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Der Kommissar und das Schweigen - Roman

Der Kommissar und das Schweigen - Roman

Titel: Der Kommissar und das Schweigen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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kümmert sich um die Wagenbesitzer.«
    »Geiler Job«, sagte deBries.
    »Zweifellos«, sagte Reinhart. »Und Krause braucht ein wenig Hilfe. Es sind zwölf Fahrzeughalter, darunter zwei deutsche Familien auf der Durchreise.«
    »Weiße Mercedes«, erklärte Jung.
    Van Veeteren stand auf.
    »Entschuldigt«, sagte er. »Ich habe meine Zahnstocher unten bei mir im Büro vergessen. Bin gleich wieder zurück.«
    Er verschwand aus der Tür, und es war still im Zimmer.
    »Jaha«, sagte Hiller nach einer Weile. »Das ist ja ärgerlich, das Ganze. Und dann noch in der Ferienzeit.«
    Niemand in der Runde verzog eine Miene. Jung hielt den Atem an.
    »Jaha«, wiederholte Hiller. »Wir müssen natürlich einige Leute darauf ansetzen. Alle zur Verfügung stehenden Ressourcen, schließlich handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Verrückten, der jeden Moment erneut zuschlagen kann. Wo auch immer. Nun? Wer kann sich damit befassen?«
    Reinhart schloss die Augen, und Münster betrachtete seine Fingernägel. DeBries ging auf die Toilette.
    »Verdammter Scheiß«, sagte Rooth.
     
    »Okay«, sagte Reinhart zwanzig Minuten später, während er verbissen in seiner Kaffeetasse rührte. »Ich kümmere mich drum. Nehme Jung und Rooth für alle Fälle mit. Und Münster, zumindest für den Anfang.«

    »Gut«, sagte Van Veeteren. »Das schaffst du schon.«
    Reinhart schnaubte.
    »Was will der Gärtnermeister von dir? Ich habe da so was läuten gehört.«
    Van Veeteren zuckte mit den Achseln.
    »Keine Ahnung.«
    »Keine Ahnung?«
    »Nein, ich denke, ich werde erst einmal zu Mittag essen, bevor ich zu ihm gehe.«
    »Mittag?«, fragte Reinhart. »Was ist das denn?«
    Van Veeteren betrachtete einen zerkauten Zahnstocher und warf ihn in den leeren Plastikbecher.
    »Kennst du Major Greubner?«
    Reinhart überlegte.
    »Nein. Sollte ich?«
    »Ich spiele ab und zu Schach mit ihm. Ein vernünftiger Kerl. Wäre vielleicht eine Idee, ihn ein bisschen spekulieren zu lassen. . .«
    »Im Hinblick auf diesen Verrückten?«
    Van Veeteren nickte.
    »Schließlich gibt es nur ein Regiment hier in der Stadt, wenn man es genau betrachtet. Und ich glaube nicht, dass sie schon angefangen haben, im Supermarkt Handgranaten zu verkaufen.«
    Reinhart betrachtete eine Weile die Überreste in seinem Kaffeebecher.
    »Aber vielleicht habe ich auch die falschen Informationen?«, setzte Van Veeteren nach.
    »Man weiß ja nie«, sagte Reinhart. »Hast du die Nummer?«
    Van Veeteren suchte sie heraus und schrieb sie auf einen Zettel.
    »Danke«, sagte Reinhart. »Nun ja, die Pflicht ruft. Darf man dem Hauptkommissar eine angenehme Mahlzeit wünschen?«
    »Aber gewiss doch«, sagte der Hauptkommissar.

    »Komm rein«, sagte Hiller.
    »Bin schon drin«, sagte Van Veeteren und setzte sich.
    »Bitte, setz dich doch. Ihr seid alle damit einverstanden, dass Reinhart sich um diesen Wahnsinnigen kümmert?«
    »Ja, natürlich.«
    »Hrrm. Und du gehst am Letzten in Urlaub?«
    Van Veeteren nickte. Hiller wedelte sich mit einer Aktennotiz vom Innenministerium Luft zu.
    »Und danach? Das ist doch wohl nicht dein Ernst?«
    Van Veeteren antwortete nicht.
    »Du hast ja schon häufiger solche Anwandlungen gehabt. Warum soll ich’s also diesmal glauben?«
    »Wir werden sehen«, sagte Van Veeteren. »Du bekommst den definitiven Bescheid im August, aber alles deutet in die Richtung ... Ich wollte dich nur schon mal vorab informieren. Du möchtest doch immer informiert werden.«
    »Hrrm«, sagte der Polizeipräsident.
    »Was wolltest du eigentlich?«, fragte Van Veeteren.
    »Ach ja, da ist noch eine Sache.«
    »Ja, Reinhart hat da etwas angedeutet.«
    »Ein Polizeichef aus Sorbinowo hat angerufen.«
    »Aus Sorbinowo?«
    »Ja.«
    »Malijsen?«
    »Nein, das war sicher seine Urlaubsvertretung ...«
    Hiller zog einen Bogen aus einer Mappe.
    ». . . Kluuge. Er wirkte ein bisschen unerfahren und hat ganz offensichtlich eine Vermisstenmeldung am Hals.«
    »Vermisstenmeldung?«
    »Ja.«
    »Was will er dann von uns? Ein bisschen weit vom Schuss, oder?«
    Hiller beugte sich über den Schreibtisch und versuchte die Stirn in Falten zu legen.
    »Natürlich. Aber dieser Kluuge hat offensichtlich den Befehl bekommen, sich an uns zu wenden, wenn etwas ist ... von dem
eigentlichen Polizeichef, meine ich. Bevor er in Urlaub gegangen ist. Wilfred Malijsen ... ist das jemand, den du kennst?«
    Van Veeteren zögerte.
    »Ein bisschen, ja.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte Hiller und lehnte sich wieder

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