Der kleine Unkrautschreck! - davor graut dem schlimmsten kraut
Boden kontrollieren). Ansonsten gilt ein noch älterer Spruch: „Wehret den Anfängen!“ Wenn schon die Jungpflanze mit ihrer zarten Wurzel aus dem Boden gezogen (Rasen) oder das Beet gejätet wird, kann sich das tief reichende Wurzelwerk nicht ausbilden.
Auswahl gefällig? Ackerwinde, Ampfer, Disteln, Wiesenklee, Löwenzahn, Scharfer Hahnenfuß, Spitz-Wegerich
•Schleichende Eroberer: Pflanzen mit Ausläufern •
Noch lästiger sind die Staudenunkräuter, die sich nicht ausschließlich über Samen vermehren. Botaniker bezeichnen diese Fähigkeit als „vegetative Vermehrung“. Ironischerweise nutzen auch die Gärtner diese Technik, wenn sie ihre Blütenstauden über Absenker oder Ausläufer vermehren wollen. Ausläufer sind Sprossachsen, die nicht nach oben, sondern horizontal über oder unter der Erde wachsen.
Aus den Knospen der Ausläufer treiben neue und dann wieder aufrecht wachsende Triebe aus, die sich von der Mutterpflanze lösen und zu eigenständigen Pflanzen werden. Die bekannteste Ausläuferpflanze dürfte die Erdbeere sein. Die meisten Gärtner kennen einen sicheren Trick, um neue Erdbeerpflanzen zu bekommen: Man wartet einfach ab, bis sich auf einem Ausläufer eine bewurzelte Tochterpflanze gebildet hat, knipst den Ausläufer ab und setzt die neue Pflanze ein. Bei Unkräutern ist dieser Trick fatal, denn sie verbreiten sich über die Ausläufer äußerst effektiv.
Was tun? Frühes Entfernen ist der sicherste Weg, die Ausläuferunkräuter loszuwerden. Haben sich die Tochterpflänzchen erst an den Ausläufern bewurzelt und bilden ihrerseits Ausläufer, kann man beinahe zusehen, wie das Unkraut an Boden gewinnt.
Auswahl gefällig? Unterirdische Ausläufer: Giersch, Große Brennnessel, Quecke; oberirdische Ausläufer: Ackerwinde, Kriechender Hahnenfuß, Weißklee
•Teile und herrsche: Regeneration aus Bruchstücken •
In diese Gruppe von Unkräutern gehören die unterschiedlichsten Vertreter der Stauden – von den Tiefwurzlern bis zu den Ausläuferpflanzen. Ihre Erfolgsstrategie beruht darauf, dass selbst aus kleinsten Bruchstücken der Wurzeln oder Ausläufer eine neue, oberirdische Pflanze austreiben kann. Jetzt wäre es Zeit für eine persönliche Anmerkung: Unser Haus steht auf einem Grundstück, das komplett von Brombeergebüsch überwuchert war. Noch nach fast 20 Jahren schließen wir jedes Frühjahr Wetten ab, an welcher Stelle des Gartens sich diesmal ein Brombeertrieb ans Licht schiebt.
Was tun? Jäten und frühes Eingreifen kurieren nur dieSymptome. Die einzige einigermaßen wirkungsvolle Maßnahme gegen Unkräuter, die sich aus Wurzel-/Sprossstücken regenerieren, ist die totale Dunkelheit (siehe vorbeugende Maßnahmen).
Auswahl gefällig? Ackerwinde, Brennnessel, Brombeere, Giersch, Löwenzahn, Quecke, Weißklee
Kenne deine Gegner
Von A bis Z: Unkräuter im Visier
Theoretisch könnte man sich die Bestimmung der Unkräuter sehr einfach machen: Alles, was weder gepflanzt noch gesät wurde, muss raus! In der Praxis ist es aber hilfreich zu wissen, welcher Störenfried die Ordnung des Beetes stört, um die Maßnahmen darauf abzustimmen. Für eine päzise Bestimmung der zahlreichen Daten greift man besser auf ein „echtes“ Bestimmungsbuch zurück.
• Giersch ( Aegopodium podagraria ) •
Der Giersch (Abbildung oben) ist eine üppig wachsende, 50 bis 80 cm hohe Staude mit aufrechtem, hohlem Stängel; er ist gut sichtbar längs gefurcht. Die einzelnen, weißen Blüten sind nur 2 bis 3 mm breit. Sie stehen in flachen Dolden (Blütezeit Juni bis Juli). Jeweils 10 bis 18 solcher Dolden bilden eine große Dolde. Die Blätter stehen einzeln am Stängel; der Ansatz ist in eine breite Scheide eingehüllt. Alle Blätter sind gefiedert: Die untersten Blätter haben 3 bis 10 cm lange Fiedern, die Fiedern der Stängelblätter sind in der Regel nochmals geteilt. Die Zacken der Blattränder weisen zur Blattspitze. Giersch ist ein äußerst lästiges, hartnäckiges Unkraut, weil er lange, unterirdische Ausläufer bildet.
• Große Klette ( Arctium lappa ) •
Die Große Klette (Abbildung oben) ist eine zweijährige, 60 bis 150 cm hohe Pflanze. Die röhrenförmigen, rot bis rotvioletten Blüten sind in kugeligen Körbchen (Durchmesser 3 bis 4,5 cm) zusammengefasst; Blütezeit Juli bis September. Jedes Hüllblatt des Körbchens endet mit einem langen Hakenstachel. Diese „Klette“ haftet als Ganzes am Fell von Tieren fest und verbreitet die Samen. Der kräftige Stängel ist längs
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