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1616 - Mörderengel

1616 - Mörderengel

Titel: 1616 - Mörderengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es gab die Allee der Toten nicht mehr. Aber das Haus war noch da, und in ihm lagen drei Leichen, die geborgen werden mussten.
    Suko und ich waren zunächst in Bellever geblieben. Es gab einfach zu viel mit den örtlichen Behörden zu regeln und zu klären. Die Beamten waren aus Exeter gekommen und waren natürlich ins Staunen geraten, als sie hörten, was in dieser Einsamkeit passiert war.
    Wir hätten eigentlich zufrieden sein können. Doch das waren wir nicht.
    Für Suko konnte ich nicht sprechen, denn wir hatten über dieses Thema noch nicht geredet, aber ich hatte meine Probleme mit dem Ausgang des letzten Falls.
    Letztendlich war es zu einem Kampf gegen das absolut Böse gekommen, gegen Luzifer.
    Nein, das war nicht richtig. Es war gar nicht erst zu einem Kampf gekommen. Luzifer hatte sehr schnell aufgegeben. Das hatte für mich zumindest so ausgesehen. So etwas kannte ich nicht von ihm. Er hatte die Chance gehabt, mich anzugreifen, um zu versuchen, mich zu vernichten. Er hatte es nicht getan. Er hatte diejenigen Geister und Körper der Menschen geopfert, die eigentlich den Weg zu ihm hatten finden wollen. Danach war er sang-und klanglos verschwunden.
    Darüber dachte ich nach, und zwar so intensiv, dass ich mit meinen Gedanken nicht unbedingt bei der Sache war, was den Umgang mit den Kollegen anging.
    Bellever, ein verschlafener Ort am Rand der Danger Zone von Dartmoor, war durch das Erscheinen der Polizisten aus seiner Ruhe gerissen worden. Die Dorfbewohner zeigten sich erschreckt, als sie erfuhren, was sich in der Nähe abgespielt hatte. Dabei vergaßen sie nicht, was Monate zuvor geschehen war. Da hatte man hier einen Film gedreht, und jetzt waren die drei Hauptdarsteller des Streifens in dem einsamen Haus in der Nähe des Dorfes ermordet worden.
    ***
    Suko und ich hatten uns ein Quartier gesucht. Zwei Zimmer in einem Haus, in dem zwei Schwestern wohnten. Ältere Frauen, die schon mehr als sieben Jahrzehnte auf dem Buckel hatten.
    Die Untersuchungen der Kollegen waren irgendwann beendet. Die Truppe zog wieder ab in Richtung Exeter, und Suko und ich machten uns auf den Weg zu unserem Quartier.
    Suko hatte vorgeschlagen, schon jetzt zu fahren und irgendwo auf der Strecke zwischen Bellever und London zu übernachten. Dagegen war ich gewesen, und dafür gab es auch Gründe, die ich nicht für mich behielt.
    Wir befanden uns in meinem Zimmer, das mit alten Möbeln voll gestellt war, und ich stand am Fenster, schaute nach draußen und ließ meinen Gedanken freien Lauf.
    »Ich komme noch immer nicht darüber hinweg, dass Luzifer so leicht aufgegeben hat.«
    »Ja, das sagtest du bereits«, sagte Suko hinter mir. »Nur dachte ich, dass du dich inzwischen damit abgefunden hättest.«
    »Nein!« Ich drehte mich um und schaute Suko an. »Das habe ich nicht.«
    Er saß auf einem Holzstuhl mit Korbgeflecht als Sitzfläche und schüttelte den Kopf. »Was stört dich daran?« [1]
    »Das weißt du.«
    »Schon. Aber ich kann es nicht nachvollziehen. Sei froh, dass alles so glimpflich abgelaufen ist.«
    »Es ist nicht seine Art.«
    Suko lachte. »Vielleicht hat er sich verändert.«
    Ich grinste schief. »Er, Luzifer?« Ich schüttelte den Kopf. »Nein, daran glaube ich nicht.«
    »Sondern?«
    Ich ging im Zimmer auf und ab.
    »Es muss etwas anderes dahinterstecken, davon bin ich überzeugt. Er ist jemand, der seine ausgeklügelten Pläne bis zum Ende verfolgt. Luzifer hat es nicht nötig, sich zurückzuziehen, ohne etwas erreicht zu haben und…«
    »Das hat er doch«, sagte Suko.
    »Ach, was denn?«
    »Nun ja. Er hat erreicht, dass es seine angeblichen Helfer nicht mehr gibt.«
    »Klar. Sie waren ihm nicht wichtig. Von Beginn an nicht. Diese Sektenmitglieder sind einen Weg gegangen, hinter dem er nicht stand.«
    Ich winkte ab. »Egal, das ist vorbei, und ich hoffe, dass sich Ähnliches nicht wiederholt.«
    »Dann kannst du doch froh sein.«
    »Bin ich nicht!«
    Suko wusste nichts mehr zu sagen. Er hob nur die Schultern. Dann sah ich, dass er ein Gähnen nur mühsam unterdrückte.
    »Du bist kaputt?«
    Er winkte ab. »Es hält sich in Grenzen. Aber der Tag war nicht leicht. Auch das viele Reden kann schlauchen.«
    »Da sagst du was.«
    Draußen war es bereits fast völlig dunkel geworden. Besonders in einem Ort wie diesem hier, wo es wenige Laternen gab und man manchmal das Gefühl haben konnte, dass der elektrische Strom hier vorbei geflossen war.
    »Leg dich ruhig aufs Ohr«, schlug ich vor.
    »Und du? Was hast du

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