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Der kleine Achtsamkeitscoach

Der kleine Achtsamkeitscoach

Titel: Der kleine Achtsamkeitscoach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Iding
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nicht durch regelmäßige Bewegung oder gezielte Erholungsphasen einen Ausgleich schaffen, können sich die Stressreaktionen langfristig physisch und psychisch festsetzen. Das kann sich körperlich in Stoffwechsel-, Verdauungs- oder Schlafstörungen sowie in Muskelverspannungen zeigen. Psychisch kann sich ein Gefühl der inneren Anspannung breitmachen, das schlimmstenfalls in Burnout oder Depressionen mündet.
    Oft sind es gar nicht die außergewöhnlichen Situationen, die uns stressen. Es sind vielmehr die immer wiederkehrenden, alltäglichen Verpflichtungen und Aufgaben, die an unseren Nerven zerren und dazu führen, dass wir immer unachtsamer werden.
    Denn Voraussetzung für Achtsamkeit ist ein gewisses Maß an innerer Ruhe und die Fähigkeit, immer wieder mal aus dem Strudel der Ereignisse auszusteigen. Die täglichen Stressauslöser wirken da wie Sand im Getriebe. Jeder für sich gesehen ist gar nicht so tragisch, aber werden sie nicht als solche wahrgenommen, können sie im Laufe der Zeit zu größeren Hindernissen werden – Runterkommen und Abschalten sind dann kaum mehr möglich. An besonders anstrengenden Tagen kann das wiederholte Nörgeln unseres Kindes oder das Handyklingeln unseres Sitznachbarn in der U-Bahn zum Stressauslöser werden. Wir haben dann ganz plötzlich das Gefühl, dass uns die Dinge unerträglich über den Kopf wachsen, und deshalb rasten wir vielleicht von einer Sekunde auf die nächste aus.
      Info: Ursachen von Stress
    Stress kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Es müssen gar keine dramatischen Umstände wie extreme Überlastung, Mobbing, Scheidung oder Tod eines nahestehenden Menschen sein. Auch negative Denkmuster und hinderliche Einstellungen können uns das Leben schwer machen: Das Gefühl, nicht genug Anerkennung zu erhalten, Zweifel, ob der Partner uns noch liebt, Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen, Angst, nicht zu genügen (siehe Test im ersten Kapitel), sowie zahlreiche weitere Dinge, die von zweifelnden, negativen Gedanken genährt werden, setzen uns unter Druck (siehe zur Macht der Gedanken auch > ).
Erkennen und innehalten
    Eine gute Möglichkeit, um Stressreaktionen aktiv zu beenden, ist tief ein- und auszuatmen. Wenn wir uns auf diese Weise entspannen, vermitteln wir dem Körper das Gefühl, in Sicherheit zu sein. Dadurch wird der Parasympathikus aktiviert, die Atmung wird ruhiger, die Muskulatur entkrampft sich, und der ganze Organismus kann regenerieren. Erst dann kommen wir langsam wieder zur Ruhe.
    Schritt für Schritt
    Allerdings ist durchaus ein wenig Übung nötig, bis wir dieses Hilfsmittel dann einsetzen können, wenn wir es am nötigsten brauchen. Denn oftmals nehmen wir gar nicht wahr, was gerade in uns vorgeht, und gehen einfach darüber hinweg. Durch regelmäßige Achtsamkeitsübungen lernen wir, bewusst innezuhalten und uns darüber klar zu werden, welche Gefühle und Gedanken gerade in uns wüten oder an uns nagen. Das heißt, der erste Schritt in die richtige Richtung besteht darin, dass wir uns die Zeit nehmen zu erspüren, was gerade wirklich in uns los ist. Und der nächste Schritt, die gewonnene Erkenntnis so wohlwollend wie möglich anzunehmen.
    Denn sobald wir uns darüber ärgern, dass wir jetzt zum Beispiel Wut, Neid oder Ungeduld empfinden, unsere Gefühle also ablehnen, bauen wir ein Feindbild auf, auf das unser Organismus wie eingangs beschrieben reagiert: Er kann gar nicht anders, als uns in Stress zu versetzen, das ist schließlich seine Aufgabe, sobald ein Feind auftaucht. So kommt es zu all den unangenehmen Nebenwirkungen – und wir geraten nur noch tiefer in den Schlamassel. Doch wo es kein Feindbild gibt, da muss unser Körper gar nicht mit dem Verteidigungsmodus reagieren.
      Info: Warum leiden wir?
    Unsere Gefühle und alle daraus entstehenden Verstrickungen wie Stress und Streit entstehen dadurch, dass wir alles, was uns begegnet, automatisch bewerten: Alles, was uns unangenehm erscheint und wir deshalb nicht haben wollen, ruft in uns Protest hervor. Alles, was uns angenehm ist, sehnen wir herbei, wollen mehr davon haben, auch wenn es uns langfristig vielleicht gar nicht gut tut (siehe auch > ).
    Mithilfe von Achtsamkeit lernen wir, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. Akzeptieren heißt nicht, dass Sie Ihre momentanen Gefühle gut finden müssen.
    Es geht nur darum, sie so anzunehmen, wie sie sich gerade zeigen – und nicht dagegen anzukämpfen, was die Lage ohnehin nur verschlimmert.
    Innehalten? Gar nicht so

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