Der Kleine Gluecksberater
von S. 61 dabei, die Sie bereits erstellt haben. In dieser Liste werdenaber wahrscheinlich auch Dinge enthalten sein, auf die Sie selbst keinen Einfluss haben. Bei der Wunschliste unten geht es nun darum, all das festzuhalten, was Sie selbst konkret verwirklichen können. Wir kommen damit zum aktiven Teil, den Dingen, die Sie selbst in die Hand nehmen und für sich tun können:
Meine Glücksliste
Nun können Sie an jedem Tag, an dem Sie sich etwas Gutes tun möchten, einen Punkt aus Ihrer Liste auswählen und sich diesen Wunsch erfüllen.
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Der Wert der Freundschaft
Es ist wichtig, dass Sie sich dessen bewusst
werden, wie viel von Ihrem eigenen Glück
mit dem Glück anderer zu tun hat. Es gibt
kein individuelles Glück, das von dem
anderer ganz unabhängig wäre.
DALAI LAMA
Zu den wichtigsten Faktoren für das Glück zählen unsere sozialen Beziehungen. Menschen, die bei Glückstests (s. a. S. 96) gut abschneiden, haben in der Regel enge Bindungen zu Familie und Freunden. Ein stabiles soziales Netz bietet einen immensen Rückhalt und eine Unterstützung, auf die man stets zurückgreifen kann, egal, was einem im Leben gerade widerfährt. Ist man eingebunden in ein gut funktionierendes Netzwerk aus Freunden, Bekannten, Verwandten und Kollegen, erhöht sich auch die Zufriedenheit im Leben insgesamt. Neuen Forschungsergebnissen zufolge haben Menschen mit vielen Freunden überdies ein besseres Immunsystem und sind daher weniger anfällig für Viruserkrankungen. Der Mensch ist ein soziales Wesen und Freundschaften haben nachhaltige, überaus tief greifende Wirkungen auf uns. Auch Christopher Peterson, einer der Gründungsväterder Positiven Psychologie, ist sich sicher, dass wir das größte Glück durch andere Menschen erfahren: »Schönes lässt sich am besten in Gesellschaft anderer genießen. Die wichtigsten Bausteine eines zufriedenen Lebens sind sozialer Art. Gute Beziehungen zu anderen könnten sogar eine notwendige Bedingung für ein glückliches Leben sein. Glück kann man kaufen – wenn man sein Geld für andere ausgibt.«
Der Idealfall: Vier bis zwölf Freunde
Der Soziologe Ernst Gehmacher wird sogar noch konkreter. Er zeigt, dass wir unsere Chancen auf soziales Glück – statistisch gesehen – am besten fördern, wenn wir mindestens vier, aber nicht mehr als zwölf enge Beziehungen im Familien- und Freundeskreis haben. Damit sind Beziehungen gemeint, die auf gegenseitigem Vertrauen und zuverlässiger Unterstützung basieren. Im größeren Bekanntenkreis fühlen wir uns am besten aufgehoben, wenn wir mindestens 15 freundschaftliche Kontakte haben. Dann entwickelt sich »das ausgeprägte Gefühl, zu einer größeren sozialen Einheit zu gehören«, so Gehmacher. 80 Prozent der Menschen über 50, die einsam und ungesund leben, sind von chronischen Krankheiten betroffen. Dagegen treffen chronische Krankheiten nur fünf Prozent der Menschen, die über ein gutes »Sozialkapital« verfügen und die darüber hinaus Spaß an der Arbeit und aktive Hobbys haben.
Ausrichtung auf andere
Der Buddhismus lehrt bereits seit Jahrtausenden, dass wir uns alle nach Zufriedenheit und Glück sehnen. Dieses uralte Weisheitssystem zeigt uns, wie wir die Schulung des Geistes als Weg zu einem glücklichen Dasein nutzen können. Ein zentrales Instrument ist dabei die Meditation (eine Einführung dazu finden Sie auf S. 82). Ein weiteres Kernprinzip des Buddhismus ist das Mitgefühl. Wir Menschen müssen erkennen, dass wir nicht getrennt voneinander existieren können. Es wird uns nicht gelingen, nur unserem eigenen Glück hinterherzujagen und die Augen vor dem Leid anderer zu verschließen. Tiefes und dauerhaftes Glück können wir nach buddhistischem Verständnis nur finden, wenn wir Liebe und Mitgefühl für andere Menschen entwickeln und an ihrem Leben Anteil nehmen.
Das Helper‘s High – eine wirksame Glücksdroge
Sich auf andere auszurichten, für ihre Sorgen und Nöte da zu sein und ihnen konkret zu helfen, kann große Glücksgefühle in uns auslösen. Studien zufolge empfinden 95 Prozent der Leute, die kranken, alten oder behinderten Menschen regelmäßig ehrenamtlich helfen, ein besonderes Glück – selbst wenn es nur ein paar Stunden pro Woche sind. Wie Eva Gesine Baur und Wilhelm Schmid-Bode in ihrem Buch ›Glück ist kein Zufall‹ zeigen, vergleicht der renommierte Experte für freiwillige Hilfsdienste Allan Luks dieses Erlebnis mit einerArt rauschhaftem Zustand, den er
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