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Der Klang des Herzens

Titel: Der Klang des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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nach vorn zu dem Pärchen.
    »Weißt du, dass er bis vor einer halben Stunde noch bei dieser Theresa aus dem Pub war? Ted Garner kam vorbei, weil er Weingummis brauchte, und hat mir erzählt, er hätte Matts Lieferwagen vor Theresas Haus stehen sehen.« Henry rümpfte die Nase.
    »Vielleicht war ja was kaputt«, bemerkte Asad optimistisch.
    »Ja, sie lässt sich öfters mal einen Mann ins Haus kommen«, sagte Henry und rückte seine Lesebrille zurecht.
    »Vielleicht war ihr Rohr verstopft.«
    »Und man weiß ja, wie gut er im Durchspülen von Rohren ist …«
    Beide Männer brachen in Gekicher aus und mussten sich Mühe geben, wieder einigermaßen ernst zu werden. Der Vikar schaute mit hochgezogener Braue von seiner Laudatio auf und richtete einen müden Blick auf sie, als wolle er sagen: Macht’s mir nicht noch schwerer .
    Asad richtete sich auf. »Aber wir sind natürlich keine Tratschtanten.«

    »Keineswegs. Genau das habe ich vorhin auch zu Mrs Linnet gesagt, als sie wegen Kopfschmerztabletten vorbeikam. Das ist schon die zweite Packung, die sie in drei Tagen kleingekriegt hat. Nein, wir sind doch keine Tratschtanten.«
     
    Matt McCarthy hatte trotz des ernsten Anlasses Mühe, bekümmert dreinzuschauen. Er hätte laut lachen können. Singen. Heute Morgen hatte ihn einer der Dachdecker gleich zweimal gefragt, warum er so verdammt gute Laune hatte.
    »Sie haben wohl im Lotto gewonnen, was?«, hatte er gesagt.
    »So was in der Art«, hatte Matt geantwortet und war zum fünfzehnten Mal verschwunden, die zusammengerollten Pläne unter dem Arm, um die Fassade des Hauses zu bewundern.
    Es hätte gar nicht günstiger kommen können. Laura war, was den alten Bock anbelangte, am Ende ihrer Geduld gewesen. Er hatte es sich zwar nicht anmerken lassen, aber die Sache gestern hatte ihm Sorgen gemacht. Wenn Laura sich geweigert hätte, Pottisworth weiterhin das Essen zu bringen, dann wäre er erledigt gewesen. Tatsächlich war die Neuigkeit, die Laura ihm mit geschockt zitternder Stimme am Telefon mitgeteilt hatte, eine so großartige gewesen, dass er sofort alles stehen und liegen gelassen hatte, um rechtzeitig da zu sein, als der Arzt eintraf, um den Tod festzustellen. Laura hatte sich dankbar an ihn geklammert. Sie hatte geglaubt, er sei gekommen, um ihr beizustehen. Er dagegen wollte das zwar nicht zugeben, aber ein winziger Teil von ihm hatte befürchtet, dass der Alte vielleicht doch nicht tot war. Dass er, wenn Matt ihn nicht scharf im Auge behielt, aufspringen und »ein nettes Brathähnchen« verlangen würde.
    Die Totenmesse war zu Ende. Das kleine Grüppchen der Trauergäste versammelte sich vor der Kirche, über sich den dunkler werdenden, drückenden Himmel. Einige schauten
sich gespannt um, wie es nun wohl weitergehen würde. Dass niemand vorhatte, den Sarg auch noch bis zum Grab zu begleiten, war offensichtlich.
    »Ich finde es sehr nett von Ihnen und Mrs McCarthy, dass Sie die Kosten für Mr Pottisworths Beerdigung übernommen haben.« Mrs Linnet legte eine federleichte Hand auf Matts Arm.
    »Das war doch das Mindeste, was wir tun konnten. Mr P. gehörte für uns schon fast zur Familie. Ich bin sicher, dass ihn vor allem meine Frau vermissen wird.«
    »Nicht jeder würde heutzutage noch so viel Großzügigkeit von seinen Nachbarn erwarten«, bemerkte Mrs Linnet.
    »Und wer kann schon sagen, aus welchen Motiven eine solche entspringt? Er ist wahrlich ein Glückspilz gewesen.«
    Asad Suleyman war neben ihm aufgetaucht, einer der wenigen Dorfbewohner, neben denen sich Matt klein vorkam. Unter anderem. Matt schaute ihn scharf an, aber Asads Miene war wie immer undurchdringlich.
    »Na ja, Sie kennen Laura«, antwortete er. »Sie weiß, was sich gehört. So ist sie nun mal erzogen worden.«
    »Wir haben uns gerade gefragt … Mr McCarthy …, ob Sie des Toten vielleicht noch auf andere Weise gedenken wollen …« Mrs Linnet schaute unter dem Rand ihres Filzhuts zu ihm auf. Hinter ihr standen zwei weitere alte Damen, die Handtaschen erwartungsvoll an die Brust gedrückt.
    »Äh, anders? Ach ja, natürlich! Nein, Sie sind uns natürlich alle herzlich willkommen, meine Damen. Wir müssen den alten Mr P. doch gebührend feiern, stimmt’s?«
    »Und Sie, Mr Suleyman? Müssen Sie wieder zurück in den Laden?«
    »O nein.« Henry Ross trat vor. »Mittwochs schließen wir immer früher. Sie hätten es nicht besser planen können, Mr McCarthy. Wir würden uns freuen, ein bisschen mit Ihnen … äh … gedenken zu

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