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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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taxieren. Und das machte den Corellianer sehr nervös.
    Was ihn allerdings an meisten nervte, war, daß Salla ihn darum bat, ihr das Kochen beizubringen. Dewlannas Erziehung hatte Han zu einem recht guten Koch gemacht, obwohl er keinen gesteigerten Wert darauf legte, nur für sich selbst Mahlzeiten zuzubereiten. Doch seit er und Salla nahezu jeden Abend zusammen waren, hatte er sich angewöhnt, für sie beide zu kochen. Und plötzlich, von einem Tag auf den anderen, wollte Salla, daß er sie in dieser Kunst unterwies. Aus irgendeinem Grund fühlte Han sich dabei nicht wohl. Er konnte nicht einmal sagen, was ihm Sorgen bereitete – schließlich war es doch keine große Sache, wenn jemand kochen lernte, oder? –, dennoch sorgte er sich!
    Er fing mit ganz einfachen Sachen an: Frühstück, Eintopf, Suppen; dann ging er zu Gerichten wie gedünsteten Traladon-Steaks mit Knollen, feingehackten und gerösteten Imushwurzeln in scharfer Sauce sowie Wookiee-Fladenbrötchen mit einer Glasur aus Waldhonig über.
    Salla paßte ganz genau auf und näherte sich dem Kochen mit derselben Ernsthaftigkeit, die sie auch auf die Dekonstruktion und den Wiederaufbau einer fehlerhaften Motivator-Matrix verwendet hätte. Sie nahm das Ganze so ernst, daß Han sich immer mehr beunruhigte. Er dachte daran, sie zu fragen, was eigentlich los sei, wollte aber gleichzeitig nicht neugierig erscheinen. Salla hatte erst kürzlich ihr Schiff verloren. Das war Grund genug für exzentrisches Benehmen, redete er sich ein.
    Eines Abends – Salla hatte ihr erstes ganz allein zubereitetes Essen aufgetragen – kaute Han gerade den letzten Bissen aus leicht verbranntem Ladnek-Schwanz und ein wenig zähem Moorwurzelauflauf und strahlte sie an. »Das war köstlich, Salla. Du wirst in Rekordzeit eine Meisterköchin sein!«
    »Wirklich?« Sie sah sehr erfreut aus.
    »Klar«, log er. Die Wahrheit war, daß sie noch einen langen Weg vor sich hatte.
    »Han… es gibt etwas, das ich dir sagen muß«, begann sie dann. »Etwas von großer Bedeutung.«
    Oh je, jetzt kommt’s, dachte er mit einem Anflug von Entsetzen. »Und das wäre?« fragte er.
    »Na ja, ich habe Pläne gemacht. Es wäre gar nicht so teuer, wie ich dachte, besonders der Saal nicht, und ich habe ein bißchen was gespart. Zusammen mit dem, was dir noch von dem großen Sabacc-Spiel geblieben ist, könnten wir es schaffen. Ich habe schon mit einem Lieferanten gesprochen, und…«
    »Salla, wovon sprichst du überhaupt?« fiel Han, der kein Wort verstand, ihr ins Wort.
    »Von unserer Hochzeit«, antwortete sie. »Ich habe darüber nachgedacht, daß du gesagt hast, du brauchst mich – und du hast vollkommen recht. Wir brauchen einander, Han. Wie Roa und Lwyll. Weißt du noch, wie schön ihre Hochzeit war? Unsere könnte genauso schön sein. Ich finde, das sind wir uns schuldig. Wir könnten alle unsere Freunde einladen.«
    Han starrte sie an. Er war viel zu verblüfft, um etwas sagen zu können. In einem ersten Impuls wollte er aufbrausen und »Bis du verrückt geworden?« brüllen, statt dessen zählte er langsam bis zehn. Vielleicht brauchte Salla ja medizinische Hilfe. Sie hatte immerhin einen Schlag gegen den Kopf abbekommen. Bekümmert brachte er schließlich heraus: »Äh, Salla, ich glaube nicht, daß die Chancen dafür im Augenblick gut stehen.«
    Sie kicherte. »Ich wußte, daß du das sagen würdest. Männer! Sie wollen nie zugeben, was sie fühlen. Weißt du denn nicht mehr, wie du mir gesagt hast, du würdest Roa und Chewie irgendwie darum beneiden, daß sie eine richtige Familie haben?«
    Han erinnerte sich durchaus daran, etwas in der Art gesagt zu haben, aber er hatte bestimmt nicht gewollt, daß seine Worte auf diese Weise ausgelegt wurden. Er schüttelte den Kopf. »Salla, Süße, ich denke, wir sollten besser nochmal darüber reden. Du hast doch noch mit niemandem gesprochen, oder? Oder irgendwelche konkreten Pläne gemacht?«
    »Nun… nur mit ein paar Leuten«, erwiderte sie. »Shug, Mako und Lando. Und mit Jarik. Und ich habe den Saal gemietet.«
    Mako! Han stöhnte innerlich auf. Sein alter Freund aus den Tagen an der Akademie würde eine Menge Spaß dabei haben, diese Neuigkeit in ganz Nar Shaddaa zu verbreiten. Jarik, weshalb hast du mich nicht gewarnt? fragte er sich, doch dann ging ihm auf, daß der Junge bis über beide Ohren in dieses niedliche kleine Ding verliebt war, das er in letzter Zeit ständig traf, und daß er Salla wahrscheinlich nicht mal richtig zugehört

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