Der Koenig der Schmuggler
die Quulaare!« oder so ähnlich.
Und was sind Quulaare? fragte sich Han.
Er fand es rasch heraus, als zwei längliche, an Säcke erinnernde Gebilde aus gewebtem Stoff – oder vielleicht gewebtem Fell? – gebracht wurden. Chewbacca wandte sich Han zu und deutete auf die Quulaare. Han sah seinen Freund ungläubig an und schüttelte den Kopf. »Da rein? Du willst, daß Jarik und ich in diese Dinger kriechen? Damit ihr uns zu den Bäumen hinauftragen könnt? Keine Chance, Kumpel! Ich kann genausogut klettern wie du!«
Chewbacca betrachtete seinen Gefährten und schüttelte den Kopf. Dann packte er Hans Arm und drängte ihn zum Eingang der Höhle, hob den Tarnvorhang an und bedeutet Han, ins Freie, an den Rand des Hohlraums, zu treten.
Jarik war ihnen ebenso wie die Wookiees nach draußen gefolgt. Der Junge war verwirrt, da er fast nichts von dem, was gesprochen worden war, verstanden hatte. »Han? Was wollen die von uns?«
»Sie wollen, daß wir in diese Säcke steigen, Kleiner, damit sie mit uns an den Baumstämmen hochklettern können, von wo aus es dann weiter nach Rwookrrorro geht. Ich habe Chewie gerade gesagt, daß das nicht in Frage kommt und daß ich genausogut klettern kann wie er.«
Jarik ging bis an den Rand und beugte sich vorsichtig nach vorne, um nach unten zu schauen. Dann kam er zu Han zurück und sah ihn lange schweigend an. Ohne ein weiteres Wort machte er sich daran, in seinen Quulaar zu steigen.
Aus purer Neugier trat nun auch Han vor, um einen Blick zu riskieren. Sein Verstand hatte es natürlich längst gewußt, aber es war eine Sache, etwas mit dem Kopf zu erfassen, und eine ganz andere, es in den Eingeweiden zu spüren. Er stand kilometerweit über dem Erdboden. Unter ihm erstreckte sich der Wald weiter und weiter und weiter…
Die Baumstämme reichten weit über den Punkt hinaus, an dem Hans Sehvermögen sie noch klar voneinander unterscheiden konnte. Ungeachtet seiner Erfahrung als Pilot und seines außergewöhnlichen Gleichgewichtssinns verursachte der Anblick Han ein momentanes Schwindelgefühl. Er kehrte zu Chewbacca zurück, der ihm bereits hilfsbereit den Quulaar hinhielt. Als Han immer noch zögerte, spannte der Wookiee die mächtigen Pranken und fuhr seine Krallen aus, überaus scharfe Krallen, die ihn im Verbund mit seiner großen Körperkraft in die Lage versetzten, sich beim Klettern tief in die Rinde des Baumstamms zu graben.
»Das wird mir noch leid tun…«, brummte Han und kroch in den Sack.
Chewbacca wollte Han selbst tragen, doch seine Verwandten überzeugten ihn davon, daß es, da er schon seit langer Zeit keine Baumriesen mehr hochgeklettert war, besser sei, wenn er sich ausschließlich um sich selbst kümmern würde.
Also trug Motamba Jarik, und Tarkazza nahm sich des Corellianers an. Die beiden Menschen steckten sicher in ihrem jeweiligen Quulaar. Han hätte gerne nach draußen geschaut, aber Tarkazza war unerbittlich, stieß den Kopf des Menschen tief in den Sack und warnte ihn, auch die Arme im Innern zu halten und sich nicht zu rühren, damit er seinen Träger nicht aus dem Gleichgewicht brachte.
Han spürte, wie der Sack hin und her schaukelte, als Tarkazza an den Rand der Plattform trat. Dann stürzte sich der Wookiee mit einem Grunzen und einem kraftvollen Satz über die Kante. Sie fielen! Fielen immer weiter! Han schaffte es kaum, ein Stöhnen zu unterdrücken, und er hörte Jarik einen kurzen, abgehackten Schrei ausstoßen.
Sekunden später prallte Tarkazza auf einem harten Untergrund auf, hielt sich fest und machte sich dann an den raschen Aufstieg. Blätter peitschten gegen den Quulaar. Han hatte sich gerade ein wenig entspannt, als der nächste Sprung erfolgte.
In den folgenden Minuten konnte Han lediglich versuchen, sich nicht zu bewegen, und sich darauf konzentrieren, sich nicht übergeben zu müssen. Der Sack schaukelte und hüpfte und drehte sich und klatschte gegen die Baumstämme, obwohl Tarkazza sein Bestes tat.
Schaukeln. Springen. Klettern.
Springen. Greifen. Schaukeln.
Greifen. Knurren. Schaukeln. Klettern…
Han mußte schließlich die Augen schließen – nicht, daß er viel hätte sehen können – und alles daransetzen, sich gut festzuhalten. Es schien, als würde diese Alptraumreise Stunden währen, doch als Han später auf sein Chrono blickte, stellte er fest, daß das Ganze nur etwa fünfzehn Minuten gedauert hatte.
Endlich brach das Schlingern mit einem letzten angestrengten Ächzen ab, und Han fand sich, immer noch im Innern
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