Der kleine Drache Kokosnuss und die starken Wiki
Erster wählen.«
Erik zieht sein Schwert aus dem Boden und verkündet: »Das Thing ist beendet.«
Enttäuscht trottet Kokosnuss zu Gudröd zurück. Dieser tröstet den kleinen Drachen: »Das ist doch gar nicht so schlecht. Vielleicht gewinne ich ja trotzdem. Hauptsache, Brodir wählt nicht Trinkhorn-Weitwurf. Darin ist er nicht zu schlagen.«
Nun tritt Brodir vor und verkündet: »Ich wähle Schimpfwörter!«
»Au Backe!«, flüstert Gudröd Kokosnuss zu.
»Noch schlimmer, darin bin ich ganz schlecht!
Mir fallen nie gute Schimpfwörter ein.«
Erik gibt das Zeichen: »Eins, zwei, drei und los!«
»Döschi!«, ruft Brodir.
»Tunichtgut!«, ruft Gudröd.
»Pümpel!«
»Äh, ähm, selber Pümpel!«
»Stopp!«, ruft Brodir. »Das gilt nicht!«
»Stimmt!«, entscheidet Erik. »Gudröd, nenne ein anderes Schimpfwort!«
»O-Okay, wartet, ähm, du Stinkstiefel, du!«
»Hupfdohle!«, ruft Brodir.
»Ähm, du Pups, du!«
»Suppenhuhn!«
»Das war aber jetzt fies!«, ruft Gudröd empört.
»Suppenhuhn ist richtig fies!«
»Suppenhuhn ist erlaubt«, sagt Erik.
»Na gut. Ähm, Fischkopp!«
»Springfrosch!«, sagt Brodir.
»Öh, hm, und du kämpfst wie eine Kuh!«
»Und du bist ein Pinökel!«
»Und du ein Gauner!«
»Hanswurst!«
»Ähm, ähm, öh, du Strolch, jawohl!«
»Kackwurst!«
»Das gilt nicht!«, ruft Gudröd. »Das ist ein ganz schlimmes Schimpfwort. Das benutzen wir nicht!«
Erik überlegt. »Stimmt. Ein Punkt Abzug, aber die Zeit ist um. Und Brodir hat knapp gewonnen.«
»Hehehehe«, grinst Brodir und flüstert: »Gegen mich gewinnst du niemals.«
»Warte nur ab, du Pinsel!«, entgegnet Gudröd.
Jetzt darf er sich einen Wettkampf aussuchen.
Kokosnuss aber blickt Gudröd mit großen Augen an: »Hast du eben Pinsel gesagt?«
»Stimmt«, sagt Matilda. »Pinsel hat er gesagt.«
»Pinsel«, wiederholt Oskar.
»Genau!«, sagt Kokosnuss freudig. »Ich weiß jetzt, wo das goldene Horn ist!«
Die anderen springen auf.
»Wo denn?«, rufen sie wie aus einem Mund.
»Hihihi«, kichert Kokosnuss. »Das werdet ihr gleich sehen!« Und zu Gudröd gewandt, sagt er: »Hast du vorhin nicht gesagt, man kann auch Trinkhorn-Weitwurf wählen?«
»Ja«, antwortet Gudröd unsicher. »A-aber darin bin ich der Allerschlechteste.«
»Trotzdem«, sagt Kokosnuss. »Genau das musst du jetzt wählen!«
»Wie bitte?« Gudröd ist fassungslos. »Brodir wirft immer doppelt so weit wie ich!«
»Vertrau mir!«, sagt Kokosnuss. »Du wirst gewinnen.«
Gudröd kratzt sich unterm Helm. Dann gibt er sich einen Ruck und sagt: »Na schön.«
Das goldene Horn
Gudröd erhebt sich und ruft: »Ich wähle den Hörner-Weitwurf.«
Da hebt ein ungläubiges Gemurmel an. Die Wikinger schütteln die Köpfe. Jeder weiß, dass Brodir der beste Hörner-Werfer unter dem nordischen Himmel ist.
Kokosnuss flüstert Matilda und Oskar zu: »Seht mal zu Brodir hinüber!« Der Steuermann ist ganz blass geworden.
»Merkwürdig«, murmelt Matilda. »Im Gegenteil«, sagt Kokosnuss. »Du wirst gleich sehen, was passiert.«
Gudröd und Brodir ziehen die Hörner von ihren Helmen.
»Erster Wurf: Gudröd!«, ruft Erik.
Gudröd holt aus und schleudert sein erstes Horn bis hinüber zum Waldrand.
»Bravo!«, rufen Kokosnuss, Matilda und Oskar.
»Nun Brodirs erster Wurf!«, ruft Erik. Brodir holt aus und schleudert sein erstes Horn bis weit in den Wald hinein.
Die Wikinger staunen und rufen: »Uii!« Missmutig nimmt Gudröd sein zweites Horn und wirft es mit aller Kraft bis hinter den ersten Baum. »Bravo, Gudröd!«, ruft Kokosnuss.
»Bravo!«, rufen Matilda und Oskar.
Gudröd aber blickt traurig auf Brodir, der sich nun für den zweiten Wurf bereit macht. Der Steuermann holt tief Luft, schwingt das Horn hin und her und stemmt es mit einem kräftigen Seufzer von sich.
Die Wikinger trauen ihren Augen nicht. Brodirs zweites Horn fliegt gerade einmal drei Schritte
weit. Als es auf den steinigen Boden trifft, ertönt ein metallenes Geräusch, und von dem Horn splittert etwas schwarze Farbe ab. Unter der Farbe blinkt es golden in der Sonne.
»Das goldene Horn!«, murmelt Matilda.
Die Wikinger sind sprachlos.
Erik aber ruft: »Mein goldenes Trinkhorn!«
Er nimmt es an sich und blickt finster zu Brodir hinüber. Dieser rennt davon, so schnell er nur kann.
»Sollen wir ihn einfangen?«, fragt Gnupi der Große.
»Lasst ihn laufen!«, entscheidet Erik. »Er wird sich nicht mehr blicken lassen. Das ist wie verbannt sein.«
Dann
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