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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Engel. Und diese Babys erst.« Ihre Stimme zitterte, und zum ersten Mal hörte man ihr das Alter an. »Oh, Gott im Himmel, diese lieben, süßen Babys!«
    »Wo sind die Kinder jetzt?«, fragte Ronnie. Das hatte sie heute während ihrer Hintergrundrecherche nicht erfahren können.
    »Bei den Großeltern in Florida. Da sind sie gut aufgehoben, aber es bricht mir wirklich das Herz, dass ich sie nicht aufwachsen sehe. Ich hatte mich so darauf gefreut, beim Abwaschen oder Abendessenkochen aus dem Küchenfenster zu schauen und ihnen dann mal beim Schaukeln oder Spielen zuzusehen.« Sie schniefte und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.
    »Standen Sie der Familie nahe?«
    »Natürlich.« Sie beugte sich vor und sagte mit verschwörerischem Tonfall: »Von mir war dieses Kissen!«
    Ronnie dachte kurz nach. »Das mit der Stickerei?«
    »Genau das. Ich hab es selbst bestickt, mit dem Motto von Dr. Needham. Die Polizei hat mir gesagt, dass dieses Ungeheuer es zerfetzt hat, mitten im Kinderzimmer. So ein Wahnsinniger!«
    Ja, so klang er jedenfalls. Aber hatte ihn Trauer in den Wahnsinn getrieben? Oder wollte er bloß mit allem abrechnen, wofür Dr. Needham stand?
    »Ich hab’s genäht, bevor die Zwillinge geboren wurden, als die Needhams noch gar nicht wussten, ob sie zwei Mädchen, zwei Jungen oder je eins bekommen würden«, erzählte Mrs Weinberg und versank in Erinnerungen. »Deswegen habe ich lila Stoff genommen, damit es auf jeden Fall passt. Und deswegen hat Sarah – Mrs Needham – das Kinderzimmer auch gelb gestrichen. Sie wollte gar nicht wissen, was es wird, können Sie sich das heutzutage noch vorstellen? Sie wollte überrascht werden und mit Freuden annehmen, was Gott ihr schenken würde.«
    Nun flossen die Tränen ungehemmt.
    »Das war sehr freundlich von Ihnen«, sagte Ronnie sanft mit Rücksicht auf die Offenheit und den Schmerz der alten Dame. Sie schien untröstlich.
    Wie eigenartig, dass kein Quäntchen Furcht in ihr zu stecken schien. Direkt nebenan war ein schreckliches Verbrechen begangen worden, und dennoch marschierte sie allein in die Dunkelheit hinaus, um zwei Fremde zur Rede zu stellen, lediglich umhüllt von ihrem Mantel und ihrer Trauer. Entweder war sie sehr mutig oder sehr dumm.
    »Gehen Sie schon«, forderte sie sie auf und winkte sie fort. »Machen Sie Ihre Arbeit. Finden Sie diesen Irren. Und wenn Sie ihn auf dem Weg zum Gefängnis hier vorbeibringen wollen, hab ich ein Geschenk für ihn.« Sie klopfte auf die Tasche ihres Hausmantels, die sich verdächtig ausbeulte. Oma hatte vorgesorgt.
    Das war es also – mutig, nicht dumm.
    In Illinois war es verboten, eine verborgene Waffe zu führen, aber sie waren nicht hier, um hutzelige alte Damen zu entwaffnen.
    »Noch eine letzte Frage, Ma’am«, sagte Sykes. »Haben Sie ungefähr eine Woche oder noch länger vor dem Mord eine verdächtige Person in der Nähe des Hauses der Needhams gesehen?«
    Gute Frage. Ihr Täter hatte bewiesen, dass er seine Aktionen so geschickt plante, dass er möglichst viele Aufnahmen davon einfach wieder löschen konnte, um seine Spuren zu verwischen.
    Mrs Weinberg furchte nachdenklich die Stirn. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich der Polizei alles erzählt habe, woran ich mich erinnere. Sie haben mir solche Fragen auch gestellt.«
    »Davon bin ich überzeugt. Ich dachte bloß, dass unsere Kollegen vielleicht nicht betont haben, dass dieser Mann die Tat lange im Voraus hätte planen können. Ein solches ungewöhnliches Ereignis müsste nicht unbedingt erst kurz vor dem Verbrechen selbst stattgefunden haben. Es hätten Wochen oder sogar Monate dazwischenliegen können.«
    Sie überlegte noch weiter.
    »Na ja … da war mal so ein Techniker.«
    Ronnie erstarrte. Genau wie Sykes.
    »Ein Techniker?«
    »Das ist eine ganze Weile her – vielleicht so um Halloween herum, oder in der Woche davor? Er hat irgendwas an den Telefonkästen gemacht.« Sie zeigte auf einen Verteilerkasten zwischen ihrem Haus und dem der Needhams. »Die Leute hier benutzen hin und wieder tatsächlich noch ganz normale, altmodische Telefone. Nicht jeder will ununterbrochen die Nase seines Gesprächspartners vor sich haben.«
    Ronnie besaß nicht einmal mehr ein Festnetztelefon, und die meisten ihrer Bekannten auch nicht. Aber vermutlich ging es vielen so wie Mrs Weinberg.
    »Ich habe ihn gefragt, was er macht, und er meinte, es wäre eine Routinekontrolle.«
    »Trug er die Uniform einer Telefongesellschaft?«
    Sie schloss sichtlich

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