Der kleine Schädlingsschreck - das haut den stärksten Schädling um
ein spezielles Netz mit sehr feinen Maschen, ein Insekten- oder Schädlingsschutznetz. Es wird über das betroffene Beet oder die Obstgehölze ausgebreitet und gut verankert. Fliegende Insekten sind sehr ausdauernd, wenn es um die Kinderstube ihres Nachwuchses geht – sie finden (fast) jede Lücke oder offene Stelle! Im Beet erfüllen die gazeartigen Gartenvliese oder Bio-Gartenvliese denselben Zweck. Sie schützen zusätzlich vor Nachtkälte und Platzregen und verbessern das Mikroklima. Netze und Vliese sperren aus, ohne den Nützlingen zu schaden!
Kohlfliegen werden ebenfalls durch Netze, Vliese oder „Kohlkragen“ ferngehalten. Das sind aus Pappe ausgeschnittene Kreise von etwa 20 cm Durchmesser mit einem Einschnitt bis zu einem engen Loch in der Mitte (für den Stängel einer jungen Kohlpflanze). Wenn der Kragen dicht auf dem Boden aufliegt und eng an die Pflanze schließt, kann die Fliege keine Eier in den Stängelbereich ablegen.
Einer anderen Philosophie folgen die so genannten Farbtafeln. Besonders verbreitet sind „Gelbtafeln“, weil viele Insekten auf gelbe Farbe ansprechen. Je nach Hersteller bestehen sie aus einfachen gelben Platten aus Kunststoff oder Pappe, die mit Leim bestrichen sind. Lesen Sie die Packungsinformationen gut durch, denn einige Produkte sind mit Insektiziden versetzt. Weiße Fliegen, Minierfliegen, Blattläuse, Bohrer, Rüsselkäfer und andere Schadinsekten bleiben an dem Leim kleben. Je nach Vorliebe der Insekten sind solche Tafeln auch in Weiß (Apfelsägewespen), Blau (Thripse), Rot (Holzbohrer) oder Grün (Apfelwickler) erhältlich.
Wie die Gelbtafeln stehen auch die so genannten Lockstofffallen (Pheromonfallen) auf der Grenzlinie zwischen Vorbeugung und
Bekämpfung. Sie enthalten weibliche Sexuallockstoffe und wirken wie ein Magnet auf männliche Schmetterlinge. Im Garten bieten sie sich gegen Apfel- und
Pflaumenwickler an: Die Männchen werden angelockt, kleben fest und die weiblichen Falter bleiben unbefruchtet.
In die Schranken weisen – Schädlinge zu Fuß
Wer ein Haus mit Garten in ländlicher Umgebung bezieht, wird schnell feststellen, welches Wild sich in der Umgebung tummelt. Noch sicherer ist es, freundlich bei den alteingesessenen Nachbarn nachzufragen und sich bei ihnen nach wirkungsvollen vorbeugenden Maßnahmen zu erkundigen.
Rehe sind scheue Tiere, können aber in einer einzigen Nacht das schönste Beet in eine Brachfläche verwandeln – die Ausgabe für einen stabilen Wildzaun lohnt sich.
Ein typischer Wildzaun ähnelt einem Maschendrahtzaun mit größeren Maschen. Die Drähte sind an den Eckpunkten miteinander verknotet, können also auch von kräftigen Tieren nicht auseinandergedrückt werden. Erst ein etwa 1,8 m hoher Wildzaun hält springende Rehe fern. Um dem Druck standzuhalten, wird ein Wildzaun an solide einbetonierten Zaunpfählen (Holz oder Metall) befestigt, die alle 2 bis 3 m aufgestellt werden. Der Zaun muss straff gespannt sein und an möglichst vielen Punkten an den Pfosten befestigt werden. Der Anblick eines Wildzaunes von der Terrasse aus erinnert allerdings stark an einen Zoo – mit Ihnen und Ihrer Familie im Käfig! Lassen Sie ihn hinter einer lockeren Hecke oder einzelnen, hohen Sträuchern verschwinden. Wenn einige davon Dornen (Feuerdorn) oder Stacheln (Brombeeren) tragen, umso besser.
Gegen Wildschweine helfen nur besonders starke Zäune. Überlassen Sie den Bau solcher Zäune am besten einem Fachmann, der sich auch mit den örtlichen Bestimmungen auskennt.
Kaninchen haben inzwischen dank ihrer sprichwörtlichen Vermehrungsrate auch die meisten Großstädte erobert. Sie lassen sich durch „Kaninchendraht“ mit etwa 6 cm weiten Maschen abhalten. Die Langohren graben ihre Baue tief in die Erde und für eine leckere Mahlzeit im Gemüsebeet legen sie gerne eine Nachtschicht ein. Auf der sicheren Seite wären Sie mit einem 1 m tief eingegrabenen Zaun, aber das bedeutet richtig viel Arbeit. Schon ein 30 cm tiefer und 50 bis 60 cm hoher Zaun wehrt bereits die meisten Angriffsversuche ab.
Besonders wirkungsvoll gegen Schnecken sind Schneckenzäune aus Metall mit einer nach außen überstehenden Kante. Schnecken erklimmen zwar problemlos senkrechte Wände, ihnen fehlen aber zum Glück die Fähigkeiten eines Freeclimbers – am Überhang des Schneckenzauns kommen sie nicht weiter (Außenseite unter dem kleinen Dach des Blechwinkels mit Schmierseife bestreichen).
Auch eine kleine Armee von Insekten nähert sich den Pflanzen zu Fuß. Die
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