Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken
Autoren: Sarah Sundin
Vom Netzwerk:
kommt von dort. Er kann dir bestimmt helfen, eine Unterkunft zu finden. Vielleicht wird ja bei Boeing auch noch eine Betriebswirtin gebraucht?“
    Oh oh. Walt sah Tränen. „Du ... du musst aber auch nicht unbedingt heute entscheiden.“
    „Habe ich aber schon“, brachte sie mühsam heraus.
    Zu spät für die Segelstellung – sein Herz setzte aus. „Und?“
    „Die zweite und die dritte.“
    Der Aussetzer griff aufs Gehirn über. „Ähm ...“
    Allie lachte, unsicher und süß. „Ich habe gehört, Seattle soll sehr schön sein.“
    Walts Lächeln kehrte zurück und er ging wieder hoch auf die Knie. „Sagt Bill auch. Lauter Inseln, lauter Fähren und jede Menge Bäume. Kommst du wirklich mit?“
    „Natürlich. Ich will doch bei dir sein. Verliebt haben wir uns ja fast nur auf dem Papier. Jetzt möchte ich dich auch persönlich kennenlernen.“
    „Gute Idee. Seattle war auch mein Favorit.“ Er küsste sie auf die Hand. „Und ... und was ist mit der anderen Sache? Willst du? Meine Frau werden?“
    Allies grüne Augen strahlten heller und leuchtender als je zuvor.
    „Bitte, mein Sonnenschein. Ich möchte für den Rest meines Lebens in diese Augen schauen können.“
    Sie lächelte sanft und still. „Ja. Ich will. Ich möchte deine Frau werden.“
    „Ehrlich?“ Aus ihm sprudelte ein Lachen heraus. Er schlang ihr den Arm um die Schulter und zog sie so fest zu sich heran, dass ihre Locken ihn an der Nase kitzelten. „Willst du wirklich?“
    Sie erwiderte seine Umarmung und lachte ihm leise ins Ohr. „Du bist zum Anbeißen süß.“
    „Mr Putnam hatte doch recht. Du bist verrückt.“ Er küsste sie überschwänglich auf die Wange. „Und wann? Jetzt gleich? Später? Ich bin mit allem einverstanden.“
    „Ein bisschen später.“ Sie lehnte sich zurück, ließ aber ihre Hand auf seiner Schulter. „Wäre das sehr schlimm? Ich möchte dich erst noch besser kennenlernen.“
    Walt lächelte zufrieden und wickelte zärtlich eine ihrer Locken um seinen Finger. „Das war auch mein Favorit.“
    „Da hast du eine weise Wahl getroffen, mein Sohn“, sagte sein Dad, der am Bridge-Tisch saß. „Ich kann diese übereilten Kriegshochzeiten nicht gutheißen.“
    Die Hochzeitsgesellschaft brach in Gelächter aus. Art saß auf dem Sofa und hatte den Arm um seine Kriegsbraut gelegt. „Du hast gerade eine vollzogen“, sagte er.
    „Das ist was anderes“, erwiderte Walts Dad. „Ihr kennt euch ja schon aus dem Sandkasten.“
    Betty ging zu Walt und flüsterte ihm ins Ohr: „Ein Ring. Du hättest warten sollen, bis du einen Ring hast. Versprich ihr wenigstens, dass du am Montag einen kaufst.“
    „Für wie dumm hältst du mich? Na warte.“ Walt brummte und griff in seine Uniformjacke. „Was meinst du, wo ich mit Mr Lindstrom hingegangen bin?“
    „Du hast einen Ring gekauft?“, fragte Allie vorsichtig.
    „Ähm, ja.“ Walt blickte finster drein. Dummer Fehler, ihr ausgerechnet an dem Tag einen Antrag zu machen, an dem sie eigentlich diesen Baxter heiraten sollte.
    „Du musst ihn ihr zeigen“, sagte Betty.
    Also schön. Den Fehler konnte er sowieso nicht mehr ungeschehen machen. Walt versuchte erst, die kleine Schachtel mit einer Hand aufzubekommen, gab sie dann aber an Allie weiter. Der Stein hatte im Laden irgendwie größer ausgesehen. „Das ist natürlich nicht das ... was du gewohnt bist.“
    Ihre Augen wurden feucht. „Er ist viel schöner und tausendmal mehr willkommen.“
    Walt sah sie ganz genau an. Sie meinte das ernst. Lieber wollte sie einen einfachen Ring von ihm als das, was sie vorher gehabt hatte. Er zog den Ring aus der Schachtel und schob ihn Allie auf den Finger. Der Stein rutschte nach unten. Verständnisvolles Kichern war zu hören.
    „Wir lassen ihn am Montag enger machen“, sagte Walt.
    „Na dann zeig mal her“, meinte Betty.
    Walt stand auf, um den neugierigen Frauen Platz zu machen. Auf ihn wartete seine eigene Glückwunschserie. Die Männer schüttelten ihm nacheinander kräftig die Hand. Rays Glückwunsch fiel etwas verhaltener aus als der der anderen und war wohl von seinen eigenen Verlobungserfahrungen geprägt. Dann umarmte ihn eine Frau nach der anderen, obwohl Helen nicht wirklich fröhlich aussah. Das musste ein harter Tag für sie sein: Zuerst heiratete Jims Schwester seinen besten Freund und jetzt gab es noch einen Heiratsantrag im Freundeskreis.
    Walt sah zu Allie hinüber. Seine Mom hatte gerade beide Hände um Allies Gesicht gelegt und küsste sie auf die Stirn.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher