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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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eine Umarmung und einen Kuss gemündet und nicht in ihre Abfahrt.
    Allie wandte den Blick ab und betrachtete die Matrosenmütze des Mannes vor ihr. Walt hatte Umarmungen und Küsse nicht verdient. Er hatte sie schamlos angelogen. Und nicht nur das. Ohne zu zögern, hatte er sie vor all seinen Freunden als etwas ausgegeben, was sie nicht war. Das war dann wohl auch der Grund, warum Cracker schon so viel von ihr gehört hatte.
    Sie sah wieder aus dem Fenster zu Walt, der mit hängenden Schultern immer noch zu beten schien. Er hätte ihr das mit seiner Crew gar nicht sagen müssen. Das hätte sie niemals herausgefunden. Aber er hatte wirklich ohne Rücksicht auf sein Ego reinen Tisch gemacht.
    „Nein!“ Sie drückte sich gegen ihren Sitz. Er hatte nur an sich selbst gedacht, als er ihr das mit Emily geschrieben hatte. Sie hatte sich zwei geschlagene Monate quälen müssen, während sie eigentlich voller Vorfreude hätte sein können. Vorfreude, die heute ihren Gipfel erreicht hätte, wenn er nicht so ein Lügner gewesen wäre.
    Draußen liefen die Motoren der Diesellok an. Allie sah wieder zu Walt, der sich aufgerichtet hatte. Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben und er strich sich langsam eine Locke aus dem Gesicht. Wieso musste er das gerade jetzt tun? Wusste er nicht, wie süß sie diese Geste fand?
    „Aber ich könnte ihm nie wieder richtig vertrauen.“ Ihr wäre es nicht im Traum eingefallen, ihn so zu hintergehen. Enttäuscht verschränkte Allie die Arme über dem edlen Chiffonkleid, das sie auch an dem Abend getragen hatte, an dem sie mit Walt über die Tanzfläche geschwebt war und er sie ...
    Allie klammerte sich erschrocken an den Stoff. Sie hatte ihm damals absichtlich nichts von Baxter gesagt.
    Wie hatte Walt eben gesagt? Schweigen habe nicht das Geringste mit Ehrlichkeit zu tun, wenn man damit eine Lüge am Leben erhalte? Sie hatte zugelassen, dass er davon ausgegangen war, sie sei noch zu haben. Eine Lüge. Und was für einen Schaden sie angerichtet hatte.
    „Oh nein“, flüsterte Allie. Als sie Walt verschwiegen hatte, dass sie ihre Verlobung gelöst hatte, war er natürlich weiterhin davon ausgegangen, dass sie Baxter heiraten würde – noch so eine Lüge.
    „Lieber Gott, ich bin ja genauso schlimm wie er.“ Den ganzen Frühling über hatte er sich gequält und mit Schrecken an ihre Hochzeit gedacht, während er sich eigentlich auf seine Rückkehr hätte freuen können. Eine Vorfreude, die heute endlich ihre Erfüllung gefunden hatte, wenn sie nicht so eine Lügnerin gewesen wäre.
    Durch den Zug ging ein Ruck. Walt erhob sich, setzte seine Mütze auf und hob die linke Hand zum militärischen Gruß. Dann drehte er sich langsam um und ging.
    „Nein!“ Allie sprang von ihrem Sitz auf. „Halten Sie den Zug an!“
    „Gibt es ein Problem?“, rief der Schaffner hinter ihr.
    „Ich muss aussteigen!“
    „Tut mir leid. Dafür ist es zu spät. Sie können in Pittsburg aussteigen.“
    „Nein, ich muss sofort hier raus.“ Sie versuchte, nach hinten zur Tür zu gelangen.
    Der Unteroffizier hielt sie am Arm fest und drehte sie zum Schaffner um. „Sie führt schon die ganze Zeit Selbstgespräche, wenn Sie wissen, was ich meine.“
    Allie sah ihn von der Seite an. „Sir, ich bin völlig im Besitz meiner geistigen Kräfte. Und jetzt lassen Sie mich los.“ Sie befreite sich aus seinem Griff und stürzte den Gang hinunter.
    „Hey, Lady! Was soll das denn werden?“
    Der Zug rumpelte vor sich hin. Natürlich konnte sie aussteigen. Sie schob neugierige Reisende aus dem Weg und arbeitete sich zum Ende des Waggons vor, dessen Tür offen stand, um etwas frische Luft hineinzulassen. Sie griff nach dem eisernen Geländer. Walt öffnete gerade die Tür zum Bahnhofsgebäude.
    „Walt!“, schrie Allie. „Walter Novak!“
    Dann sah sie nach unten. Der Wind wirbelte ihr Haar durcheinander und der Bahnsteig verschwamm vor ihren Augen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie konnte doch nicht einfach von einem fahrenden Zug springen! Es wäre viel vernünftiger, nach San Francisco zu fahren und morgen wiederzukommen. Schließlich war ihr ganzes Gepäck im Zug.
    „Lady! Hey, sind Sie übergeschnappt?“
    Allie sah hinter sich. Der Schaffner hatte sie fast erreicht. Vor dem Bahnhofsgebäude stand Walt mit der Tür in der Hand und starrte sie an. Der Zug wurde schneller. Das Ende des Bahnsteigs rauschte heran.
    „Oh, lieber Gott, Hilfe!“
    Die Hand des Schaffners berührte ihren

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