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Der kleine Drache Kokosnuss bei den Indianern - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss bei den Indianern

Der kleine Drache Kokosnuss bei den Indianern - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss bei den Indianern

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss bei den Indianern - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss bei den Indianern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingo Siegner
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Hummel.
    Kokosnuss sucht fieberhaft nach einem Ausweg. Da betreten ein paar kräftige Sioux-Krieger das
Tipi. Die drei Freunde wehren sich, so gut sie können, aber gegen die Sioux kommen sie nicht an. Sie werden zu dem großen Marterpfahl in die Mitte des Lagers geschleppt und dort festgebunden.

Die Flucht
    D er Marterpfahl ist mit geheimnisvollen Bildern bemalt. Auf seiner Spitze hockt ein gierig dreinblickender Geier.
    »Was macht der denn da oben?«, fragt Oskar. »Das möchte ich lieber gar nicht wissen«, murmelt Matilda. Ihre Knie zittern fürchterlich. Wer weiß, was nun mit ihnen geschehen wird? »Wieso heißt das eigentlich ›Marterpfahl‹?«, fragt Oskar.
    »Marter bedeutet Qual, glaube ich«, sagt Kokosnuss. »Also, das ist so eine Art Qualpfahl.« Matilda schluckt. »Hast du keine Idee, wie wir hier wieder herauskommen? Ich will doch nicht am Marterpfahl enden!«
    »Ich find’s auch ungemütlich«, brummt Oskar. »Außerdem ist es eng hier zu dritt. In den
    Indianergeschichten, die ich kenne, hat immer jeder seinen eigenen Marterpfahl.« »Du hast vielleicht Sorgen!«, sagt Matilda.

    Kokosnuss zerrt mit aller Kraft an den Fesseln, doch die sind bickebacke festgezurrt. Plötzlich ertönen die Trommeln der Sioux. »Auweia, gleich geht’s los«, flüstert Matilda verzweifelt.
    In diesem Moment huscht ein Schatten hinter einem Tipi hervor.
    »Wilde Hummel!«, ruft Kokosnuss.
    »Psst!«, zischt das Indianermädchen.
    Es löst die Fesseln und führt die Freunde lautlos zu drei Ponys, die abseits vom Lager im Schutz der Uferböschung bereitstehen. Die vier verteilen sich auf die Ponys und reiten flussaufwärts in die große Schlucht hinein.
    Matilda atmet aus und seufzt: »Puh, bin ich froh!«
    »Warum hast du uns gerettet?«, fragt Kokosnuss.
    »Der Weise Rat ist ein Haufen alter Schlümpfe«, antwortet das Indianermädchen wütend.
    »Bringen Fremdlinge an den Marterpfahl, so was! Marterpfähle sind Präriegras von gestern. Und dass Mädchen im Camp arbeiten müssen, ist ungerecht. Tipis aufbauen, Tipis abbauen, Felle
gerben, Kleidung waschen, Essen kochen, Wasser schleppen, das ist alles so anstrengend! Viel lieber würde ich sammeln und jagen.«
    »Und warum dürfen Indianermädchen nicht auf die Jagd gehen?«, fragt Kokosnuss.
    »Tradition«, brummt Wilde Hummel mit finsterem Blick.
    »Tradiwas?«, fragt Oskar.
    »Tradition ist«, erklärt Matilda, »zum Beispiel der Gemüsesuppentag auf der Dracheninsel. Den gibt’s schon immer an jedem letzten Donnerstag im Monat und deshalb ist er eine Tradition.«
    »Gemüsesuppe!«, schwärmt Oskar. »Das ist eine prima Tradition.«
    »Oder dass Fressdrachen Ochsen fressen, ist auch eine Tradition.«
    Oskar verzieht das Maul. »Blöde Tradition.«

    Sie erreichen die Stelle, wo ein schmaler Fluss aus einer Nebenschlucht auf den Hauptfluss trifft. Wilde Hummel sieht sich um. Der Morgen graut. »Wir reiten im kleinen Fluss«, sagt das Indianermädchen und führt sein Pony in das flache Wasser der Nebenschlucht hinein.

    So hinterlassen wir keine Spuren, denkt Kokosnuss. Gute Idee.
    Im Schritttempo bewegen sich die Freunde durch die enge Schlucht. An einer Biegung verlassen sie das Wasser und reiten einen steilen Pfad bergan bis auf eine Hochebene. Von hier reicht der Blick bis weit in die Prärie und auf der anderen Seite in die große Schlucht hinein.

    »Wie Wilde Hummel es vorausgesehen hat«, sagt Wilde Hummel. »Mein Vater Früher Vogel verfolgt uns durch die große Schlucht.« Kokosnuss kneift die Augen zusammen. Tatsächlich: Weit unten, in der großen Schlucht, sind drei Reiter zu erkennen.
    »Dort sind noch mehr Leute«, sagt Oskar und zeigt auf eine Stelle weiter flussaufwärts.
    »Verfolgen die uns auch?«
    Wilde Hummel reckt den Hals. Ihre Miene verfinstert sich.
    »Bleichgesichter«, sagt sie. »Büffeljäger.«

Kokosnuss hat einen Plan

    K okosnuss blickt genauer hin. »Die verstecken sich hinter den Felsen!«
    Wütend reißt Wilde Hummel die Zügel herum. »Bleichgesichter wollen meinem Vater Falle stellen. Wilde Hummel wird ihren Vater retten!«
    »Ganz allein?«, fragt Matilda.
    »Wilde Hummel kennt keine Furcht!«
    »Die haben aber Schießgewehre«, entgegnet Kokosnuss.
    In diesem Augenblick ertönt ein Schuss. Die Freunde sehen, wie die Büffeljäger die nichts ahnenden Indianer überrumpeln. Früher Vogel, Dünner Hering und Ruhige Kugel sind tapfere Krieger, doch gegen Gewehre können sie nichts ausrichten.
    »Was haben die weißen Männer

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