Der kleine Drache Kokosnuss und die starken Wiki

reden wild durcheinander:

    »Kommt gar nicht ins Horn! 8 «
    »Bei dir piept’s wohl!«
    »Ich gebe denen doch nicht meine Sachen!« Erik hebt die Hand. Sogleich ist es still. »Die Idee ist gar nicht so schlecht«, sagt der Anführer. »Männer, überlegt doch mal! Wir schleppen viel zu viel Kram mit uns herum. Wenn wir den gegen schöne neue Dinge eintauschen, dann hätten wir drei Walrosse mit einem Speer erledigt.« 9 Die Wikinger wiegen ihre Köpfe hin und her und brummen:

    »Hm ja, so gesehen.«
    »Keine so üble Idee.«
    »Na ja, wäre einen Versuch wert.«
    Erik geht zu den Dorfbewohnern und schlägt ihnen einen Tauschhandel vor. Auch die Dorfbewohner wiegen ihre Köpfe hin und her und murmeln »Hm, ich weiß nicht« und »Hm ja, warum nicht« und »Besser als kämpfen«, bis die Dorfchefin die Hand hebt und verkündet: »Einverstanden!«

    So kommt es, dass Eriks Wikinger zum ersten Mal ein Dorf nicht ausrauben, sondern mit den Bewohnern Tauschhandel treiben: Felle, Spangen, Walrossfleisch und Messer gegen feines Tuch, verzierte Schalen, Gewürze und leckeren Käse.

    Am späten Abend laden die Dorfbewohner ihre Gäste zu einem Fest ein. Und Feste feiern – das können die Wikinger wie sonst niemand! Sie trinken und singen fröhlich und lassen Kokosnuss dreimal hochleben, weil er die Idee mit dem Tauschhandel hatte.
     
    Spät in der Nacht liegen die Freunde im weichen Stroh der großen Dorfscheune. »Seht mal, was für eine schöne Blumenvase ich bekommen habe«, sagt Gudröd. »Da wird sich meine Frau daheim aber freuen!« Doch dann rollt ihm eine Träne über die Wikinger-Wange.

    »Aber vielleicht sehe ich ja meine liebe Frau niemals wieder? Wenn wir Brodir nichts beweisen können, dann bleibe ich für immer verbannt.«
    »Wir werden das goldene Horn schon finden«, sagt Matilda tröstend. »Stimmt’s, Kokosnuss?« Der kleine Drache nickt, aber so sicher ist er sich nicht. Heute Morgen, bei den Kisten, war ihm doch etwas aufgefallen. Was war das nur? Vor lauter Denken wird er müde und bald schläft er tief und fest.

Ein Thing und zwei Wettkämpfe
    A m nächsten Morgen verabschieden sich die Wikinger von den Dorfbewohnern und machen sich auf den Rückweg zur Bucht. Kokosnuss grübelt auf dem ganzen Marsch: Wo nur steckt das goldene Horn?
    Je näher sie der Bucht kommen, desto trauriger wird Gudröd. Er lässt den Kopf hängen und schluchzt ganz leise.
    Auf einem Hügel hält Erik plötzlich an. Ein mächtiger Baum erhebt sich über einem Felsen. Von hier aus kann man weit über das Land und die Bucht blicken.
    »Ein guter Thingplatz! 10 «, verkündet Erik und rammt sein Schwert in den Boden. »Hier werden wir über Gudröds Schicksal entscheiden.«
    Die Wikinger bilden einen Halbkreis. Davor muss Gudröd Platz nehmen.

    »Nun, kleiner Drache«, ruft Erik. »Wer soll mein goldenes Horn gestohlen haben?«
    Auweia, denkt Kokosnuss, hoffentlich geht das gut.
    Er holt den Fetzen Stoff hervor und sagt: »Dieses Stück Stoff haben wir in Gudröds Kiste gefunden, obwohl er kein einziges rotes Kleidungsstück besitzt!«
    Die Wikinger blicken einander fragend an.
    Da ruft Matilda: »Der Stoff gehört zur roten Joppe eines ganz bestimmten Wikingers!«
    »Und der ist der Dieb!«, sagt Kokosnuss.

    »Da staunt ihr Bauklötze, was!«, sagt Oskar.
    Die Wikinger verstehen kein Wort. Einer von ihnen aber rutscht unruhig auf seinem Platz hin und her. Es ist Brodir, der Einzige, der eine rote Joppe trägt. Jetzt springt er auf und ruft: »Was soll das heißen: ›rote Joppe‹?«

    Alle starren auf den neuen Steuermann, dessen Augen funkeln.
    Wütend brüllt er Kokosnuss an: »Willst du damit etwa sagen, dass ich ein Dieb bin, du fliegende Tomate?«
    »Hihihi«, kichert Oskar leise. »Fliegende Tomate, das ist lustig.«
    »Pssst!«, raunt Matilda. Und Brodir ruft sie zu:
    »Siehst du hier noch jemanden mit einer roten Joppe?«

    »Das ist eine Frechheit!«, empört sich Brodir.
    »Außerdem beweist das gar nichts! Wenn ich das goldene Horn gestohlen hätte, wo ist es dann jetzt bitte? In meiner Kiste etwa?«
    Darauf weiß Matilda auch nichts zu sagen. In diesem Moment erhebt sich Erik, der die ganze Zeit über aufmerksam zugehört hat.
    »Es steht Wort gegen Wort«, sagt der Anführer.
    »Nun sollen die Götter entscheiden. Brodir und Gudröd werden sich in Wettkämpfen messen.
    Jeder sucht abwechselnd eine Wettkampfdisziplin aus, so lange, bis einer der beiden zweimal hintereinander gewonnen hat. Brodir darf als