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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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hatte.
    »Salla«, sagte er, »das sieht dir gar nicht ähnlich. Wir haben uns nie irgendwelche Versprechen gegeben, uns zu nichts verpflichtet. Ich meine, eines Tages vielleicht… aber…«
    Sie lächelte ihn abermals an – die Art Lächeln, die ihm das Gefühl vermittelte, er sei ein Traladon auf dem Weg ins Schlachthaus. Ein allwissendes Lächeln, das ihm sagte, daß sie ihm überhaupt nicht zuhörte. Han war verzweifelt darum bemüht, zu ihr durchzudringen, ohne sie mit der Wahrheit zu verletzen. Er streckte einen Arm über den Tisch aus und ergriff ihre Hand. »Salla, Süße… wir haben bisher nicht mal das Wort Liebe in den Mund genommen. Willst du mir sagen, du liebst mich so sehr, daß du den Rest deines Lebens mit mir verbringen willst?«
    Der Blick ihrer Bernsteinaugen verlor sich einen Moment, dann nickte sie. »Ich weiß, was ich will, Han. Dich und mich als Paar und daß wir aufhören, unser Leben für Gewürzladungen aufs Spiel zu setzen. Wir werden wie Roa und Lwyll leben und zusammen fortgehen, um ein neues Leben anzufangen. Ein ehrliches Leben. Vielleicht haben wir eines Tages sogar Kinder.«
    »Aber liebst du mich?« wollte er wissen und hielt ihren Blick fest.
    »Sicher«, gab sie zurück. »Natürlich tue ich das, Han. Das weißt du.«
    Nein, ich glaube nicht, daß ich das weiß, dachte er zynisch. Er hatte bemerkt, wie ihr Blick ganz kurz abgedriftet war. Er wußte, daß Salla auf ihn stand, daß ihr etwas an ihm lag und daß sie sich leidenschaftlich zu ihm hingezogen fühlte. Aber Liebe?
    »Wie auch immer, du wirst sehen, das ist die richtige Entscheidung, Han. Wir werden sehr glücklich sein, und das wird die schönste Hochzeit aller Zeiten. Und anschließend werden wir ein großes Fest geben.«
    Han war nicht entgangen, daß sie ihn nicht gefragt hatte, ob er sie liebte. Sie will die Antwort gar nicht wissen, erkannte er. Einen Augenblick lang lag es ihm auf der Zunge zu sagen: »Salla, ich liebe dich nicht, und ich will dich nicht heiraten.« Doch irgendwie konnte er die Worte nicht herausbringen. Er hatte nicht die Absicht, mit ihr Schluß zu machen, und ein solches Geständnis würde mit Sicherheit dazu führen.
    Han nahm sich in Gedanken vor, mit Chewie und vielleicht auch mit Lando über diese Sache zu reden, da Salla der Mund ja ohnehin bereits übergegangen war. Vielleicht hatte einer der beiden ja eine Idee, wie er diese Heirat verhindern konnte, ohne sie gleich zu verlieren. Han wollte Salla keineswegs verlieren, aber er würde ganz bestimmt nicht heiraten. Vor allem nicht jetzt, da er sich auf dem Höhepunkt seiner Schmugglerkarriere befand und da die rasende ›Falcon‹ sein Schiff war. Soweit es den Corellianer betraf, kam der Ehestand in etwa lebenslangem Arbeitsdienst für das Imperium gleich. Han würde kaum weniger bestürzt regiert haben, wenn man ihn in die Gewürzminen auf Kessel verbannt hätte.
    Am nächsten Tag nahm er Chewie in ihrem Apartment zur Seite, und während ZeeZee munter hin und her rollte, irgend etwas aufhob, um es wenig später an exakt demselben Platz wieder abzulegen, erzählte er ihm die ganze Geschichte. Sein Freund knurrte und jaulte und schüttelte den Kopf.
    »Was soll das heißen, Sallas Verhalten erinnert dich an Wynni?« wollte Han wissen. »Wynni kann ihre Tatzen nicht von dir lassen und versucht jedesmal, wenn wir ihr über den Weg laufen, dich zu verführen. Salla ist nicht so. Sie will einfach bloß heiraten!«
    Chewbacca beharrte jedoch auf seiner vorherigen Feststellung. Salla erinnerte ihn an Wynni, weil sie nicht danach fragte, ob Han sie wollte. Sie nahm einfach an, daß er sie wollte und tun würde, was sie verlangte. Wenn es ans Heiraten ging, so führte der Wookiee aus, waren beide Partner gleich stimmberechtigt. Manchmal mochte ein Partner in die Wünsche des anderen einwilligen, aber keiner der beiden Beteiligten sollte einfach voraussetzen, er wisse genau, was für den anderen am besten sei, und Entscheidungen für beide treffen.
    Han runzelte die Stirn. »Ja, ich verstehe, was du meinst«, murmelte er. »Salla fragt nicht, sie geht einfach davon aus, daß wir heiraten.« Er schüttelte betrübt den Kopf. »Heute ist sie unterwegs, um ein Kleid zu kaufen. Sie sagt, weil ich ein Corellianer bin, will sie eine traditionelle corellianische Hochzeit. Das bedeutet ein grünes Kleid.«
    Chewie schüttelte den Kopf und stürzte sich in einen langen umfassenden Vortrag über Frauen jedweder Spezies, die Männer als Trophäen

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