Der kleine Drache Kokosnuss/Suche nach Atlantis
kommt das Tufo auf dem Meeresgrund auf.
»D-das Tufo hält«, flüstert Kokosnuss.
»A-aber«, stottert Matilda, »wie kommen wir jetzt hier weg? Zum Schnorcheln ist es viel zu tief.« Da erschrickt Kokosnuss. »Hast du das gesehen?« Jetzt sieht auch Matilda den riesigen Kraken, der im Dunkeln an ihnen vorbeizieht.
»Oje, ist der groß!«
Plötzlich packen ein paar mächtige Fangarme das Tufo und ziehen es fort. Ängstlich beobachten die Freunde, wie die Saugnäpfe des Kraken schmatzend über die Glaskuppel schlabbern. Matilda hält den Atem an. » Hoffentlich zerdrückt er uns nicht!«
Doch da lässt der Krake von ihnen ab. Das Tufo trudelt erneut auf den Grund.
»Was ist denn jetzt los?«, fragt Matilda.
Ein riesiges Maul packt das Tufo und steigt mit ihm auf.
»Jetzt werden wir bestimmt von diesem Kraken zermalmt«, flüstert Matilda mit zitternder Stimme.
»Das ist kein Krakenmaul«, murmelt Kokosnuss.
»Das sind Walfischzähne.«
Vorsichtig blickt der kleine Drache hinaus.
Tatsächlich, ein riesiger weißer Pottwal!
»Das ist Kasimir!«, ruft Kokosnuss erleichtert. 4 Als der Wal die Wasseroberfläche erreicht, gibt er das Tufo frei. Kokosnuss klatscht in die Pfoten und die Glaskuppel öffnet sich.
» Kokosnuss! «, sagt der Wal. »Habe ich doch richtig gesehen.«
»Kasimir!«, ruft der kleine Drache freudig. »Das war Rettung im letzten Moment!«
»Und für mich war es ein leckeres Abendessen.« Matilda traut ihren Ohren nicht. »Hast du den Kraken etwa aufgegessen?«
»Aber ja! Kraken sind mein Leibgericht.«
Das Stachelschwein schüttelt sich. Glibberige Krakenarme mit glitschigen Saugnäpfen, büh!
»Was macht ihr denn in der Tiefsee?«
»Wir suchen Atlantis«, antwortet Kokosnuss.
»Weißt du, wo es liegt?«
»Atlantis?«, fragt Kasimir. »Ist das nicht so eine Geschichte, die sich jemand ausgedacht hat?«
»Aber nein!«, sagt Kokosnuss und holt die Seekarte hervor.
Der Wal wirft einen Blick darauf. »Hm, der Karte nach seid ihr richtig. Ich kenne diese Gegend wie meine Fluke 5 , aber Atlantis habe ich hier noch nicht gesehen.«
Enttäuscht lässt Kokosnuss die Schultern sinken. Da fällt Kasimir etwas ein. »Ich bin einmal an versunkenen Ruinen vorbeigekommen. Ungefähr hier.« Er zeigt auf die Seekarte.
»Versunkene Ruinen!«, ruft Kokosnuss. »Das muss es sein!«
»Dort müsst ihr aber aufpassen«, sagt Kasimir.
»In den Ruinen lebt Muriel, die Muräne. Sie hat ein Riesenmaul mit spitzen Zähnen, und wenn sie schlechte Laune hat, kann sie ziemlich unangenehm werden.«
»Oh«, sagt Matilda leise.
Plötzlich sieht Kokosnuss eine Bewegung am Horizont. Er holt sein Fernrohr hervor.
»Glück muss man haben!«, ruft der kleine Drache. »Da ist Oskar! Er hat bestimmt Bananen dabei. Dann können wir das Tufo wieder starten. «
Das Boot der Fressdrachen-Familie kommt genau auf sie zu.
»Ähm«, murmelt Kasimir, »dann braucht ihr mich sicher nicht mehr, oder?«
Mit einem mächtigen Flukenschlag taucht der Wal wieder hinab in die Tiefsee.
»Der ist aber schnell verschwunden«, wundert sich Matilda.
»Ich glaube«, sagt Kokosnuss, »er hat ein wenig Angst vor den Fressdrachen.«
Das Fressdrachenboot
A uf dem Boot liegen Oskars Eltern in der Sonne. Von den vielen Ochsenkeulen mit Honigkruste sind sie furchtbar müde geworden und eingeschlafen. Der kleine Oskar sitzt derweil am Steuer und blickt über das Meer. Was für ein langweiliger Ausflug! Plötzlich aber reibt er sich die Augen. Dahinten ... sind das nicht Kokosnuss und Matilda?
Da hört er sie schon rufen: »Oskar! Hierher!«
Oskar ist ganz aus dem Häuschen. Endlich ist etwas los! Er steuert geradewegs auf das Tufo zu.
»Was macht ihr denn hier?«, ruft der kleine
Fressdrache. Er freut sich riesig, seine Freunde wiederzusehen. »Ist das ein U-Boot?«
»Das ist ein Tufo«, erklärt Kokosnuss. »Es kann fliegen und tauchen, aber nur, wenn es Bananen bekommt.«
Oskars Augen leuchten. » Ich habe welche dabei!«
»Prima!«, sagt Kokosnuss. »Willst du nicht bei uns mitmachen?«
In diesem Augenblick wachen Oskars Eltern auf. Sein Vater Herbert schaut über den Bootsrand. Matilda versteckt sich schnell unter dem Steuerknüppel und Kokosnuss bekommt eine Gänsehaut. Bei Oskars Vater weiß man nämlich nie, ob er nicht plötzlich Hunger auf kleine Feuerdrachen oder Stachelschweine hat.
»Wow«, brummt Herbert. »Schicker Schlitten.
Darf ich auch mal mitfahren?«
»Herbert!«, sagt Oskars Mutter Adele.
»Du bist
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