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Der Knochenleser - Der Gruender der legendaeren Body Farm erzaehlt

Der Knochenleser - Der Gruender der legendaeren Body Farm erzaehlt

Titel: Der Knochenleser - Der Gruender der legendaeren Body Farm erzaehlt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Bass Jon Jefferson
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ich, aber nicht ganz. Charlie Snow, der mich zum ersten forensischen Fall mitnahm - zu der durchweichten, verbrannten Frauenleiche, die wir bei Lexington exhumierten und identifizierten -, ist für mich noch heute in gewisser Weise lebendig, wenn ich an einen Tatort komme und anfange, in Anblicken oder Gerüchen einen Sinn zu finden. Das Gleiche gilt für Wilton Krogman, den Sokrates der »Knochenleute«: Ein Teil von mir wird immer mit ihm im Auto sitzen und zur University of Pennsylvania pendeln; im Geist gehe ich den neuesten Fall mit ihm durch, umreiße meine Schlussfolgerungen, führe Argumente und Literaturstellen an, um jede Frage zu beantworten und jeden Einwand zu entkräften, die der große Mann vorbringen könnte. Nach all den Jahren strahle ich immer noch vor Stolz, wenn ich etwas finde, das Krogman vielleicht übersehen hätte, wenn er noch bei mir wäre.
    Ganz ähnlich wird es vielleicht auch meinen Studenten ergehen. Manchen von ihnen, so meine Hoffnung, werde ich im Geist immer über die Schulter blicken, wenn sie einen zerschmetterten Schädel, verbrannte Knochen oder aufschlussreiche Insekten untersuchen. Ich werde ihnen immer Fragen stellen, sie immer herausfordern und ihnen manchmal eine Anregung geben. Auch auf der Body Farm, der wissenschaftlichen Neuerung, die mich wie keine andere mit Stolz erfüllt, wird ein Teil von mir weiterleben. Wenn ich auf das letzte Vierteljahrhundert zurückblicke, bin ich verblüfft über die Fülle an Pionierarbeiten, die aus derart bescheidenen Anfängen erwachsen ist - alles begann in einem aufgegebenen Schweinestall -, und selbst heute ist die anthropologische Forschungseinrichtung nicht mehr als ein Wellblechschuppen, ein kleines Landstück mit Bäumen und Geißblattgewächsen hinter einem hohen Holzzaun (der kürzlich mit Unterstützung von Patricia Cornwell erneuert wurde). Dazu kommt eine Generation intelligenter, wissbegieriger Köpfe, die erpicht darauf sind, dem Tod seine Geheimnisse zu entreißen. Es war sicher nicht mein Ziel, hier etwas Berühmtes zu schaffen. Ich wollte nur die Antworten auf ein paar Fragen finden, die mich quälten. In der Wissenschaft ist es wie im Leben: Eines kommt zum anderen, und bevor man sich umsieht, ist man an einer Stelle, die man nie angesteuert hat.
    Eine Frage wird mir insbesondere von Journalisten häufig gestellt: »Wird Ihre Leiche auf die Body Farm wandern, wenn Sie einmal tot sind?« Werde ich praktizieren, was ich predige? Werde ich mein Leben zu seinem logischen Abschluss bringen? Früher einmal war ich mir ganz sicher. Ich unterhielt mich mit Ann darüber, meiner ersten Frau, die ebenfalls Wissenschaftlerin war. Sie stimmte aus vollem Herzen zu. Meine zweite Frau Annette, die jahrelang meine Assistentin war und die Einrichtung sowie ihre Arbeitsweise nur allzu gut kannte, sagte: »Kommt nicht in Frage.« Und Carol neigt anscheinend eher zu einer traditionellen und - zumindest nach ihrer Denkweise - würdigeren letzten Ruhestätte für Dr. Bass. Die letzte Entscheidung werde ich Carol und meinen Jungen überlassen. Der Wissenschaftler in mir will die Spendeneinwilligung unterschreiben. Der Rest meiner Person kann nicht vergessen, wie sehr ich Fliegen hasse.
    So oder so wird man mich nach meinem Tod auf der Body Farm finden. Aber noch nicht so bald. Ich will jetzt noch nicht sterben. Dazu habe ich zu viel zu tun. Bücher schreiben. Mit den Enkelkindern spielen. Mörder fangen.

Danksagung
    V iele tausend Menschen haben dazu beigetragen, dass dieses Buch Wirklichkeit werden konnte. Zuallererst möchte ich meiner verstorbenen Mutter Jennie Bass danken: Sie war mir insbesondere seit dem Tod meines Vaters ein leuchtendes Vorbild, und das bis 1997, als sie mit 95 Jahren starb. Zweitens hatte ich drei großartige Ehefrauen (nicht gleichzeitig, wohlgemerkt!): Ann Owen, die Mutter meiner drei Söhne; Annette Blackbourne, im Beruf eine hervorragende Beraterin und ein großer Trost nach Anns Tod 1993; und Carol Miles, die mich schon aus Kindertagen kennt. Carol hatte sowohl Ann als auch Annette gekannt; nachdem Annette 1997 gestorben war, kam sie nach Knoxville und kümmerte sich um mich; und ich bin ihr dankbar dafür, dass sie seitdem geblieben ist.
    Vieles verdanke ich den Tausenden - nein, Zehntausenden - von Studenten, die an den Universitäten in Pennsylvania, Nebraska, Kansas und Tennessee meine Vorlesungen besucht haben und mir zu zahlreichen Auszeichnungen als akademischer Lehrer verhalfen. Ich habe immer gesagt,

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