntnis", meinte Moeller dann.
    "Aber ich kaufe meine Wagen immer von Privat - um die Händlerprovision zu sparen!"
    "Gott sei dank denken nicht alle Leute so wie Sie, Herr Moeller!" Martin Feller holte tief Luft. Er blies sich auf wie ein Frosch und fuhr dann mit wichtiger Miene fort:
    "Schlimme Sache, das mit Dörner... Die Zeitung war ja heute voll davon!"
    "Das wird wohl noch ein paar Tage so bleiben", meinte Moeller, während er aufmerksam Martin Fellers Gesicht studierte. Aus dem Kerl wurde er irgendwie noch nicht so recht schlau.
    "Also, ich will zwar nicht behaupten, daß ich dort einen intimen Einblick hätte, aber wenn Sie mich fragen, dann riecht das doch nach Versicherungsbetrug... Die Firma war jedenfalls ziemlich am Ende. Ich meine, geben wir's doch zu.
    Es sind doch alle lieber zu OBI gegangen. Die Preise waren niedriger, der Service besser..." Er zuckte die Achseln. "Also, wenn das mein Laden gewesen wäre, ich hätte ihn auch angezündet! Wissen Sie, wir Unternehmer stehen immer mit einem Bein am Abgrund..."
    "Ja, ja..."
    "So ein Beamter wie Sie kann sich das vermutlich gar nicht richtig vorstellen!"
    "Vermutlich", sagte Moeller mit einem dünnen Lächeln. Er wandte sich an Norbert Wolf und zog ein paar Polaroidfotos heraus, die von Ferdinand

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