Der kleine Drache Kokosnuss/Suche nach Atlantis

Drache klatscht erneut und ruft: »Tufo, schließe dich!«
    Mit einem leisen Zischen schließt sich die Glaskuppel.

    Matilda grinst, klatscht in die Pfoten und ruft: »Tufo, losfliegen!«
    Doch das Tufo bewegt sich nicht.
    »Hopp! Hopp!«, ruft Matilda.
    Da hüpft das Tufo zweimal in die Höhe.
    »Autsch, mein Po!«, schreit das Stachelschwein.
    »Hm«, murmelt Kokosnuss und schaut sich die Schalter an. Auf jedem ist ein Symbol abgebildet: eine Wolke, ein Fisch, ein Stern und ein Pantoffel.

    Kokosnuss drückt auf den Knopf mit der Wolke. Es ertönt ein summendes Geräusch und das Tufo hebt vom Boden ab. Der kleine Drache drückt den Steuerknüppel nach vorn. Leise surrend gleitet das Tufo durch die Luft.
    »Juchhu!«, ruft Matilda. »Wir fliegen!«
    Mit der Seekarte und dem Kompass bestimmen die beiden die Reiseroute.

    Eine ganze Weile schon überfliegen sie das unendliche Blau des Ozeans, als etwas Unerwartetes geschieht: Das Tufo beginnt zu scheppern und zu schaukeln wie ein Wackelkasper. Dann sinkt es im Steilflug abwärts.
    »Was passiert denn jetzt?«, ruft Matilda.
    Kokosnuss versucht verzweifelt gegenzusteuern, doch das Tufo klatscht auf der Wasseroberfläche auf und gibt keinen Mucks mehr von sich. Die Freunde sind starr vor Schreck. Zum Glück gehen sie nicht unter. Da blinkt ein rotes Lämpchen und eine kleine Klappe neben dem Steuerknüppel öffnet sich. Vorsichtig schaut Kokosnuss in die Öffnung hinein.

    »Hm, ein dunkler Schacht.«
    Plötzlich klappert die Klappe. Klapper, klapper! Der kleine Drache erschrickt. Matilda aber holt eine Kartoffel aus ihrer Tasche.
    »Was willst du denn damit?«, fragt Kokosnuss.
    »Vielleicht hat es Hunger.«
    Matilda wirft die Kartoffel in die Öffnung. Ein kurzes Brummen ertönt und plötzlich fliegt die Kartoffel wieder heraus, genau auf Matildas Nase.
    »Autsch!«
    »Hihihi«, kichert Kokosnuss. »Kartoffeln mag das Tufo schon mal nicht.«
    »Sehr lustig!«, brummt Matilda.
    »Warte«, sagt Kokosnuss, »ich habe etwas anderes.«

    Er wirft seine Banane in den Schacht hinein. Wieder ist das Brummen zu hören, ein Zittern geht durch die Maschine, und – schwups! – fliegt die Bananenschale heraus, genau auf Kokosnuss’ Nase.

    »Hihihi«, kichert diesmal Matilda. »Bananen mag es, nur die Schale nicht.«
    In diesem Moment schließt sich die Klappe und das Tufo setzt seinen Flug fort.
    Kokosnuss staunt. »Ein Tufo, das Bananen isst, so was!«
    Bis in den Nachmittag hinein fliegen sie über den Ozean, dann erreichen sie ihr Ziel.
    Kokosnuss drückt den Schalter mit dem Fisch.
    Matilda hält den Atem an. Mit einem leisen
    Zischen gleitet das Tufo ins Meer hinein. Unter Wasser bewegt es sich beinahe ebenso schnell wie in der Luft.
    »Auf in die Tiefsee«, sagt Kokosnuss und steuert das Tufo steil abwärts.

Die Tiefsee, ein Krake und ein Wal
    I mmer tiefer geht es hinunter, vorbei an Fischschwärmen und Korallenriffen, an Algenbänken und schroffem Gestein. Je tiefer sie tauchen, desto dunkler wird es, denn die Sonnenstrahlen reichen nicht bis ganz nach unten.
    »Sieh mal, Kokosnuss!«, ruft Matilda.
    Eine große, leuchtende Qualle zieht an ihnen vorbei.
    Bald erreichen sie die nachtschwarze Tiefsee.
    In der Kanzel wird es automatisch hell und an der Unterseite des Tufos schalten sich Scheinwerfer ein.
    »Dort, das sind Tiefsee-Schlote!«, sagt Kokosnuss und zeigt auf merkwürdige steinerne Türme, aus denen schwarzer Rauch aufsteigt.
    Viele seltsame Geschöpfe begegnen ihnen hier: grimmig dreinblickende Stachelfische, Riesenröhrenwürmer und Schlotkrabben. Von Atlantis aber ist keine Spur zu sehen.

    Als das Tufo über eine Unterwasserschlucht hinweggleitet, beginnt es wieder zu rumoren. Das rote Lämpchen blinkt und die Klappe öffnet sich.
    »Oh nein, das Tufo hat schon wieder Hunger!«, sagt Matilda.
    »Auweia, ich habe keine Banane mehr«, sagt Kokosnuss und zieht den Steuerknüppel mit aller Kraft nach oben, doch das Tufo trudelt immer weiter abwärts.
    »Au Backe, au Backe!«, ruft Matilda.
    In diesem Moment erlöschen die Lichter. Nur eine schwache Notlampe leuchtet noch in der Kanzel und ein Zittern und Knacken gehen durch das Tufo.
    »Was war das?«, fragt das Stachelschwein.
    »Ich glaube«, flüstert Kokosnuss mit angsterfüllter Stimme, »der Wasserdruck hier unten ist zu hoch.
    Über uns ist so viel Wasser, dass es uns zusammendrücken könnte wie eine Konservenbüchse. «

    »P-p-prima, dann sind wir platt wie Briefmarken. «
    Mit vernehmlichem Ächzen