Der Koenig der Schmuggler
früh zu Jabba gehen und ihm mitteilen, daß ich für eine Weile verschwinde und nicht weiß, wann ich wieder zurück sein werde. Außerdem«, seufzte er, »bedeutet mir Salla etwas. Ich will nicht, daß sie ihre Credits für eine Hochzeit ausgibt, die gar nicht stattfindet. Je schneller ich also aufbreche, desto mehr spart sie.«
»Sie wird durchdrehen«, warf Lando ein.
»Ich weiß«, stimmte Han ihm trostlos zu. »Und ich wünschte wirklich, es müßte nicht so ablaufen. Sie sollte ein wenig Respekt vor mir haben und nicht so dickköpfig sein. Wenn es irgendeinen anderen Weg gäbe, würde ich ihn gehen, aber mir fällt keiner ein. Ganz gleich, was ich tue oder sage, Salla wird auf jeden Fall verletzt sein.«
»Du könntest dich fügen und sie heiraten«, meinte Lando und wölbte amüsiert eine Augenbraue.
Han schüttelte den Kopf. »Da würde ich schon eher Jabba küssen, Lando.«
Lando brach in schallendes Gelächter aus, bis er fast von seinem Barhocker rutschte.
»Ich werde meine Freiheit nicht verlieren«, sagte Han kampflustig. »Salla wird darüber hinwegkommen. Ja, sie wird stinksauer sein. Ja, sie wird höchstwahrscheinlich nie wieder mit mir reden. Und das tut mir leid, aber nicht leid genug, um noch länger hierzubleiben. Da wage ich schon lieber einen Mikrosprung durch den Schlund!«
Lando zuckte die Achseln und streckte Han die Hand hin. »Ich werde dich vermissen, Kumpel.«
»Komm doch mit«, schlug Han vor und schüttelte Landos Hand.
»Und was ist mit Jarik?«
Han machte eine wegwerfende Handbewegung. »Der Kleine würde nicht mitkommen, da bin ich mir fast sicher. Shug zahlt ihm mehr, als ich mir je leisten könnte, und er ist so vernarrt in dieses Mädchen, daß er nicht mehr geradeaus schauen kann. Der hat auf keinen Fall Lust auf eine lange Reise.«
»Stimmt«, sagte Lando. »Zum ersten Mal verliebt. Ist das nicht süß?«
Han verdrehte die Augen, und beide lachten.
»Also… bist du dabei?« drängte Han.
»Ich nicht«, winkte Lando ab. »Ich muß mich mal wieder bei meinem Raumschiffverkauf blicken lassen. Seit Roa weg ist, habe ich einen Geschäftsführer nach dem anderen verschlissen, und den letzten hab’ ich beim Klauen erwischt.«
»Na toll.« Han schüttelte den Kopf. »Tja, du wirst mir fehlen, Lando. Halt dir den Rücken frei, Kumpel.«
»Du auch.«
Han verbrachte eine letzte Nacht mit Salla, doch sie war so in ihre Pläne verstrickt, daß ihr nicht einmal auffiel, wie düster und schweigsam er war. Kurz bevor sie sich schlafen legten, sah Han sie an und sagte: »Salla… ich wünschte, du hättest mich gefragt, bevor du das alles in Angriff genommen hast. Ich bin kein Typ zum Heiraten.«
Sie lachte. »Das denken alle Männer, Han… bis sie dann heiraten. Denk bloß mal an Roa. Er hat immer behauptet, niemals heiraten zu wollen, und dann hat er es doch getan, und man hat noch niemals jemanden glücklicher gesehen. So sind die Männer eben.«
»Nicht ich«, entgegnete Han, aber Salla lachte nur.
Am nächsten Morgen schaute Han kurz in seiner Bleibe vorbei und ließ ZeeZee seine Sachen in einen alten Rucksack stopfen (was nicht lange dauerte, da Han noch nie viel besessen hatte). Dann machten sich er und Chewie auf den Weg zum Landeplatz der ›Millennium Falcon‹ auf einem der Hochhäuser von Nar Shaddaa.
Jarik tauchte auf, um sich von ihnen zu verabschieden. Han hatte niemandem außer Lando und dem Jungen gesagt, daß er verschwinden wollte. Jarik reichte ihm die Hand, und als er sie nahm und schüttelte, platzte er heraus: »Ich wünschte, ich würde selbst wegfliegen! Komm reich zurück, Han! Chewie, du paßt auf ihn auf, ja?«
Han legte einen Arm um die Schulter des jungen Mannes und rüttelte in spielerisch. Chewie verpaßte ihm ein Kopfrubbeln nach Wookiee-Art, das den Kleinen zum Schreien brachte. »Paß du lieber auf dich selbst auf«, rief Han. »Und laß dich nicht von ZeeZee verrückt machen. Hör auf meinen Rat und amüsier dich. Aber denk daran. Wenn ich zum jung zum Heiraten bin, dann bist du’s ganz bestimmt!«
Jarik lachte. »Ich werde mich beizeiten daran erinnern.«
»Bis dann, Kleiner. Mach’s gut.«
Ein paar Minuten später – Nar Shaddaa verschwand bereits hinter ihnen – aktivierte Han das Komsystem, um eine Holobotschaft abzusetzen. Er gab rasch Sallas Namen und Code ein und wies die Nachrichtenzentrale an, die Botschaft noch zwei Stunden zurückzuhalten. Bis dahin wäre er längst über alle Berge.
Als das Gerät
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